
Somit hätten wir nach dem Standpunkte unserer bis jetzt erreichten Kenntniss der
Omis des südöstlichen Sibiriens die Gesammtzahl aller erwiesenen Arten auf 328 festzusetzen,
die aber mit begründeter Wahrscheinlichkeit in Aussicht zu stellende, würde,
sich bis auf 368 Arten steigern. Von jenen 328 Vogelarten sind nun:
Soansores. Oscines. Gallin aceae. G ra lla tores._____ Natatores._
1 . Geier.,.
2. F a lk en .
3. Eulen.
18.
4. Segler . . . . . 2
5. Nachtschwalben 2
6. Cuculinen. . . . 3
7. Sp'echte. . . . . 8
8. Eisvögel . . . . 2
9. Wiedehopfe. . . 1
128.
10. Lerchen
11. Finken:
a) Ammern
b) Finken . 18.
12. Heher:
a) Meisen .
b) Seidenschwänze
c) Raben. .
. 10
13. Sänger:
a) Staare . . . 3
b) Baumläufer 1
c) Wasseramseln
. . . 2
d) Bachstelzen 8
I e) Drosseln1) .12
f) S änger... .39
114. Schwalben . .
17:
15. Tauben . . . .
16. Sandhühner .
17. Hühner:
a) Waldhühner 7
b) Fasanen . . . 2
c) Feldhühner. 3
18. Rennvögel. . . 1
19. Trappen. . . . 1
20. Wasserhühner 4
21. Kraniche . . . 6
22. Regenpfeifer .10
23. Schnepfen. . .32
24. Sichler . . .
25.Reiher. . . .
26. Störche . . |
27. Flamingo’s .
28. Enten. . . .35
29. Pelikane . . 3
30. Taucher . . 6
31. Alken. . . . 8
32. Sturmvögel. 2
33‘.'Seeschwalb
en. . . • .14
33 18 128 17 6* 68
Diese Ziffern erliegen folgender Veränderung, wenn wir die vorher namhaft gemachten
40 Arten, die der ostsibirischen Ornis wohl jedenfalls zuzuzählen sind, in Rechnung
bringen. Dann erhalten wir folgende Tabelle, indem wir die soeben befolgte Anordnung
auch hier gelten lassen:
B apa e es . Scansorea. Oseinea. Gallinaceae. „ G ra llatores. , Natatorea.
,19.
1 . G e ie r.. 1-
2. F alk en . 22
3. Eulen... 18
4. Segler . . . . . 2
5. Nachtschwalben 2
6. Cuculinen. . . . 3
7. Spechte 8
8. Eisvögel . . . • 3
9. Wiedehopfe. . . 1
140.
10. Lerchen . . .
11.*Finken:
a) Ammern . 16
b) Finken . . 19^
12. Heher:
a) Meisen . . 9
b) Seidenschwänze
. 2
c) Raben . . 11
13. Sänger: f
a) Staare . . . 3'
b) Baumläufer 2
c) Wasserd)
Bachstelzen 9
I e) Drosseln. .14
f ) Sänger. . .43
114. Schwalben . .
15. Tauben. . . .
16. Sandhühner .
17. Hühner:
a) Waldhühner. 7
b) Fasanen . . . 2
c) Feldhühner. 4
74.
4 18. Rennvögel. . . 1
1 19. Trappen. . . . 1
i, 20. Wasserhühner 6
21. Kraniche . . . 6
I 22. Regenpfeifer .11
. 23. Schnepfen. . .34
13 24. Sichler 1
25. Reiher 10
! 26. Störche . . . . 3
! 27. Flamingo’s .
81.
