
304 Megaloperdix altaica. Perdix (Starna) cinerea.
nicht statt. Schon vor Ostern legte die Henne (April 1858). Einen kräftigen,
ziemlich hochbeinigen Hühnerschlag züchtet man in den chinesischen Ansiedelungen
bei Aigun. Derselbe ist gegen die' Wintcrkälte abgehärtet und lebt am Tage draussen.
Im Wüchse blieben diese. Hühner zwar weit gegen die äüs Cochinchina stammenden
zurück, übertrafen aber doch die russischen um Einigfes und besassen die Stimme jener.
1 6 $ . M e g a lo p e r d ix a l t a i c a Gbl.
Wie die kaukasischen Steinböcke im dort .lebenden Felsenhuhne einen Begleiter
finden1), so .soll .auch das grosse altaische Felsenhuhn mit dem Aegocerus äbiricus
in Gesellschaft leben. Ich glaube, dass dieser Erscheinung eine gemeinsame,, in - der
Lieblingsnahrung zu suchende Ursache zu Grunde liegt. Vornehmlich suchen beide die
Reviere auf, wo alpine Potentülm wachsen, deren Knospen sie gerne fressen. Indessen
ist dieses Zusammenleben doch. so. auffallend, dass, es den gojoten und Burjätep im
oberen Irk u t- und Okä-Thale allgemein bekannt war.’ Leider gelang es. mir nicht,
eines dieser grossen Felsenhühner zu erbeuten. Bie kommen im östlichen Sajan noch
vor, sind .östlich vom Turanskischen Posten jedoch nie bemerkt worden. Vpr Sonnenaufgang
sollen sie,: nach, den Erzählungen der Jäger, eine Zeitlang fliegen, am
Tage sich aber vornehmlich ruhig .verhalten, Mit der Brut , sollen sie besonders rasch
laufen. Zum. Nisten und Nächtigen suchen sie. Heine Höhlen in den Felsen auf. Die
Eier wurden mir als auf bläulichem;, Grunde schwärz gefleckt beschrieben. Bei Regenwetter
sollen diese Vögel eine verschiedentönige, Lockstimme, welche mit zischendem
Pfeifen beginnt, hören lassen.
1 6 0 - IV n l i x ( S t a r n a ) c i n e r e a Brisson,. Tab. XII.
■ Va/rt. rupestris davivrica Pall.
Bei den Kosaken Transbaikaliens: KamenuscKka. '
Die schon von Pallas- für D au rien “) als allgemein übliche Varietät .des Feldhuhnes
anerkannte • Form fand auch ich dort in grösser Anzahl theils' im Winter die
Gehänge der Ononufer bewohnen, theils auch. von ihnen aus weil hihausschweifend in
die öden mongolischen Steppen, Dieser Varietät muss man ganz entschieden- die Bedeutung
einer geographischen, wenig abändernden, beilegen. Ich habe mehrere Hunderte
daurischer Feldhühner untersucht, aber constant bei den Männchen den schwarzen
Bauchfleck gefunden und nur bei den Weibchen die weite, über die Brust , vom Halse
aus durchgehende Verbreitung der hell , rostgelblichen Farbe etwas - beschränkter und
bisweilen sogar fehlend bemerkt. Auch sind alle ostsibirischen Feldhühner recht aufiyZoogr.
ross.-äst. H, p. 76.
2) Zoogr, ross.-ast. II, p. 78.
fallend kleiner, als die europäischen, worüber die später folgende Tabelle die nähere
Einsicht ermöglicht. Gonsta,nt 'endlich sind auch die schwarzen Abzeichen am Kopfe,
die in einer schmalen Lunula an der Schnabelbasis und einer schmälern Binde auf
dem untern Augenlide bestehen, welche beide aber nach G lo g e r*)- auch am europäischen
Feldhuhn bisweilen vorhanden sind; Vergleichen wir nun ein Paar recht alter
Männchen, von denen das eine: aus Europa, das andere aus Daurien stammt, so
finden wir folgende Unterschiede zwischen beiden. Die Schnabelgrössen sind| sich fast
gleich, ein kleiner Unterschied zu Gunsten dessen der daurischen Varietät lässt sich wohl
ermitteln. Die rostgelbe Farbe des Gesichtes ist bei der daurischen Varietät viel heller
und erstreckt Sich von der Kehle aus abwärts durch die seitliche graue Halsbefiederung
über die vordere Brust, wo sie sich in die Breite dehnend ein irregulär begrenztes,
aber querdurchgehendes breites Feld bildet. Diesem schliesst sich weiter, abwärts das
meistens hufeisenförmige, | oft auch geschlossene, schwarze Schild an, bei dem ich nie
eine Beimischung brauner Tinten wahrnahm. Oftmals findet man auch bei den W. ein
solches Schild, aber.in geringem Umfange. Nicht selten wird es, zumal an seinen Seitenrändern,
beiden Männchen vom Hellgelb der Brust umrandet; wie denn überhaupt diese
Farbe auf der untern Körperseite das Grau mehr oder minder verdrängt und sich oftmals
in grösser Deutlichkeit über die Weichenfedern ergiesst. Es lassen sich aber dafür
keine bestimmten Grenzen angeben, bald ist es mehr, bald weniger vorhanden. War nun
diese gelbe Farbe am daurischen Feldhuhn heller, als am europäischen, so ist dagegen
das Rothbraun der Querbinden auf den Weichen bedeutend dunkler und die feinen
schwärzlichen, ziemlich verspritzten Wässerungen der grauen Federtheile fehlen hier fast
ganz und sind auch im Grau des seitlichen Brustgefieders weniger vertreten, als es bei dem
europäischen Feldhuhne der Fall ist. Von oben her gesehen, finden wir ebenfalls die Grundfarbe
des Rückengefieders mehr in’s Gelbliche ziehend und die Querbinden etwas stärker
prononcirt. Ausserdem mag den weissen und gelblichweissen Schaftlängsbinden auf den
Flügelfedern bei der Vart. daurica eine etwas bedeutendere Breite zukommen. Im Uebrigen
aber sieht man Zeichnung und Farbe sich ganz wie bei dem europäischen Feldhuhne
auch am daurischen wiederholen. Die ermittelten Maasse sind folgende:
P.cin.eiirop. Pcrd. cinerea.
Vart. rupestris davurica.
M. Männchen: Weibchen.
Totallänge . '. .< ................ 10" 6"' j B | ■ Ü H 9" 10'" 9" 10"'
Länge des züsammengelegten Flügels ................................ 5" 10"' 5 3 ' 5" 7'" 5" 4"' 5" 5'" '
„ des' Schwanzes . ' . . . . . . . . . . . ■ 3" .. 2" 8"' 2" 10'" •■5" 11"' 2" 11'" •
„ des Schnabels, auf der First gemessen . . . . T " 7-"\ H 7"' W ß
des' L aufes................................ . . . . . • • 1 7 ”* 1" 5'" 1" 4'" y . 1" 5'"
„ der Mittelzehe ohne Nagel . . . . . • . . 1">2'" • 1" 1" 1": 1" 1'" 1"
„ des Nagels der Mittelzehe . :. ... . . . . . 5"' ü l 5"' 5'" §¡§2?"
1) Vollständiges Handbuch der Naturgeschichte der Vögel Europa’s , Theil I, p. 546 (Anmerkung), und das
Abändern der Vögel, p. 159.