sutajefsk ein. Diese Lachen waren im Laufe des Sommers von den .zahlreichen
Heerden, die zur Tränke kamen, dermaassen dnrchtreten worden, dass sie den Scopohx-
Arten so recht behagten. Je nach dem “Wetter waren die Bekassinen bald ruhiger,
bald sehr schBu; das letztere fand bei günstigem, Harem und stillem Wetter statt,
dagegen lagen sie bei ..N.-Sturm und Schneehimmel ganz fest. Am 22. August hatte
sich ihr Zug noch gar nicht vermindert. Am 4. September erlegte ich in Zeit einer
Stunde ohne Beihülfe eines Hundes. 17 Stück. Am 7. September wurden die Bekassinen
seltener, am 8ten traf iGh nur vereinzelte an und am 17. iSeptember waren
sie alle fortgezogen. Am 1 lten Abends 4) beobachtete ich am Tarei-nor einen zum
Fortzuge aufbrechenden Bekassinenschwann. Derselbe sammelte sich in wenigen Minuten
nach Sonnenuntergang auf den Huf dreier Vögel, welche unweit von meinem
Lagerplatze mit heftigem Schnarren aufstiegen, zuerst einen grossen Bogen ¡nach N.-W.
machten und, nachdem sich aus allen Richtungen Bekassinen mit ebenfells lautem Rufe
angeschlossen hatten, in einer Bande von circa 50 Vögeln hach Süden flogen. In dem
östlichen. Sajan traf ich erst am 8. Mai einige Bekassinen in der Tunka-Ebene an.
Seit dem löten trieben hier die Männchen das vielfach besprochene, sonderbare
Treiben zur Begattungszeit. Am 17ten sah man dieses Treiben and hörte das Meckern auch
um Mittagszeit. Im Bureja-Gebirge sah ich die Bekassine ebenfalls recht spät im
Frühlinge zum ersten Male, nämlich am 4. Mai 1858. Sie brütet auch hier; am
9ten vernahm ich das Meckern. Am 1. August 1855 wurden mehrere Bekassinen
aus dem hohen Grase dee nördlichen Angara-Deltas aufgetrieben.
810. Sfiilcipitv d a ll in id a L.
Unverkennbar durch ihr Aufsteiger! und die , vielzackige, niedrige Fluglinie, fiel
mir die Heine Sumpfschnepfe am 16. Juni 185.9 auf, als wir im SajaniStKen
Hochgebirge die alpinen Moostundern am Iltschir-See durchwanderten. Ich habe sie
anderweitig im Süden Sibiriens nicht angetroffen, jedoch ist ihr Vorkommen im
Hochnorden durch P a lla s 2) und Herrn v. Middendorff*) erwiesen.
811. .\<iiu«‘iii(is australis Gould.
. Nach jener durch Herrn Akademiker L. v. S ch ren ck 4) ausgeführten Yer-
gleichung der drei nahe verwandten Nummius-Arten (N. arquata L.,, N. Jmgirostris Wils.
1) Vergleiche meine Keiseberiehte m Bd. 38 der Beiträge -zur Kemtniss des Russischen Reiches, p. MB.
2) Zoogr. ioss.-ast.-l. e. p. 176..
3) Sib. Reise 1. c. p. 224.
4) Reisen und Forschungen etc. 1. c. p. 426 et s'eqt.
und N. australis Gould) bin ich der Mühe überhoben, hier nochmals auf die unterscheidenden
Merkmale unseres Vogels einzugehen und gebe nur einige Ergänzungen
zu den Mittheilungen des Hrn. Dr. L. v. Schrenck. Am 7. Juni schoss ich 4 alte
Vögel des Nwm. australis unweit der Kumara-Mündung. Sie lebten auf den flach
auslaufenden, theils aus Geröflen, theils aus Sand gebildeten flachen Spitzen der Inseln,
welche bei niedrigem Wasserstande trocken gelegt werden. Es konnte damals nur ein
altes Männchen präparirt werden. Dasselbe besitzt besonders am Halse und an den
Brustseiten, so wie auch im oberen Rückengefieder recht viel Rostroth, welche Farbe
sich jedoch in irregulärer Vertheilung in dem sehr vertragenen Gefieder findet. Am
wenigsten betheiligen sich daran die oberen und unteren Flügeldecken. Das in Schwarz,
Grau und Rostroth gefleckte Gefieder des Bürzels und die oberen Schwanzdecken
lassen ein Vorwalten der matt schwarzen Farbe in den breiten Längsflecken der Bür-
zelfedem, wie auch hi den Querbinden' der obern Schwanzdecken wahmehmen. Bei
diesen Binden, deren bis 8 auf den einzelnen Federn stehen, steigt das Schwarz dem
Schafte entlang zur Basis der Feder an, so dass in Folge des dadurch gebildeten
Dreiecks diei Binden, sich berühren. Gerade inJ entgegengesetzter Richtung sind die
ebenfalls schwarzen Binden der Stenerfedern dem Schafte entlang zur Spitze vortretend
erweitert und sind hier die Umgrenzungen jeder Binde bogig gebildet. In
Bezug auf die Schnabellängen hat Hr. Dr. L. v. Schrenck (1. c. p. 428) bereits
anf die grossen Differenzen aufinerksam gemacht, welche bei den Numemus-Arten überhaupt
und bei den 3 in Rede stehenden Species gerade in sehr auffallender Weise
Vorkommen. An meinem männlichen Vogel ist der Schnabel bedeutend kleiner, als bei
den alten Vögeln, welche Hrn. Dr. L. v..Schrenck aus Sibirien Vorlagen, denn er hält
die Maasse ein, welche Gould an australischen Exemplaren ermittelte, nämlich 5" 7"'
franz. (gerade gemessen). Die anderen Körpermaasse, welche ich an meinem Vogel
nehme, ergeben nachstehende Verhältnisse:
Totallänge . . . . . . . . . . . . . . . . 2(T
Länge des zusammengelegten Flügels . . . . . 11"
. j des Schwanzes . . . . . . . . •. . 4" 9"'
,* des Tarsus , . . . . . . .. • • . v . 3" 2"'
Höhe des Schnabels an der Stirn . . . . . . . 61/*"'
Breite des Schnabels ebendaselbst . . . . . . . 5'" •,
Länge der Mittelzehe ohne Nagel . . . ; . . ’ . 1" S W "
„ des Nagels an der Mittelzehe . \ . , 31/* "
„ der Hinterzehe , ohne Nagel . . . . . . . 6"';
„ ' des Nagels an der Hinterzehe' . , ! . . . 2W "
Seitdem wir die K u m a r a - Mündung passirt hatten und nun in das sich mehr und
mehr erweiternde ‘ Thal des Amur kamen, wo die Inseln mit flachen Ufern häufiger
wurden, traf ich diese Art recht oft an. Die von mir gesehenen Vögel bereiteten sich