
378 Mergm Merganser.
in Braun bestäubt. Die 14 kurzen, einfarbig braurigrauen Steuerfedern umschreiben mit
ihren Spitzen einen sehr gedruckten Bogen. Von unten betrachtet, weicht unsere Ente
etwas Von An. Nyroca ab. Wir vermissen zunächst das eclatante Bothbraun der hintern
Tragfedem, die an unserem Vogel schmutzig gelbbraun sind und an den Enden und
Fahnenrändem theils in Grau, theils auch in Weiss abbleichen. Auf dieses Braun folgt
bei den alten Männchen der An. Nyroca im Prachtkleide seitlich vom After ein
breiter schwarzer Bing und dann erst die weissen unteren Schwanzdecken. An
unserem Vogel fehlt der erstere ganz. Die gesummte Gegend um den After zeigt
ein schmutziges, helles, gelbbräunliches Gefieder, in welchem sich nur an den Seiten
feine, schwärzliche Wässerungen wahrnehmen lassen. In diesem, Punkte schliesst sich
An. Barn weder an An. Fuligula j noch an An. Nyroca. Das Bauchfeld ist rein weiss
und die einzelnen Federn desselben besitzen an ihren Spitzen einen schwachen, gelblich-
rostfarbigen Anflug. Die Eüsse waren am frisch getödteten Vogel grau, auf den Gelenken
dunkler, die Schwimmhaut' schwarz. Die Befiederung des Schienbeins reicht
nicht ganz bis zum Laufgelenke herab. Die Iris war rein, weiss.
Folgende Maasse ermittle ich am vorliegenden alten Männchen; ich stelle ihnen
die correspondirenden der Beiher- und weissäugigen Ente zur Seite.
Totallänge ..................... .........................................................
Länge des zusammengelegten Flügels . . . . . . . . . . ..
.. . des Schwanzes . . .: ., . . „ '. . -. .
„ des Schnabels, auf dem Bücken gemessen . . . . . .
Höhe desselben, von der Spitze der Stirnbefiederung senkrecht abwärts
gemessen .....................................
Länge des Tarsus . . . ..................................... ^ . . . . . . .
,, der Mittelzehe ohne Nägel. . . . . . . ., . .' . . . .
des Nagels an der Mittelzehe. . . . . . . . . . . . .
„ der Hinterzehe ohne Nagel . ' ................................
„ des Nagels an der Hinterzehe . . . ’ . . . . . . , .
An. Baeri. An. Fuligula. An. Nyroca.
1 M. M. M.
10" 5;" 15" 4 '" ; 14"
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An änderen Lokalitäten, als an den schon oben erwähnten, habe ich diese Ente
im Süden Sibiriens nicht angetroffen. In ihrer Lebensweise schliesst sie sich genau
an Anas Fuligula. Sie taucht vortrefflich.
*8 * . Mergus merganser L.
Ungleich seltener, als die folgende Art. Nur einige Male sah ich den grossen
Sägetaucher im Winter auf dem Markte in Irkutsk. Alte Männchen scheinen hier
ganz zu fehlen.
Mer gm Senator. Mer gm 'albettus. PhMacrocorax Carbo. 379
953. Mergus Serrator L.
Bei den O r o t s c h o n e n an der S c h i lk a r Otönn.
Die gemeinste Sägetaucher-Art in Ostsibirien. Brütet in den waldbedeckten
Gebieten meistens in der Nähe reissender Gebirgsbäche. Schon am 2. Juni 1857
stiess ich am oberen Amur auf ein Weibchen mit 6 Jungen. Seit dem 20. Mai 1858 war
Merg. Senator nur gepaart anzutreffen (im Bureja-Gebirge). Am 21. September 1856
weilten recht grosse Banden dieser Art, die meistens aus jungen Vögeln bestanden, auf
dem mittlern Onon. Die Zahl der Jungen belief sich bisweilen bis auf 12, meisten-
theils betrug, sje jedoch nur 6—8. | Dieser Säger griff nicht selten Anas rutilu mit
der Brut an; ich habe oft auf dem Baikalsee lange währende, abwechselnde, gegenseitige
Verfolgungen beider. Arten beobachtet.
955. Mergus albellus L.
Schon während der Hinreise nach Ostsibirien traf ich Ende Mai 1855 am Obj
recht viele kleine Sägetaucher an, die alle gepaart lebten. Ein am 10. Juni auf dem
Basar in Irkutsk untersuchtes Männchen hatte das Prachtkleid nur noch an der Brust
und trug im Uebrigen das Sommerkleid. Im Herbst und Frühlinge war diese Sägetaucher-Art
in Transbaikalien recht häufig, am mittlern Amur jedoch seltener. Ein im Bureja-
Gebirge am 3. April 1858 erlegtes altes Männchen im vollen Prachtkleide unterscheidet'
sich in keiner Hinsicht von europäischen Vögeln gleichen Alters. Schon Ende März
stellten sich kleine Banden dieser Art am Tarei-nor, eiti, als dort die Süssvyasserlache
hei Kulussutajefsk noch ganz mit Eis bedeckt war. Im Bureja-Gebirge sah ich den
ersten Zug am 25. März Abends und am 2. April einen zweiten. Die Vögel rasten
hier im Frühlinge lange, brüten aber wohl nuf selten im südlichen Theile von Ostsibirien.
Am 12. Mai sah ich am mittlern Irk u t noch alte Männchen im reinen
Prachtkleide. Mit dem 16. September, stellten sich die kleinen Sägetaucher in Menge
am mittlern Onon ein und blieben daselbst bis zum Ende des Monats. Am 22. September
1858 erschienen sie im Bureja-Gebirge:
955. Pha lac rocorax Carbo L.
Zunächst muss ich eine meiner Mittheilungen im 23sten Bande der Beiträge zur
Kenntniss des Basischen Beiches-etc. p. 386 berichtigen. Es ist nämlich der dort aufgeführte
Kormoran, welcher am 15. Mai 1856 auf dem Zagan-nor unweit Tschin-
danturuk erlegt wurde, nicht Fb.. graculus, sondern ein recht altes, kleines Weibchen