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Postea vero Ad. B r o n g n i a r t u s in Dissertatioiie exi
mia de generatione plantarum (Ann. d. se. nat. T. 12.)
non solum haiic veram micropylen agnovit, et genituram
per ipsam in semen penetrare asseruit, sed post Amic
i um emissionem fovillae e polline in stigmate instar intestini
observavit, granula vidit explosa motu agitata sat
profunde in stigma penetrare; tum vero per cellularum interstitia
et per micropylen in ovulum intrare ipsumque fefundare
putavit,
R. B r own i u s dum in hanc opinionem inquireret, in- |
venit non solum in polline, sed in multis aliis materiis,
etiam mineralibus, parva granula motu quasi proprio
agitata. Observavit vero in Orchideis et Asclepiadeis pollinis
granula in tubulos quos vocat mucosos (mucous
cords) excrescere, alios, quoque generare tubulos simillimos,
et non solum in germen, sed quoque in ovulum
transiré ipsumque hoc modo fecundare non injuste putat.
Hoc non solum in variis Orchideis, sed quoque in una
pianta e familia Asclepiadearum (cfr. Verm. Sehr. 5.)
vidit. Auctor ingeniosissimus simul quoque modestissimus
tractatum ita finit, ut contra illos protestetur, qui hunc
modum fecundationis omnibus plantis phanerogamis communem
velint.
Tum A. J. C. Corda non solum vidit tubulum pollinarium
in ovulum Pini Abietis penetrantem, sed quoque
quomodo intra ovulum sese habuerit (N. A. Acad. Leop.
Car. T.17. P. 2. p. 601.).
Jam supra de tubulis dixi, qui explosione pollinis
producuntur, tum de tubulis e granulo pollinis excrescentibus,
quos Brownius mucosos vocat, tandem de tubulis
granulosis in canali stigmatico exortis e papillis, uti vide-
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Nachher erkannte Ad. Brongniar t in einer vor-
U'efflichen Abhandlung über die Zeugung der Pflanzen,
nicht allein diese wahre Miki'opyle, und behauptete, dass
der befruchtende Stoff durch sie in den Samen dringe,
sondern er beobachtete auch, wie Amici, dass die Polleiikörner
auf der Narbe einen Strang von sich liessen,
dessen Körner in einer lebhaften Bewegung waren und
tief in die Narbe drangen. Nun glaubte er, dass diese
Körner durch die Zwischenräume der Zellen und durch
die Mikropyle in das Eichen drängen und so befruchteten.
R. Brown, als er Untersuchungen über diese Meinung
anstellte, fand, dass nicht allein im Pollen, sondern
auch in andern Körpern, sogar Mineralien, sich kleine
Körner befinden, die gleichsam eine eigene Bewegung haben.
Er beobachtete auch an den Orchideen und den
Asclepiadeen Pollenkörner, die zu langen Röhren (Schleimröhren)
auswuchsen, andere ihnen ähnliche Röhren erzeugten,
und nicht allein in den Fruchtknoten, sondern auch
in das Eichen drangen, und er glaubte nicht mit Unrecht,
dass dadurch das Eichen befruchtet werde. Er sah dieses
nicht allein an mehren Orchideen, sondern auch an einer
Asclepiadee. Der eben so sinnreiche als bescheidene Verfasser
endigt seine Abhandlung damit, dass er sich gegen
die äussert, die eine solche Befruchtungsweise für die allgemeine
der Phanerogamen im Pflanzenreiche halten
möchten.
C o r d a sah, dass solche Röhren nicht allein in das
Eichen von Pinus Abies gingen, sondern auch, wie sie sich
darin verhielten.
Ich habe schon oben von den Röhren gehandelt,
welche durch die Explosion des Pollens hervorgebracht
werden, ferner von den Schleimröhren, wie sie Brown
nennt, welche aus den Pollenkörnern auswachsen, endlich
von den körnerfnhrenden Röhren, welche im Stigmakanal
entstehen, wie es scheint, aus Papillen, und die vor der