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Non solum sub pedúnculo primario, sod quoque sub
raniis, ramulis, pedicellisve bractoae inveniuutur, non raro
omnes forma discrepantes, quae tunc bractoae primar
i a e , secundariae, tertiariae etc. vocantnr. Involucrum
sub umbella universali non minus universale dicitur,
sub iimbellis partialibus aut umbellulis involucrum
partiale seu inveìucellum. Non bene tunc pbyllum
singulum involucellum vocant.
Bracteas vacuas dico, qui flores aut pedunculos ex
axillis non proferunt, forma tamen bractearum servata,
Flores aut pedunculi lioc in casu aut piane deficinut, aut
eonun rudimenta tantum adsiint.
Rarus est bractearum et foliorum floralium defectus,
ut in plerisque Cruciferis.
Monstrositate, bractoae, uti perigonii phylla in vera
folia mutantur, quod in Graminibus, Salicum amentis, Plantag'inis
spicis etc. non raro observatur.
Diifert bractea a flore ejusque partibus, eo quod ad
aliam gemmam sou potius gemmificationem pertineat. In
bracteis vacuis dignoscendis difftcilis vero est character et
saepe nonnisi ex affmibus plantis extricandus. Secundum
L i n n a e u m (Ph. bot. 89.) perianthium maturo fructu si
non prius marcescit, folia floralia non item. At in permultis
plantis bracteae ante fructus maturationem et subinde
cum flores explicantur, marcescunt et decidunt, ut in Ligustro
aliisque. Sunt utique bracteae, quae ad eandem
gemmificationem, ac ños ipse, pertinere videntur, quarum
complexnm exanthium dixerim. Hue referendae sunt bractae
fioroni Chimonanthi cingentes, tum quoque phylla exteriora
in calyce Cactearum quae quoque in calycis phylla
transeunt, nec non phylla in calyce Gratiolae et quae sunt
Nicht allein unter den Hauptbliitenstielen, sondern
auch unter ihren Aesten und zwar den letzten Aesten
findet man Bracteen, die auch nicht selten alle von verschiedener
Gestalt sind. Dann unterscheidet man Bracteen
vom ersten, zweiten, dritten u. s. w. Range. Eine Hülle
Tuiter einer allgemeinen Dolde heisst auch eine allgemeine
Doldonhiille, so wie eine Hülle unter einer besondern
Dolde auch eine besondere Doldenhiille genannt wird.
L e e r e Bracteen nenne ich, welche keine Blüten
oder Blütenstiele in ihren Winkeln hervorbringen, doch
aber die gewöhnliche Gestalt der Bracteen haben. Die
Blüten oder Blütonstiele fehlen dann gänzlich, oder es
sind nur Spuren davon vorhanden.
Selten fehlen die Bracteen oder Blüheblätter ganz
und gar, wie an den meisten Kreuzblumen.
Durch eine monströse Bildung verwandeln sich die
Bracteen, wie die Blättchen der Blütendecke, in wahre
Blätter, wie man an den Gräsern, den Kätzchen der Weiden,
den Aehren von Plantago u. a. m. nicht selten
bemerkt.
Die Bractee unterscheidet sich von der Blüte und
ihren Theilen dadurch, dass sie zu einer andern Blattknospe
oder vielmehr Blattknospenbildung gehört. Oft ist
aber dieses Kennzeichen schwer auszumitteln, besonders
an den leeren Bracteen, und man muss dann auf verwandte
Pflanzen sehen. Nach Linné welkt der Kelch, wenn die
Frucht reif ist, oder noch früher, die Bractee nicht. Aber
an sehr vielen Pflanzen welken die Bracteen, ehe die
Früchte reif sind, oder gar wenn die Blüten sich entwikkeln
und abfallen, wie am Liguster und andern. Es giebt
allerdings Bracteen, welche zu derselben Knospung, wie
die Blüte selbst, zu gehören scheinen. Solche Bracteen
zusammengenommen möchte ich eine A u s s e n d e c k e nennen.
Hieher rechne ich die Bracteen, welche die Blüte
von Chimonanthus umgeben, die äussern Blättchen am
Kelche der Cacteen, die auch in die Kelchblätter übergehen,
die Blättchen an dem Kelche von Gratiola u. dgl. m.
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