72 Zug am Tarei-nör.
Grus leucauchen am 12. April erlegt; bei diesem Vogel waren die Sternchen ohne
irgend welche Beimengung im Magen, sie hatten kaum die Grösse weisser Erbsen und
wogen im Ganzen 1 Unze 1 Skrupel =*4*57,29 Solotnik.
Anser dnereus., am 26. März am T are i-n o r erlegt, hatte im Magen nur groben
Quarzsand, in welchem die grössten Stückchen die Grösse eines Buchwaizensaamens nicht
übertrafen. Das Gesammtgewieht betrug 1 Unze/3 Drachmen; =*$19,93 (Solotnik.
Anser segetum, am 2. April am Tarei-nor erlegt, hatte im Magen viele Wurzeln
und verhältnissmäskig weniger Steine. Bei einem Exemplare weg der ganze, getrocknete
Tnha.lt. 1 Unze '/, Drachme, bei einer 2ten hingegen nur % Unze % Draehmet;fpi-7,14
und 3,51 Solotnik: ' i'!;;;;.:;/
Bei Anser cygnoides, die am 3. April geschossen wurde, fand ich nur 3 Drachmen
==■ 2,62 Solotnik reinen Quarzsand.
Am 30. und 31. März wurden 2 wilde Stockenten (Anas boschas): cHegt; der Sand
in ihren Magen1 War mit Lepidiensaamen untermischt. Bei .dem ersteren dieser Vögel wog
ich 1 Drachme Skrupel, bei dem letztem 2 Drachmen 1 Skrupel 1,02 und 2,05 Solotnik
Quarzsand: .
Auch die bei Anas acuta gefundenen Gewichte weichen hiervon bei-zweien Exemplaren
vom 27. März wenig ab. Bei einer dieser.Enten wogen die1 mit Saamen gemischten Kiese
2 Drachmen % Skrupel, ;bei der ändern nur 1 Drachme ^ Skrupel«.1^90 und11,02 Solotnik.
Bei Anas Querquedula, die am 13. April erlegt wurde, fanden sich; Saamen und
Sand zu ziemlich gleichen Theilen, Der Mageninhalt dieses Vogels wog nur 0,44 Solotnik.
Die über den Rückzug der Vögel am T a re i-n o r ermittelten Daten sind, da ich
eine’ geraume Zeit während des; in Daurien schon so frühzeitig eintretenden Herbstzuges
noch im Apfelgebirge beschäftigt war, nicht so vollständig. Sie beschränken sich auf
nachstehende Mittheilungen.
Mit dem 29. Juli rotteten Sich die Tetanus-Arten (Glareola, calidris) im südlichen
Theile des Apfelgebirges (Altansk), An den Bächen, die dort vom Sochondo kommen,
versammelten sich diese Vögel und pfiffen beständig, auch waren ,sie sehr scheu und.am
30sten .verschwunden.1 Diese Gegenden hegen aber in den Thalsohlen bedeutend höher
(3500'); als das Tareibecken, weshalb die früher eintretenden Nachtfröste auch einen so
zeitigen Aufbruch des Geflügels bedingen mögen. Nichts desto weniger sah man doch, einzelne
Paare der Hausschwalben zum 2ten Male das Brutgeschäft betreiben. Die, Jungen
von Grus Virgo waren noch nicht ganz flügge.
Ju li 30. Seolopax gaüinago und besonders; Sei. sienura sind in den
Sümpfen der bewaldeten Gebirgsgegenden gemein.Limosa aego-
cepkala und Vanetlus cri4atus rotten sich. Die alten Phuhl-
schnepfen trugen durchweg das ausgefärbte (Winterkleid. Grus
Virgo steht mit den Jungen Flugübungen an, wobei die letztem
beständig schreien. Die Tringa-Aiten rotten sich.
Zug am Tarei-nor. 73
Ju li 31. Am Dschindagatai-See sind die Pfuhlschnepfen und
Tringa subarquata in grossen Banden gerottet. Diese Vögel
sind ausserordentheh scheu. Die Jungen von Anas rutila sind
noch nicht ganz flügge.
August 1. Hirmdo urbica steht gegen Abend gesellschaftliche Flugübungen
an, wobei die Vögelchen sehr hoch schwärmen.
August 2. Corvus Monedula v. daurica übt sich ebenfalls, in grossen
Banden gerottet, mit den Jungen im Fliegen.
August 3. Tringa Temminckii und minuta sind zum grössten Theile
gerottet. Nur selten stösst man auf einzeln lebende Exemplare
in den Sümpfen bei Kira, Seolopax stenura ist hier die
prädominirende Art.
August 12. Heute konnten die Beobachtungen über den Herbstzug AM- 10 +9 still,
am Tarei-nor beginnen, da ich Abends zuvor die Grenzwacht
Kulussutajefsk erreicht hatte. Seolopax gallimgo hegt in
ungeheurer Menge in den Sümpfen bei dem Dorfe. Die Süsswasserenten
sind alle schon mit den diesjährigen Jungen angelangt,
aber so scheu, dass man gar nicht zu Schüsse kommen
kann. Gesellschaften von Limosa aegocepheda Aalten sich an
den Rändern der Süsswasserpftttzen auf. Totanus calidris ist
zum grössten Theile schon fort, man bemerkt nur einzelne,
wenige Exemplare. Die Bachstelzen leben jetzt noch familienweise.
Der Ammerzug hat noch nicht begonnen. Die Schwa-
nengänse rotten sich zum Fortziehen, sie schwärmen in grossen
Banden und ruhen in den Salzebenen am Tarei-nor.
August 13. Grus Virgo trifft Abends am Tarei-nor ein, zieht ®
schon in Keilform geordnet an. Nächtigt am Tarei. Emb. pu- io +io’25 still.
silla erscheint in Familien. Die ersten alten Männchen von
Emb. chrysophrys sind ebenfalls da. Sie leben am Boden an
den Hecken der Gemüsegärten. Von ziehenden Sylmen ist noch
keine Spur wahrnehmbar. Die Bachstelzen schnappen auf den
Wiesen nach Mücken, wobei sie sich, in kurzen Sätzen flatternd,
1 —2' über den Boden erheben, dann förmlich rütteln, schweben
und die Insecten in der Luft haschen.
August 14. Die Bachstelzen rotten sich, nächtigen gesellschaftlich <j »sti11
in den G^röhren an der grossen Lache. Hier beunruhigen +i4’2BSn.(NW-stark-
Mi
sie Abends noch nach Sonnenuntergang die Weihen und F.
aesalon. Anas Orecca ist stark gerottet (fertige Winterkleider).
io + 9