
85. Ibis Ni}tpon Temm. 88. Anas galerieulata L.
86. Ardea virescens L. 39. Anas poecilorhyncha Gml.
87. Artka ammmmea Gml. 80. Larus melamrus Temm.
Gedenken wir nun nncli der wenigen von Pallas schon erwähnten Arten, die als
Zugvogel jedenfalls auch im südlichen A s ie n lehen, dort nur noch nicht gefunden wurden,
nämlich St/l. cguits, Ninberisa chrysophrys und Thautnelca jncta ') und bringen sie
mit in Rechnung, so erhalten wir folgendes Verliältniss: Erwiesener. Gesammtbestand
aller Vogelarten in O s t-S ib irien 328; davon japanisch und südasiatische Arten 43,
oder, wenn wir dieses Verliältniss in einfachem Ziffern ausdrücken wollen, so können
wir sagen: Es verhält sich die Anzahl der japanischen und südasiatischen Vogelarten zu
dem erwiesenen Gesammtbestande der ostsibirischen Omis wie 1 : 7,6. Bedenken wir
aber, dass von jenen 43 Vögeln nur 2 (Totanus pulverulentus und Scolopax soHtaria) 2)
auch in W e s t s ib i r i e n gefunden wurden, alle übrigen aber nur im Am ur lande entdeckt
worden sind, so werden wir damit zugleich die Eigenthümlichkeit der Vogelfauna dieses
Landes genugsam angezeigt haben. Ja, gehen wir noch weiter und sondern das Quellland
des Amur vom eigentlichen Laufe des Stromes selbst, d. h. treten wir bis zum
Ostabhange des Chingan-Gebirges vor, so müssen wir abermals zugestehen, dass die
bedeutendere Anzahl jener Vögel nur östlich vom Chingan-Gebirge gefunden wurde;
es sind dies 26 Arten.
Entsprechend unserer Auffassung, die wir bei Gelegenheit der Säugethierfauna bereits
im ersten Bande dieses Werkes geltend zu machen suchten, grenzen wir nunmehr
das gesammte Amurland, mit Ausschluss nur seiner Quellen auf sibirischem Boden, in
Bezug auf seine Vogelfauna zu einem gesonderten omithologischen Gebiete ab.
Selbstverständlich kann hierbei aber nicht jene scharfe Abgrenzung erzielt werden,
wie sie bei den Säugethieren möglich war, da die flüchtigen Vögel weniger, an die
Erde gebunden sind, als die Säugethiere, und ihre periodischen Wanderungen manche Abschweifungen
ermöglichen. Man würde z. B. irren, wenn man der gleich zu besprechenden
Vogelwelt der M o n g o le i eine Anzahl südasiatischer Vögel zuzählen wollte, die
auf dem Durchzuge eine kurze Rast hie und da in den Hochsteppen halten. Solche
freilich sehr auffallenden Erscheinungen sind von so kurzer Dauer und so rasch vorübergehend,
dass wir sie keineswegs als bezeichnend für die gesammte Omis dieser Länder
ansehen dürfea Diese Vögel folgen der wohlbedingten Zugstrasse und brüten in den
Wäldern des südlichsten Dauriens, stehen aber zu der mongolischen Vogelwelt in gar
keinem hungern Verbände.
Fassen wir nun die omithologischen Charaktere der Nordmandshurischen Fauna
1) Auch hierbei schliessen wir die fraglichen Speciea der Zoogr. ross.-ast. ans.
2) Äcanthylis eaudaeuta kann, da es nicht fest steht, ob H. Ciris Pall, mit diesem Yogel identisch ist, auch
nicht erwähnt werden.
(um bei derselben Bezeichnung zu bleiben, wie wir sie bei Abhandlung der Säugethiere
wählten), kurz zusammen, so kommen wir zur nachstehenden schliesslichen Behauptung:
Diese Fauna setzt sich im Winter vornehmlich aus europäisch-sibirischen Elementen
zusammen, nur der Fasan (Ph. torquatus) repräsentirt Stidasiens Vögel auch im Winter
am mittlern Amur. Dagegen mischt sich im Sommer in die ebenfalls vorzüglich europäisch
sibirischen Elemente das japanische und südasiatische in so hohem Grade hinein,
dass im Verhältnisse zur gesammten Artenzahl der Ornis Ostsib irien s hier fast Vs auf
jene östlichen und südlichen Vögel kommt. Jedoch treten die meisten dieser, dem nördlichem
Sibirien ganz fehlenden Arten, in der nördlichen Mandshurei nur als Seltenheiten
auf. Ihre hauptsächlichste Anzahl trifft man am mittlern Amur an. Einzelne wenige
berühren aber auf dem Zuge den gesammten Süden Dauriens und vertheilen sich zum
Brüten selbst bis in die östlichen Vorberge des südlichen A p f e 1 gebirges. Die meisten
befinden sich hier zwischen dem 47° und 50° n. Breite an der äussersten Polargrenze
ihrer Verbreitung, wenige nur wurden noch bis zum 51° n. Br. ermittelt.
Dieser omithologischen Fauna stellen wir zunächst die sibirische im engern
Sinne des Wortes, ohne der nördlichen und hochnordischen zu gedenken, gegenüber.
Sie setzt sich vorwaltend aus europäisch-sibirischen Arten zusammen.
Von den ermittelten 328 Species, die im südöstlichen S ib i r ie n überhaupt bis jetzt
entdeckt wurden, sind zunächst jene 43, die wir als bezeichnend für die nordmandshu-
rische Ornis erkannten, auszuschliessen. Es bleibt also für das übrige S ib i r ie n eine Ge-
sammtzahl von 285 Vogelarten übrig, die sich naturgemäss in zwei Gruppen theilen
lassen, nämlich erstens in solche, welche ausser in S ib i r i e n auch in E u r o p a gefunden
wurden, und zweitens in vornehmlich sibirische1). Diese letzteren sind bei weitem
die weniger zahlreichen und ergeben ihre Namen, wenn wir sie nach unserm Verzeichnisse
aufsuchen, folgenden Catalög:
1. Haliaetos pelagicus Pall.
2. Alauda mongolica Pall.
3. Etnberiza rutila Pall.
4. Emberiza spodocephala Pall.
5. Emberiza pusiUa Pall.
6. Emberiza rustica Pall.
7. Emberiza fuscata Pall
8. Emberiza cioides Pall.
9. Pyrrhula sibirica Pall.
10; Pyrrhula rosea Pall.
11. Fringilla arctoa Pall.
12. Pica cyana PalL
13. Cindus PaUasii Temm.
14. MotadUa citreola PalL
15. Turdus ruficollis PalL
16. Turdus fuscaius Pall.
17. Turdus Sibiriens PalL
18. Turdus obscurus Gml.
19. Accentor montaneUus PalL
20. Lusciola Jeamtschatkensis Gm.
21. Sylvia aurorea PalL
22. Sylvia sibirica Mddf
1) Der seltenen Fälle, welche das bisweilige Vorkommen einzelner der sibirischen Arten in E u r o p a erweisen,
gedenken wir hier nicht. Einzelne Irrlinge unter den Vögeln, die hie und da sich zeigen, sind ja Jedermann
bekannt