Vom Kentei:
W e s t l i c h (S e le n g a * Angark-Strasse). O e s t l l e l» (Nordgrerize der M o n g o le i in D a u r ie n ) .
Milvus niger 57. HI, 28; 59. IH, 29. 56. HI, 30; s 58. Ili, 25.
Cuculus canorus 1772. V, 8; 51. V, 8. 56. IV, 23; 58. V," 7.‘ '
Emberiza pithyornus 59. IV, 13. 56. IH, 3Q—IV, 18. ,
Emberiza rustica 57. IV, 5. 56. HI, 26—IV, 12.
Pyrrhula erythrina 59. IV, A. 56. Ili, 25.
Coccoihraustes vulgaris 46. HI, E. 1772. HI, 20.
Corms Monedula vari, daurica 1772. IH, E.; 1772. HI, 20; 56. Ili, 3 .Tarèi-nor:
59 IH, 25. 56. Ili, 6 Uda-Thal.
MotaciUa alba 1772. HI, 20; 57. Ili, 27: 56. m, 25. '
Motadlla sulphureà 59. V, 8 mttl. Irkut. 56. V,; 5.
MotaciUa citreóla 59. IV, 23 mttl. Irkut. 56. IV, 18.
Saxicola saltatrix 57. IV, "8. . 56. HI, 29.
Sylvia, èibirica 59. V, 19 mttl. Irkut. 55. V, 16.
Hinmdo urbica1) 53. IV, 23; 54. IV, 24; 57. IV,26. 56. IV, 30.
Exdica atra 59. V, 5 mttl. Irkut. 55. IV> 29; 56. IV, 30.
Cygnus JBewickii 59. IV, 2.0 mttl. Irkut. 56. IV, Ì L ‘
Anas falcata 1772. IV, 15. 56. iv, n:
Anas ridila 1772. HI, E. 56. Ili, 19. ‘
Ich komme jetzt zu den ornithologischen. Skizzen und werde bei dieser Gelegenheit
des Zuges am Tarei-nor, den ich in seiner ganzen Vollständigkeit im Jahre 1856
beobachten konnte, noch besonders, gedenken. Machen wir uns zunächst ein Bild von dem
Leben überhaupt der wenigen Wintervögel, die amiNordrande der östlichen Mongolei
bleiben und'geben wir diesem Bilde den n6thigen,; wenn auch nur in flüchtigen Zügen
angedeuteten Rahmen, den es zu einer landschaftlichen Umgrenzung nöthig hat.
Mit dem Legen der Nager zum Winterschläfe tritt sehr rasch die Hochsteppennatur
In nerasiens ,01 das ihr eigenthümliche ärmliche Winterstadium; es fällt diese Zeit in die
Mitte des Septembermonats und wennschon auch nach 'dem 15-ten Tage desselben wir
noch hie und da an den Süsswasserpftttzen der. Mongolei eine Kiebitzbande, oder auf
den weiten rothbraunen Ebenen, deren Sakkräuter den; Nachtfrösten trotzten, Saatgänse
gruppirt sehen; so schwanden doch schon früher die letzten, kleinen Sänger,, die Ammern,
und Sylvien vollständig und selbst von den lange weilenden 'Tatanus- und Scolopax-Arten
'11 Besonders früh erscheinen nach den vorliegenden Beobachtungen die Schwalben (H. rustica vwl. rufa)
auf der S e le n g a -A n g a ra -S traS se , während sie in D a u r ie n und selbst am mittlern A m u r verspäten. Fast
nm einen Monat später., als in I r k u t s k , treffen diese Vögelchen im.Sajan-Gebirge,.wie auch in D a u r ie n ein.
