westlichsten Verbreitungsgebiete aber mit der vari, leucocyana und WdfiA zusammen
lebt. Mit Blasius, Wodzicki und ändern 'vereinige auch ich die Blaukehlchen alle
in eine Art. (Vergl. Naumannia 1856, p. 470, und Cabanis Journal für Ornithologie,
Erinnerungsschrift für dìe VIII. Jahresversammlung der deutschen Ornithologen -Gesellschaft,
p, LXXXIX, Wodzicki), Mit dem Calliopesänger zusammen trafen die Blaukehlchen
am 6. Mai 1856 am T are i-n o r ein, am 9ten aber fand ich sie dort häufiger.
Im Herbste sah ich sie zuerst am 16. August an denselben Orten und seit dem.20sten
wurden keine mehr bemerkt. Ein. Vogel, der am 17. August erlegt wurde, mauserte
noch die Brustfedero.
131« S y lv ia ( R u t i c i l l a ) i tl io e n i c u r n L. Taf. X. Fig. 7.
Die mir vorliegenden Rothschwänzcheh aus Ostsibirien erlaubten mir nicht, dem'
Beispiele Gloger’s *) zu folgen und sie alle zu dèr Sylv. pkoenicura mit den vari, anrorea
Pall, vrai erythrogastra GxM. Zu, ziehen; vielmehr scheinen mir gewisse 'Charaktere,
die ich. sogleich näher besprechen werde und die in der Plastik dieser Vögel begründet sind>
bis auf weitere, umfangreichere Untersuchungen für die artliche Selbstständigkeit, wenigstens
der Sylv. aurorea, zu sprechen. Die Flügelbildung unterscheidet, wie aus meinen
Suiten erhellt, S. aurorea vòn S. phoemcura vortrefflich. Den 11 Exemplaren, die ieh Von
Sylv. àurarea mitbrachte, füge ich-die Suite der akademischen Sammlung Und die durch
H. L. v. SchrenCk erbeuteten bei, ‘pö dass ich, eine Reihe von 20 Exemplaren untersuchen
kann. Während die an fünf gewöhnlichen RothschWänzchen (von denén ich das
eine aus dem; östlichen Sajan mitgebracht) ermittelten Maasse mit der in Bezug auf
die Schwingen der S. phoemcura von Keyserling und Blasius 2)" gemachten Angabe
d. h. die 2te gleich der 6ten) übereinstimmen,', finde ich bei -der S. aurorea ein anderes
Verhältniss, Zwar geben die genannten Autoren" bèi letzterer Art auch ein von der
S. pkoenicura abweichendes Verhältniss an,' indessen beweist meine Suite, dass in den
meisten Fällen (bei 17. Exemplaren von 20) die 2te Schwinge gleich der 8ten ist und
das Ende der 2ten Schwinge nur in seltenen Fällen (bei 3 Exemplaren) in der. Mitte
zwischen den . Enden der 7ten und Sten hegt. Ferner erreicht bei Sylv,- aurorea
die 3te Schwinge niemals das Ende des Flügelsjf wie ich solches bei S. pkoenicura
Wahrnehme, bei welcher sie der 4tén. gleich oder gar noch (um ein Geringes
länger ist und so die Flügelspitze bildet. Jedoch ist.in den meisten Fällen bei Sylv,
aurorea die 3te Schwinge nicht gleich der 5ten (Keyserling undElasius), sondern gleich
der sechsten. Bei Sylv. aurorea wird die Flügelspitze durch die 4te und 5te Schwinge gebildet,
bei Sylv. phoemcura durch die 3te. Das Ende i der 6ten Schwinge steht bei Sylv.
1) Voiiötändiges Handbircli def ÌiatùrgèSChiclite dèi Vögel Europàys etc., p. 2u5,.
2) Die Wirbelthiere etc., ,p. 191.
phoemcura ebenso weit von der Flügelspitze ab, wie das. Ende der 7ten bei Sylv.
aworea davon entfernt ist. Denken wir uns in den Flügel von S y l phoemcura zwischen
die 3te und 4te Schwinge eine etwas längere hineingeschoben und verkürzen wir dann
die 3te Schwinge Um 1—■‘1 Linien, so haben wir den Flügel der S y l.,aurorea (man vergl.
die- Umrisse der Flügel auf; Taf. X). 'Da mir aber alle Exemplare dieser letztem ganz
dasselbe zeigen, mir auch andererseits ' die Flügel Her Syl. phoemcura keme Differenzen
bieten, welche in dieser. Hinsicht, für Uebergänge zur Syl. aurorea sprechen, so sehe
ich mich veranlasst, die artliche Trennung - beider einstweilen festzuhalten, und gebe
zugleich auf Taf. X die Flügelumrisse derselben. Zu bemerken wäre noch, dass auch
an den ausgewachsenen Nestvögeln der S. aurorea die Flügelbildung dieselben Verhältnisse
zeigt. iDie Zahl der Schwingen ist übrigens bèi beiden Arten dieselbe, nämlich 19.
Das am 6. Mai 1 8 5 9 'erlegte M. .des Rothschwänzchens ' trägt auf dem Schwarz
der Kopfseiten und der Kehle durchweg noch die schmalengrauen Umrandungen, die dem
frischen Herbstgefieder gewöhnlich zukommen und späfer verstossen werdem Das Rostgelb
der Brust ist sehr verblichen und piati Im Uebrigen SchJieSst sich der Vogel vollkommen
an europäische Exemplare an.
Im Saj an-Gebirge traf diese Art in den letzten Tagen des April ein und sang
Anfang Mai schon sehr emsig, wozu sie sich die höchsten Spitzen der Bäume wählte;
nächst Luve. Calliope muss man sie als den besten Sänger Ostsibiriens bezeichnen. Sylv.
aurareo, habe ich niemals Melodien pfeifen hören, sie ruft meistens nur das eintönige
tek, .tek, tek und unterbricht dieses ab und zu durch pfeifende Töne. .
132. Sylvia (R u t ic illa ) anrorea Pall. Taf. X. Fig. 6.
Aus den schon oben bei der vorhergehenden Art entwickelten Gründen darf iph
diese Rothschwanzspecies nicht mit der S. phoenicura vereinigen, kann ihr aber auch nicht
die wenig gekannte, schon durch ihre, wie es scheint, sehr constante Grösse. auffallende
Sylvi erythrogastra Güld. zuzählen, obgleich beide eine gleiche Schwingenbildung besitzen.
Durch das Uebergreifen eines breitem weissen Spiegels über die Basis aller Schwingen
der Männchen und durch dunklere reinere Farben des Gefieders, in welchem die schwarze
Farbe auf dem Rücken und an der Brust viel umfangreicher wird, unterscheidet sich
Sylv. erythrogastra ebenfalls von Sylv.' aurorea, Es ist wahr, dass der weiSse Spiegel bei
fast allen mir vorliegenden Exemplaren der Sylv, aurorea jenes' schon von Pa lla s (Zoogr.,
1. c. p. 478) näher erwähnte Feld (auf der 11—18ten Schwinge) behauptet, aber bei
einzelnen, wahrscheinlich sehr alten M. ! beginnt er auch bereits auf der 7ten und 8ten
Schwinge; hier also haben wir deutliche Hinweise für die Annäherung der Flügelzeichnung
von Sylv. erythrogastra. Nun ist zwar bei den Weibchen der Syh. awrorea das
Weiss des Flügels meistens von hellbräunlichem Tone überflogen, zumal bei den frisch