28. Enten . . .37
29. Pelikane . . 5
30. Taucher . . 7
31. Alken . . .13
32. Sturmvögel. 3
33. Seeschwalben
............. 16
36 iy *
1) Die Salicarien und Accentor- Arten ziehe ich zur Gruppe der Sänger im engem Sinne des Wortes. In
Wirbelthieren E u r o p a ’s von K e y s e r lin g und B l a s iu s sind sie den Twdmen den Wirbelthieren E u r o p <* o iv« ju v jv v . . . » 9 . beigezählt und vermitteln
den Uebergang von diesen zu den ächten Sängern
Wir werden bei dem Vergleiche dieser beiden Tabellen zunächst darauf geführt,
dass in den Familien der Sänger und der Stelzer, den ohnedies zahlreichen Vertretern,
in Zukunft durch andere Arten noch Zuwachs bevorsteht, und zwar vornehmlich in
europäischen Species. Wie weit sich überhaupt die südasiatische Omis in einzelnen ihrer
eigenthümlichen, weit nach Norden vordringenden Arten im Süden der sibirischen Gebiete
noch wird nachweisen lassen, kann man jetzt auch nicht einmal annäherungsweise
sagen. Gewiss aber ist es, dass alle jene, Anklänge der südasiatischen Fauna überhaupt
mit dem 50° nördl. Breite ihre äusserste Grenze gefunden haben und dass dieselben
nur in dem -Amurlande bis jetzt gefunden sind. Wir müssen daher ebensowohl in Bezug
auf das Auffinden jener europäischen Stelzer, wie auch in Bezug auf die noch in
Aussicht stehenden Bereicherungen durch südäsiatische Vogelarten, gerade auf den mittleren
Lauf des Amur und auf seine grossen beiden Wasserstrassen von Süden her, den
Süngari und Ussuri, hinweisen. Der hier zur Zugzeit weilende Ornithologe wird zweifelsohne
Gelegenheit finden, neue werthvolle Beiträge und Aufschlüsse zur Kenntniss der
Omis des südlichen Sibiriens zu liefern.
Gehen wir jetzt jede der erwähnten 33 Familien durch und gedenken in möglichster
Kürze der besonders auffallenden Erscheinungen, die wir in ihnen wahrnehmen.
Die Familie der Geier, bekanntlich dem warmen und heissen Klima angehörend,
findet nur einen Repräsentanten, der noch überdies seit den letzten Decenmen die nördlichsten
Grenzgebirge Innerasiens mehr und mehr räumte und südlicher (im Kentei besonders)
lebt. Nur Benennungen, Lokalitäten, die er früher bewohnte; Sagen, die sich erhielten,
knüpfen jetzt noch an die frühere Existenz der Bartgeier in Daunen.
Die Familie der Falken, in 22 Arten vertreten, besitzt als vorwiegendes Element
europäische Species, theils solche, die .eine circumpolare Verbreitung haben, theils auch
solche, deren vorzüglichste Aufenthaltsorte im südlichen Europa hegen, von wo her sie
quer in nordöstlicher Richtung bis in die mongolischen kahlen Hochländer Vordringen. Zu
solchen müssen wir vornehmlich Aquila naevia, Müvus niger und Buteo ferox rechnen.
Nur durch eine schöne,- seltene Weihe gewannen die Falconen einen ebenso interessafiten,
als unerwarteten Zuwachs, nämlich durch Circus melanoleucos Gml. In diesem Vogel
sehen wir den directen Hinweis auf die ostindische Fauna und dieser hält denn auch
in seiner Verbreitung genau den südlichsten Grenzstreifen am mittlem Amur und in
Daurien im Sommer infie und meidet die nördlichem Gegenden ganz.
In der Familie der Eulen, die wir in 10 Arten nachgewiesen haben, dürfte nur Sumia
Noctua Retz einiges Bedenken erregen, insofern nämlich, als diese südliche kleine Eule
zwar wohl auch die mittleren Breiten Europa’s bewohnt, jedoch in Ostsibirien noch
nicht gefunden wurde. Der betreffende Text giebt hierüber die nöhtige Auskunft.
Unter den Klettervögeln wird uns- zunächst in der Familie der Segler, die wir nur
aus 2 Arten zusammengesetzt finden, wiederum das Herüberreichen weitentfemter südasiatischer
Formen, ja sogar australischer, bis weit in das Herz Asiens constatirt. Acanthyl.