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postea aperiuntnr ut pollinem excipiant, turn eriguntiir
(Epilobium angustifoliuni). Molta alia acute animadversa
reperies in Diss, de g e n e r a t i o n e v e g e t a b i 1 i u ni,
auct. N. G. Leske, Lips. 1773. 4.
145. Fecund at io fit per canalem stigmaticmn.
Variae fueruut opiniones Auctorum de fecundatioiie
plantarum postquarn functioiiem pollinis et stigmatis agnoverunt.
In humore pollinexn rumpi jamjam vidit Needhamus
(Deconv. microscop. p. 83. t. 5. f. 5.) et auram
seminalem inde explodi putavit. Quam opiuionem
quantum video, adoptavit Linnaeus. Turn vero Koelr
e u t e r u s materiam fecundantem esse oleum adfirmavit,
et granula pollinis non raro conspici oleum in stigmate
emittentia. Oleum e polline luculenter excretum non
piane iners esse in fecundatione et nunc non dubito.
Materiam fecundantem per micropylen, in semen
penetrare Turpinus auctor est (Ann. d. Mus. 7. 199.)-
Cum vero rem ita proposuerit^ ac si fasciculus vasorum ad
hanc abeat aperturam et materia fecundans per eadem
vasa transeat, per quae alias nutrimenta, hypothesis rejicienda
erat. Dividitur interdum funiculus umbilicalis, ita,
ut pars aliorsum inseratur, quod in errorem inducere potest
et fortassis ipsum Auctorem fefeJlit,
Tum vero R. Brownius (Verm. Sehr. 4. 83.) in
ovulo plantarum ante fecundationem orificium detexit, cui
semper embryonis apex oppositus est. Detexisse dico
cum quidem Turpinus, nec minus Aug. St. Hilaire
micropylen viderint, sed cicatricem fasciculi vasorum dixerunt,
quem igitur fasciculum obscurantem removit
B r o w n i u s . Genituram per hoc orificium in semen penetrare
Auctor sagacissimus putavit.
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hat Leske in einer wenig bekannt gewordenen Abhandhing
angeführt.
145. Die Befruchtung der Pflanzen geschieht
durch den Stigmakanal
Die Meinungen der SchriftstelJer über die Befruchtung
der Pflanzen sind sehr verschieden gewesen seit der
Zeit, dass man die Verrichtungen des Blütenstaubes und
der Narbe gehörig erkannte, Needham sah schon, dass
der Blütenstaub in der Feuchtigkeit platze, auch meinte er,
dass der Samenhauch da heraus käme. Linné nahm, so
viel ich weiss, diese Meinung an. Darauf behauptete
K o e l r e u t e r , die befruchtende Materie sei Oel, und man
sehe nicht selten, wie die Pollenkörner ihr Oel auf der
Narbe ausschütten, Dass dieses Oel, welches man deutlich
aus den Pollenkörnern dringen sieht, nicht ganz
ohne Zweck bei der Befruchtung sei, zweifle ich auch
jetzt nicht.
Dass der Befruchtungsstoff durch die Mikropyle in
den Samen dringe, behauptete Turpin. Er trug aber die
Sache so vor, als ob ein Gefássbündel zu dieser Oeffnung
gehe, und als ob die befruchtende Materie durch eben die
Gefässe eindringe, wodurch sonst die Nahrung in den Samen
komme; eine verwerfliche Hypothese. Zuweilen
theilt sich der Nabelstrang, so dass ein Theil desselben
sich anderwärts einsenkt, welches leicht zu einer Verwechselung
führen kann, und vielleicht selbst Turpi n täuschte.
Darauf entdeckte R, B r own in dem Eichen der Pflanzen
vor der Befruchtung eine Oeffnung, an der immer der
Embryo liegt. Ich sage: er entdeckte, da Turpi n und
Aug. St. Hilaire die Mikropyle zwar gesehen hatten,
aber sie für die Narbe von einem Gefässbündel hielten,
der sie verdunkelte, und den R. Brown wegnahm. Dass
die befruchtende Materie durch diese Oeffnung in das
Eichen dringe, vermuthete der scharfsinnige Beobachter
bald.