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locum habet, vitellnm cum Gaertnoro vocaverim, quo
nomine omnes exclndunhir hypotheses. Dum germinai
semen, caiidiculus in partem filiformem elongatur sursiim
per foramen nucis exeiintem et squamiilam quae ipsi imposita
est secum ducentem. Tum ad squamam gemma
oritur atque explicatur, folia initio proferens e petiolis
solis absque laminis, postea vero laminifera, ut in aquatiticis
e. g. Potamogetone aliisque fieri solet. Planta hoc
modo e gemma enata per stolones propagatur. VideTittmanni
opus eximium: Die Keimung der Pflanzen.
Dresd. 1821. p. 38. t. 5. In explicatione Bernhardio
(1. c. 580.) assentior, quod vitellus sit cotyledon ant potius
massa cotyledonaris in caudiculum exiens, qui semper
considerari potest uti petiolus cotyledonaris. Squama vero
in caudiculo altera non est cotyledon uti volunt Gaertn
e r u s , Mirbelius, Richardus et ipse Bernhardius,
sed est tegmentum gemmam fulciens et indicans. Uti enim
in petiolo cotyledonari Corydaleos tuber seu cormus enascitur
plantam propagans, sic in Trapa gemma magis explicata
oritur. Massam cotyledonarem e duabus cotyledonibus
conferruminatam credas, et caudiculum quern surcularem
voco, e duobus coadunatum petiolis, sed non opus
est; embryo enim ad evolutos pertinet ob squamam manifestam
gemmae indicatricem.
Ratio cur massam e qua caudiculus exit cotyledonarem
dixerim in eo posita est, quod in Dicotyleis non raro
quin saepissime cotyledones initio intra testam remaneant,
caudiculus vero exeat, saepe sat longo itinere ad terram
procrescat intra hanc radiculas agat, quo facto demum caudicidus
erigitur, elevantur cotyledones et excutitur testa.
Fac cotyledones concrescere et gemmulam perire plantula
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was an dem wahren Eiweiss nicht der Fall ist, so möclite
ich es mit Gärtner den Dotter nennen, wodurch alle
Hypothesen ausgeschlossen werden. Indem der Same
keimt, verlängert sich das Stöckchen in einen fadenförmigen
Theil, tritt nach oben durch ein Loch der Nuss heraus,
und führt die Scliuppe, die sich an ihm befindet, mit
heraus. Dann entsteht neben dieser Schuppe eine Knospe
und entwickelt siclx; anfänglich hat sie Blätter aus blossen
Blattstielen ohne Platten, dann aber tragen sie Platten, wie
es auch an Potamogeton u. a. zu geschehen pflegt. Die
Pflanze, welche auf diese Weise entstanden ist, pflanzt
sich nur durch Ausläufer fort. In Tittmann' s trefflichem
Werke über das Keimen des Samens ist dieses gut
vorgestellt. In der Erklärung stimme ich Bernhardi
bei, dass der Dotter der Cotyledon sei oder eine Cotyledonarmasse,
die zu einem Stock auswächst, der immer als
ein Cotyledonarstiel kann betrachtet werden. Die Schuppe
aber am Stöckchen ist kein zweiter Cotyledon, wie Gärt -
n e r , Mirbel, Richard und selbst Bernhardi wollen,
sondern sie ist ein Deckblatt, welches eine Knospe stützt
und anzeigt. Denn so wie an dem Cotyledonarstiele von
Corydalis eine Knolle oder ein Knollstock entsteht, welcher
das Gewächs fortpflanzt, so entsteht an Trapa eine
mehr entwickelte Knospe. Die Cotyledonarmasse kann
man ansehen als bestände sie aus zwei zusammengewachsenen
Cotyledonen, und den auslaufenden Stock aus zwei
Cotyledonarstielen, aber das ist nicht nöthig, denn der Embryo
gehört zu den entwickelten, wegen der Schuppe, die
eine Knospe andeutet.
Der Xjirund, warum ich die Masse, aus welcher der
Stock hervortritt, eine Cotyledonarmasse genannt habe,
liegt darin, dass an den Dicotylen nicht selten, ja oft, die
Cotyledonen im Anfange in der Schale bleiben, das Stöckchen
aber heraustritt und oft auf einem langen Wege zur
Erde fortwächst, in dieser Wurzeln treibt, w^orauf erst
das Stockchen sich aufrichtet, die Cotyledonen erhoben
werden und die Schale abgeworfen ward. Man setze, dass