Beobachtungsfehler scheinen nicht vorzuliegen; einen Grand flir die Verhüllung der Schwalben im' S e l e n g a -
Thale kann man aber 'nicht gut angeben.
lässt sich jetzt keine Spur mehr finden. Wo im Sommer am Murmelthierhügel zwischen
den blaugrünen Elymus-Gvk&am plumbe Bussarde (Buteo ferox) stundenlang in nachlässiger
Haltung und mit aufgetriebenem, lockern -Gefieder sassen, um die vorüberhuschenden Jungen
der Pfeifhasen oder der Bobacs gelegentlich zu erhaschen, da ist die Stätte jetzt
leer. Früher kreisten in Schraubenlinien die Schreiadler in den Lüften, oder wechselten im
niedrigen Fluge vom Neste zu den nahe gelegenen Seen aus, und die Milane und Weihen
schweiften in geschickten Wendungen niedrig über dem Boden, um Zwerghamster und Wühlmäuse,
oder die noch nicht flügge Brut der Lerchen und Bachstelzen zu würgen; jetzt
hebt sich vom hellblauen Himmelsgewölbe keine beflügelte Räubergestalt ab und soweit
das Auge die nackte Hügellandschaft erfasst, sieht es über ihr in der Luft keine Bewegung
und am Boden will dieselbe sorgfältig gesucht werden. Allenfalls machte der
Steinadler sich zeitweise auf und verliess die ihm lieben Waldgebiete am mittlern Onon,
wohin die Rehe noch nicht eingewandert waren, um im October die oft zahlreichen An-
tilopen-Bandem die sich im Nordwinkel der hohen Gobi zusammendrängen, heimzusuchen,
öder es schweifte auf kurze Zeit der Hühnerhabicht zu den Kosakenansiedelungen am
Nordrande der Mongolei ab, um hier die Haustauben und in den Steppen die hülflosen
Feldhühner zu jagen. Nur von Norden her nehmen diese Länder hauptsächlich zwei Vogelarten
für den Winter auf, von denen die eine in dem Grade die Waldgebiete meidet, wie
die andere sie, falls sie nicht gar zu sehr zusammenhängend sind und menschlicher Ansiedelungen
entbehren,-liebt. Es sind dies Strix nyctea und Fringiüa linaria. Wurde die erstere
an die Hochsteppen durch die hier häufigen Pfeifhasen gefesselt, so liefert den Leinfinken
die Dreschtenne und der Streusaamen auf den frühem Hanffeldern das schicklichste Terrain,
wo sie sich am heitern Tage fleissig tummeln. Aber die Dreschtenne sowohl, wie
auch das Hanffeld trifft man nur selten und dürftig ausgestattet am Nordende der Mongolei;
hier müssen sie die wenigen Saatplätze für Buchwaizen, auf denen später hohe
Artemmen wuchsen, aufsuchen, um sich zu ernähren. Die Schneeeule verräth,.. trotz ihrer
Häufigkeit, am Tage in diesen Gegenden kaum ihre Existenz. Zusammengekauert , sitzt sie
am Boden, meistens am Abhänge eines Murmelthierbaues, wo der Wenige Schnee, der
hier fällt, zusammengeweht wurde. Sie sucht die windgeschützte Seite und fliegt erst
gegen Mittag auf die Spitze des Hügels, wo sie mit halbgeschlossenen Augen harrt und
ab und zu einen lauten schnalzenden Ton hören lässt. Gegen Abend beginnt sie die
Jagd, schwingt sich mit leichtem Fluge und ziemlich raschem Flügelschlage nahe dem
Boden über die Steppen und überfällt die harmlosen Pfeifhasen (Lagomys Ogotona). Auch
den Feldhühnern wird sie gefährlich und jagt sie bald müde. Diesen mangelt hier nämlich
jeglicher Schutz, den sie in bestrauchten Gegenden leicht und bequem in den Gebüschen
finden. Sie begeben sich daher auch für den Winter vornehmlich in die steppenartigen
Uferstrecken am mittlern Onon. Bevor dies geschehen, stellt man ihnen, so
länge sie in den kahlen Steppen bleiben, eifrig nach und zwar werden sie so lange aufgetrieben
und verfolgt, bis sie müde geworden sind und man sie dann lebendig ergrei-
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