
344 Ardea (Serodias) alia. Ardea (Butorides) virescens. Ardea (Ardeola) dnmmomea.
gilt und die Vögel gerade nur an diesen Tagen von mir gesehen wurden, während
sie früher anderweitig fischten. Es lieben ja bekanntlich die ßeiher gewisse Lokalitäten,
an die sie sich gewöhnt, vornehmlich und verlassen sie erst dann, wenn , sie zu oft gestört
wurden.
31S. A rd e a ( Ilerodias ) all>» L.
Bei den Birar-Tungusen: Kaudené, nach dem Rufe: kau, kau.
Der wéisse Beiher kommt westwärts im Quellenlande des Amur noch in dén weitgedehnten
Bohrniederungen des mittlem Argunj vor, wo ich ihn bei der Grenzwacht
K a ilassutui im Juni 1856 ab und zu bemerkte, aber nicht zu Schüsse kommen konnte.
Am 7ten und am 28. April sah ich ihn auch in den Ebenen am untern Udirflusse
gleich oberhalb dès Bureja-Gebirges. Die Birar-Tungusen, welche am U-Elüsschen
postirt sind, wussten mir ferner anzugeben, dass dieser unverkennbare Vogel alljährlich
auf der Höhe des ü - Thaies auf einem Baume brüte.
816. A rd e a (Butorides) virescens L.
Vourt. scapularis Illig.
Nach den so umfangreichen Untersuchungen, welche Herr Dr. L. v. Schrenck
über diese Beiher-Art in seinem Beisewerke mitgetheilt h a tx), bleibt mir nichts über dieselbe
zu sagen übrig. Ich kann ihr Vorkommen nicht weit unterhalb der Dsej a -Mündung bestätigen;
am 15. Juni 1857 sah ich sie dort zum ersten Male; häufig, jedoch immer
nur einzeln lebend, traf ich diesen Beiher namentlich auf der Strecke vom Südende
des Bureja-Gebirges bis zum Ussuri an. Die Haltung bei dem Sitzen auf oft nur
dünnen Zweigen erinnert sehr an Ard. nyiMcorax.
81?. A rd e a (Ardeola) cinnamoinea Gml.
Im obem Ditschun-Thale traf ich (leider damals unbewaffnet) im Juli 1858 einen
alten Vogel dieser kleinen Reiher-Art an. Er sass an einer schattigen Bucht des
DitschunflüsschenS, in welche viel Treibholz durch die Frühlingswasser angeschwemmt
worden war und hatte seinen Platz auf einem dicken Stamm eingenommen. In den ersten
Tagen des Septembers 1857 lebte ein junger Vogel unweit meiner Wohnung auf dem
schmalen Geröllufer des Stromes und bei unsem Excursionen' in die gegenüber liegende
Ardea (Botaurus) stellaris. dcmia nigra. Platdlea leucorodius. 345
Salbatsche-Ebene scheuchten wir am 20. August aus einem Sumpfe einen zweiten alten
Vogel auf, dessen einfarbig rostrothe obere Körperseite sehr auffiel.
SIS. Ard ea (Botaurus) stellaris L.
Am 2. .Mai 1856 eriegte ich ein Weibchen in den Sümpfen bei Kulussutajefsk.
Ein 2ter Vogel wurde mir am 5. Mai 1857 in Tsehita gebracht und als eine bei
den Russen, wie auch bei den Burjäten und Tungusen unbekannte omithologische
Rarität bezeichnet.' Beide Vögel stimmen in jeder Hinsicht ganz zu europäischen Exemplaren.
810. t'iconi» n ig ra L.
Westwärts in meinem Reisegebiete sah ich den schwarzen Storch zum letzten Male
bei Närasün in einer Höhe von circa 2000' engl, über dem Meere. Am obem Amur
und an der untern Schilka, wo die Ufer gebirgig und gut bewaldet sind, waren die
schwarzen Störche recht gemein, dagegen sah ich auf der Strecke vom Bureja-Gebirge
bis zum Ussuri;’ wo in den gleichförmigen Ebenen zusammenhängender Waldbestand
gänzlich fehlt, gar kerne. Auf dem Durchzuge berührten 3 dieser Vögel den Tarei-nor,
nnd ruheten dort am 4. Mai 1856. Im Burejä-Gebirge, wo die Art selten ist, sah
ich sie zuerst am 27. April 1858. '
880. P la ta le a leucorodius L.
Bei den Mongolen: G-aldjendjen.
Pallas ') Bemerkung, es komme der Löffelreiher alljährlich an den Seen unweit
der Selenga und des Argunj vor, kann ich sowohl nach Erkundigungen, als auch nach
eigenen Erfahrungen vollkommen bestätigen. Am 17. April 1856 wurde ein alter Löffelreiher
an dem Onon-Borsa-Bache geschossen; es mag diese Zeit zugleich wohl die des Eintreffens
dieser Art hier sein. Am mittlem Amur sah ich während der Beise von der
Mündung des Ussuri stromaufwärts zweimal Ende Juli oberhalb der Sungari-Mündung
Banden von 8—10 Löffelreihem, dje an geschützten Stellen der Inselufer im flachen
Wasser standen und das bekannte Sicheln mit den Schnäbeln vollftthrten. Zwei gleichfalls
recht alte Vögel brachte H. Rotscheff neuerdings vom oberen Ussurilaufe mit
und übergab sie dem Museum der Kaiserl. Akademie. Dieselben geben mir Veranlassung,