
Schaftflecken umgebenden Höfe,.ist intensiver und zieht sich'als deutlicher Anflug. bis fast
zum Nacken. Auf der untern Körperseite aber mischt sich, namentlich an der Kehle,
Citronengelb in das Grau des Gefieders.
Das zweijährige Männchen besitzt .noch die braunschwärzlichen Schaftflecken vom
Scheitel abwärts, theilweise selbst im Nacken. Die unreinere, graue,'mehr in’s Grünliche
ziehende Farbe des Kopfes hat an der Kehle eine weit beschränktere Ausdehnung, es
schiebt sich zu ihr das Schwefelgelb des Bauches, welches auf der Brust von Grau überflogen
ist. Hier nun stehen auch sehr schmale dunkelgraue Schaftflecken auf den Federn,
welche kaum doppelte Schaftbreite besitzen. Solchen Männchen fehlt die schwarze
Farbe der Federn an der Schnabelbasis. Uebrigens sind 'sie den alten Männchen,
ganz gleich.
Von den altern Weibchen würde ich bemerken, dass von den Unterkieferästen an
ein seitwärts, seiner Länge nach zwar nicht scharf umgrenzter, schwärzlicher Zug zur
Brust sich marquirt, der in seiner Gesammtförm recht deutlich hervortritt. Dieser
wird gebildet durch die schwärzlich grauen Endkanten der hier stehenden Federn und
scheint mit zunehmendem Alter mehr und mehr zu schwinden. Er gehört dem Jugendkleide
fast immer an und zwar bei beiden Geschlechtern.
Die meisten'und zwar 14? Exemplare meiner Suite sind jungle Vögel, die auf
dem Herbstzuge ebensowohl am T are i-n o r, wie auch im Büreja-Gebirge erlegt wurden:1
Das Jugendkleid ist bei beiden Geschlechtern, wie schon gesagt, sehr ähnlich,. Die
Kopffarbe ist obenher bräunlich gelb, bei den Männchen verräth sich kaum Grau, bei den
Weibchen fehlt es gänzlich,' die seitlich verschwimmenden Schaftflecken der Federn sind
schwärzlich, die Nacljenfedem besitzen diese nicht, sind einfarbig bräunlich (Weibchen),
etwas in’s Graue ziehend (Männchen). Die Rückenfedem besitzen,'¡die bekannte Ammern--
Zeichnung und Farbe. Die Bürzel haben die Farbe des Nackens. Auf der untern
Körperseite zieht sich das schmutzige .Weissgelb bis zwischen die Aeste des Untere
kiefers, umgiebt auch die ganze Schnabelbasis in noch unreinerem Ton. Der oben schon
bei den'altera Weibchen erwähnte seitliche Kehlstreifen ist mehr oder weniger im
JugendHeide vorhanden, das davon eingeschlossene Kehlfeld, 'so wie die Brust (diese
jedoch in geringem? Grade) , zeigt viele, gleichfalls grauschwärzliche Keilfleckchen, da
die weichen Federchen dergleichen an den zerschlissenen Spitzen tragen. Auf der
Vorderbrust wird dadurch, dass die hier stehenden Federn einen, leiehten, in’s Bräunliche
ziehenden Stich annehmen, ein undeutlich umgrenztes Querband gebildet. Die
Schaftflecken der Weichen,, welche- bei den W. häufiger -und deutlicher, bei einzelnen
Männchen bis fast zum gänzlichen Verschwinden undeutlich sind, stehen auf gelbbräunlichem
Grunde und- sind schwärzlich oder roströthlich. -Das Schwefelgelb der
Bauchfläche bleicht im Jugendgefieder ungemein rasch ab und erhält sich nur auf den
verdeckten Federtheilen. Sowohl im Alter, wie auch in der Jugend, macht sich an den
untern Flügeldecken ein leichter schwefelgelber Anflug kenntlich. Die. Schwingen junger
Individuen endlich anbelangend,■ ist nur zu bemerken, dass die Kanten der obem Decken
einfarbig rostbraun sind und nicht, wie hei ältern Thieren, an den Rändern in’s Weisse
ziehen. Bei jungen Weibchen ist bisweilen ein: zum. Ohre herabsteigender heller Super-
.#är-Streifen in; bräunlich Gelb angedeutet, jedoch findet .das1 :nur selten als Ausnahme
Statt, stellt diese jungen Threre aber dann der Emb. personata Temm. sehr nahe.
Nachstehende Tabelle? giebt die Maasse für 3 Exemplare meiner Suite in Millimetern:
Em b . sp o d o c ep h a la .
M. alt. W. alt. M! jung.
Totallänge■ . .-;ü- :1 134. 139 ; 139
Länge des zus^rnmengelegten rl’-liig^ls;. . •. .... 72 1 y 67 70
64 64 y
„ . ..des Schnabels auf der First. . . . . . . . . . . . • .'/T-l#'. •' | 9 1 9 ' der t e n d s p à l t è V. •' • 12 12
MÜH dés'Lauféè u . ' }ü| . ' • • • • . • •> ,18 v im . | 1 8 . |
18 18 ' 18 .
„ , des tiTagel? an,<der Mittelzehe ■. . . . ?.. . .-... • : 5? ‘ < - 1 H i 6
Erst in Daurien und zwar mit dem Mittelläufe des Onon traf ich Emb. spodocephala
an, diesft Ammer ist mir;.vom Westabhange dps,,südlichen Apfelgebirges nicht bekannt
geworden.. In Transbaikalien nimmt s|e, je mehr wir. östlich uns wenden, an Häufigkeit,
zu und wird am iqittlern Amur ein recht-gemeiner Vogel. Mit Emb. aureoü brtt-
tete.diese Ar: auch in den. so kahlen Hochsteppen und-suchte dann die wenigen Thalsohlen
auf, in denen niedrige Weiden wuchsen. Die Birkengesträuche bei Nertschinski-
Säwod.belebte sie gleichfalls. Exemplare, welche am 19. August erlegt wurden, mauserten
. stark die Brustfedem,
5 8 . E m b e r i z a p t i s i l l a Pall.
Unter den 19 Exemplaren von meiner Reise dieser kleinsten -der .Ammernarten
befinden sich ehensowohl Jugend-, als auch Alterskleider beider Geschlechter. Die Ergänzungen,
die ich zu den Beschreibungen, welche. P a l l a s 1),; v, Middendorff 2), L. v.-
Schrenck fy'und, Schlegel ^'gegeben,' machen kann, beschränken sich auf Folgendes:
Bei recht alten Männchen . gewinnt das Rostbraun des Kopfes nicht nur an Lebhaftigkeit
und Reinheit, sondern aach an Umfang und dehnt sich,über die gesammte
1) Zoogr. ross.-ast., T. II, p. 42.,
2) Sibirische Rëise l. 'c. p. 148.
3) Reisen und Forschungen i. ç. ,p. 289.
4) Kritische- Uebersicht der europ. Vögel, p. 84.