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evanescit membrana granula cingens et haec libere coacervata
apparent. In anthera Oenotherae membranae instar
contextus celluiosi laxi et valde irregularis, viscidae consistentiae,
remanent. Vidi in ]31etiae floribus nondum expansis,
sed adultis pollinis granula sicca in cellulas composita
viscida materia cincta et adhaerentia, addita vero
aqua disparuere cellulae et grana remansere separata granulis
quatuor rarius tribus foeta. Ex his patet cellulas
istas compagem contextus celluiosi non habere, nec structuram,
sed materiam esse, ut ita dicam, semiorganicam.
Cellulae verae numquam disparent in viva pianta, nec
nisi putredine corrumpuntur, nimis enim firma est parietum
membrana. Contextum cellulosum spurium, quem
modo indigitavi, col lenchyma dixerim, ob similitudinem
cum glutine.
Plura quam quatuor granula in una collenchymatis
cellula numquam inveni, nec Möhl ins invenit; Brong
n i a r t u s multo plura indicat.
Anamorphoses structurae i ^mi s variae sunt.
In Diphyllaea intra queml^pintherae loculum pars
cylindracea latet apici antherae sed intus adnata, e cellulis
veris, uti videtur, composita, cui pollinis granula incumbunt.
Cum anthera aperitur, pars haecce exseritur, stigmati
applicatur et sic fecundationem promovet.
In Orchideis pollinis granula, uti vulgo, in collenchymatis
cellula enascuntur plerumque quaterna. Interdum
granula ista in anthera soluta jacent, pollen pulverulentus,
(Epipactis), saepe vero conglutinatae sunt ejusmodi
cellulae collenchymate simili et compositae aut in laminas
deplanatas plerumque triangulares (polleii ceraceus)
aut in corpuscula oblonga (pollen granulosus). Tarn
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Oonothera bleiben die Membranen wie ein schlaffes, unregelmässiges
Zellgewebe von Jdebriger Beschaffenheit zurück.
In den noch nicht entwickelten, aber doch ausgewachsenen
Blüten von Bletia sah ich die trocknen Pollenkörner
in Zellen zusammengestellt und mit einer klebrigen
Materie umgeben, wodurch sie zusammenklebten» Als
Wasser darauf gegossen wurde, verschwanden die Zellen
mid es blieben getrennte Körner zurück, die mit vier oder
seltener drei Körnern angefidlt waren. Hieraus erhellt,
dass diese Zellen nicht die Beschaffenheit des wahren Zellgewebes
haben, auch nicht den Bau, sondern dass sie eine
so zu sagen halborganische Materie darstellen. Wahre
Zellen verschwinden nie an der lebenden Pflanze, und
werden nur durch die Fäulniss zerstört, denn die Membran
der Zellenwände ist zu fest. Das unechte Zellgewebe,
wovon hier die Rede ist, möchte ich Collenchym
nennen, wegen der Aehnlichkeit mit Kleber.
Mehr als vier Körner habe ich in einer Zelle des
Collenchym nie gefunden, auchMohl nicht; Brongniart
aber giebt mehrere an,
Anamorphosen des Pollenbaues giebt es mehre.
Diphyllaea hat in jedem Fache der Anthere einen cylindrischen
Theil, der oben in dem Fache und zwar innerhalb
angewachsen ist, aus wahren Zellen, wie es scheint,
besteht, und die Pollenkörner auf der äussern Oberfläche
trägt. Wenn die Anthere sich öffnet, so tritt dieser Theil
heraus, legt sich an das Stigma und befördert so die Befruchtung.
An den Orchideen entstehen die Körner, wie gewöhnlich,
in einer Zelle des Collenchyms, meistens vier zusammen.
Zuweilen liegen die Körner lose in der Anthere
(staubiger Pollen, Fpipactis), öfter sind die Zeilen durch ein
ähnliches Collenchym zusammengeklebt und zusammengesetzt,
entweder in Platten, meistens dreieckige (wachsartiger
Pollen), oder in längliche Körper (körniger Pollen).
Sowohl die Platten als die Körner sind von einer Collenchymmembran
überzogen, die nicht selten sich in einen
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