
Gärten. Die Männchen ziehen von den Weibchen gesondert,
9 der angekommenen Männchen wurden heute und in den nächsten
Tagen erlegt. Das lOte Männchen liess ich absichtlich
leben. Es war nach wenigen Tagen verschwunden. Erst am
22. September desselben Jähres sah ich in derselben Hecke,
wo im Frtthlinge die 10 Vögel gelebt hatten, ein altes Männchen
wieder. Ich glaube, dass viele Zugvögel sehr genau die
Lokalitäten, welche sie auf dem Hinzuge berührten, äuch im
Herbste wieder besuchen. Sowohl diese Sylvia, wie auch die
nunmehr häufigeren kleinen Fliegenfänger, hatten stark geschwollene,
blaugraue Hoden. Äm heutigen Tage erst kam
mir das erste Pärchen von Ernb. aureola zu Gesichte und das
erste Männchen von Sylv. coerulecula wurde erlegt. Sonder^
barer Weise tummelten sich heute auch 3 Kirschkernbeisser
(Coccothraustes) und ein grösser Buntspecht in den Hecken
herum und zwar da, wo man junge Kiefern neuerdings' dazu
verwendet hatte, um schadhafte Stellen auszubesseni. Es ist
wahrscheinlich, dass diese Vögel, wenigstens der Buntspecht
sicherlich, aus dem Kiefernwalde bei S’asutsehe hierher besuchsweise
gekommen waren.
7. Drei bis dahin hier noch nicht bemerkte Singvögel wurden
an diesem Tage zuerst gesehen. Es sind Sylvia cyane Pall.,
Saxícola rubicola vart. Hemprichii und Muscícapa einereo-alba.
Alle drei waren recht selten.
8. Der heutige Tag lieferte mir eine wichtige Beobachtung.
Zum ersten Male sah ich hier einén Schwarm, aus etwa 80 Individuen
bestehend, vom hochnordischen Plectropharies läppmica
im vollkommenen Sommerkleide. In so südlichen Breiten, bei
so vorgeschrittener Jahreszeit und den angedeuteten Witterungsverhältnissen
musste das befremden. Die Vögel schwärmten
erst Abends aus den Salzsteppen des T a re i-n o r zum süssen
Wasser, um zu trinken; sie waren ausserordentlich scheu.
2 + 8 5 N mässlg‘ 9. Anthus Campestris wird heute zum ersten Male gesehen und
10 + 5,5 NNO. schwach. erlegt.
Die Beobachtungen ver- Mai 10—11. In Folge der heftigen N.-O.- und W.-Winde und gleiche oben in der Ta- •
belle. der zugleich eintretenden Kälte kommen kleine Singvögel um.
Besonders litt dabei MotaciUa sulphurea. Dergleichen hat P a llas
schon in Daurien wahrgenommen; er erwähnt davon im
ni. Bande seiner Reise, p. 186.
6 + 8 N. stark. Mai
2 +14,5 N.
10 +9,25 still.
6 +8 0. stark. Mai
2 +14,5 1 . . .
+ 1 6 Sri.] S0' " ¡ ¡ S l i ,
1 0 + 3 W. massig.
Mai 12. Besonders zahlreich waren die grossen Pfuhlschnepfen {Lim. J + 4>25K .w- .. ’ 2 +12,25 l-rjrr
aegocephala)(jetzt hier eingetroffen. Sie zogen aber in den nächsten + 16,28Sn.|
Tagen davon, und nur wenige Paare verblieben hier und schickten 1 ”*’6
sich zum Brutgeschäfte an. (Die früher so, häufigen Saatgänse
waren nun schon gar nicht mehr am T a re i-n o r anzutreffen.
Ckaradrius momjolicus »wird zuerst auf den salzdurchdrungenen
■ Ufern des sogenannten Weissen ¡Sees (Bkaoe oaepo) in zwei
Schwärmen gesehen. Die Vögel waren ungewöhnlich scheu. Sie
schwärmten Abends an den Ufern des Tarei-nor und, einzeln
kamen sie auch zur hohen Steppe und liebten hier die zwischen
den Caraganen-Gebüschen gelegenen Vertiefungen des Bodens,
welche nicht selten mit losem .Flugsande gefüllt waren. Em~
benza spodocepkala wird jetzt erst bemerkt. Die hohen, Geröhre |
zieht diese Ammerart jedem ändern Aufenthaltsorte vor. Die
kleinen Banden von Cygrms Bewiclcü ’ halten sich ebensowohl
in den Niederungen des Onon-borsa-Baches, wie auch am
Dsün-Tarei auf. Die Süsswasserenten sind fast alle gepaart. 1
Nur Pfeif- und Spiessenten sieht man noch geschaart, namentlich
sind die letztem ausserordentlich gemein. Von Anas Tadorm
giebt es hier, wie auch am faulen Meere gewisse Banden, die
dem; Brutgeschäfte gar nicht nachgehen und während des Sommers
beisammen bleiben. H
Mai 13. Jetzt erst-sind.die Süsswasserpfützen ganz vom Eise befreit. . .Etm-
- , • ä r ] - lu ,7 Ö le f i ll Nun verschwinden von diesen Lachen auch die wenigen Exem- Hfti? Sn. |E
plare des Podiceps subcristatus, welche seit, dem Beginne des ‘ stark/
Mai-Monats darauf gelebt hatten. Ebenso verliess I nunmehr ■
auch der kleine Säger (Meryus albeUus) den Tarei-nor. Man
sah ihn überhaupt nur Ende März bei Kulussutajefsk häufig.
Später frequentirte er vornehmlich die, seichtem und ruhig
fliessenden Nebenarme des Ononflusses. ¡-Dagegen fiel es mir
sehr auf, wie auf der grossen Süsswasserlache sich einige
Weibchen von Alias fusca eingefunden hatten, die, wie es schien,
hier ganz bleiben wollten. Männchen sah und erhielt ich nicht.
Die Jäger -versicherten, es bliebe diese Tauchente wirklich hier.
Mai 14 und 15. In der Nacht vom 14— löten trafen trotz des .2* ++¡124 ■ 0. stärk.
widerwärtigen Wetters viele Rauchschwalben in der rothbäü* 10 +7,2 \o.vv.uria.
chigen Varietät ein und auch eine .grosse Anzahl der, Mauer- 6 + 7,75. ;: H,stark.
Segler (Cyps. Apus). Alauda brachydactyla brütete. Vom Lanius 2 ,+19,6-«n,}s'^-mäss!S-
phoeniaurus bemerkte ich jetzt die ersten Exemplare, die sich +8 °-