Mühe überhoben, hier zu wiederholen, was Seite 377 und flg. dés schon oft .citirten
Schrenck’schen Werkes gesagt, wurde. An 7. Exemplaren der Muse., sibirica (— Muse,
fuscedula PalL) finde ich die Flügelbildung vollkommen übereinstimmend und ebenso auch die
Schnabelbildung, die schon genügt, die, beiden. Vögel ohne Weiteres, zu unterscheiden.
Muse: cincrejHilha, Temm. e t . Schlegel zeichnet sich durch den' mächtigen', seitwärts etwas
stärker abgedachten, -hôimrn-Sçhqabël.yaus, der in Folge Seiner grössern Länge-auch
nicht so breit und- stumpfdreieckig erscheint. Nicht minder,, constant sind ausserdem die
Kleifler beider Arten von .einandér. verschieden.. In Bezug,^hierauf zeigt Müscr-,sibiripa in
allen Alterszijständen; besondefs-aber in . der Jugend, diebreite.,., graue-Strichzeichnung
auf der Brust and an den Weichen, während der Muse, dnereo-alba an ebendenselben Körperstellen
ein in Bräunlich getrübtes, mattes und. helles Grau eigen - ist,.
Die meisten der mir. vorliegenden -Exemplare von Mme., sibirica tragen, das .erste
Jugendkieid, da-sie,während der^Baikalreise Entle Juli und im 4 ugust erlegt wufdem
Stets ist bei ihnen der rem weiSse, .qüer über die 'Kehle ■ reiijhénçle; seitwärts bis; zum Halse
verbreifete Streifen vorhanden ufiddie untere- Körperseife trägt dann viele schwarze, .nicht
scharf umgrenzte 1 und ‘chiigennaässen irreguläre Tüpffleckdn, das obere, .eintönig, braun-r
»raue Gefieder, dagegen zeigt gelbliche spitze Éndnecken auf vielen, Federn, namentlich
werden solche auf dem Bürzel *und ,im Nackenvzahlreicher und ziehen sich auch an den
Seiten dés, Kopfes über das. Auge bis fast zur Stirn hin; In diesem Alter haben, die
Secundärscii-wipgeti und die längen obèm Decken breite., gèlbbniunliche Ränder'.
In nachstehender- Tabellestelle ich. die Ma.asse -der ^Musc:, sibiried. ..Ginl. und Muêc.
- cinereo-aMa Temm. et Schlegel .tabellarisch heheii' einander ,wobei; mir 4 - Exemplare der
erstem-und 2 der' letztem zur . Disposition ^stehen.. 3
Muscicapa sibirica. Muse, cinereo-alba.
E-; m '.. !.. M. juy., M . ' ; .Id ; •
Totallänge ., . • V, •l / - T - ' Ü l '~.£: r4'' A"- :,,
Länge dés züsammengelegten Flügels'- f î 11" '3" 2"' ;-2 .-jö '".; . ' ''3" X ' ß / i " ' t -
„ ‘des Schwanzes , V i ;% \ ■L. r v J r . - i t i 2" • j - .2" 1”" ; l ” i l "
, de£;'Schùabels,;âuf der First;gemessen !j;-. 4"1. > ? " 8 c - m i {. • • V / f - • ■ 4l/ i "
Breite desselben. an dér Stint- .. . - . >„ :. ,v:-> -.3"' %"■ .. '-ave; r
Höhe desselben'"ebendaselbst >: Mi • ; i V2':' ! ; i 1/2"' . ; ,; :2'" ' 2'" ..
Länge, des Tarsus i . . . •. 6"'. , | ,-5‘/2'" : ■
,, - der s Mittelzehe ohne Nagel, -, .; >, jpS . . 1 / % r - * :. f: V /i" ' ;■ V/**" -■ 1 "JV/i'l' . : V ji'"
: ;:des Nagels der Mittelzehe . • ' • . •• . / ■ - à 7" .. - - 2."' ' . ' ■ P p p • : . '2 " '' % IV2-'. -
In den Wäldern am. Baikalsee traf ich im Sommer 1.8.5b 'nur diese Art brütend
an. Lärchengehölze bewohnte siC am .hänfigsteh.,-Am'18. Mai «cboss ich, sie,zuefst. am
Tarei-nor. Am 14. und 29. Augpst berührte .--sie-diese.' Gegend'-adf dem HerbsfZuge.
14?. Museicapa cinereo-alba Temm. et Schlegel.
Nur ein Pärchen dieses Fliegenschnäppers brachte ich vom T are i-n o r mit, es
wurde am 7. Mai, dem Ankunftstage dieses Vogels, erlegt und stimmt vollkommen zu
den durch H. L. v. Schrenck besprochenen Exemplaren. Zu den wenigen Vögeln, die
im östlichen Sajan höher als die Baumgrenze in der Region der Rhododendron- und
Salix-Gebüsche vorkamen, gehörte diese Art; am 16. Juni wurde sie dort angetroffen,
sie umflatterte namentlich die jetzt blühende Caragana jubccta, deren grosse Blumen
wohl kleine Diptem beherbergen mochten. Sehr emsig schnarrte sie zu dieser Zeit. Durch
das Anffinden derselben im Quelllande des Amurs hat sich eine wesentliche Lücke in
der geographischen Verbreitung dieser Art gefüllt, da dieselbe im Westen von der Bir-
jussa (Sajan) und im Osten nur vom untern Amur bekannt geworden war.
118. Pericrocotus eitleren» Lafr.
L. v. S c h r e n c k ’s Reisen und Forschungen etc. 1. c. p. 381.
Am 28. August 1857 traf ich in den Wäldern des Bure ja-Gebirges diese Art an,
die nebst den übrigen Pericrocotus-Arten bis jetzt nur aus dem Süden Asien’s bekannt
war. Ohne Zweifel brütet sie auch hier, scheint aber nur zur Brutzeit in gesonderten
Paaren zu leben, während sie sonst Schwärme von 15—20 Individuen bildet, die sich
in den Kronen der höchsten Bäume, besonders gerne im lichten Hochwalde der Laubhölzer
(Eichen, Rüstern) sehr wild und lärmend herumtnmmeln. Ihre Laute sind kurz articulirt
schwatzend. Die Pericroeofe-fFlüge verriethen sich in den sonst so schweigsamen Urwäldern
des Bureja-Gebirges durch den Lärm, den sie anrichteten, schon auf recht bedeutende
Entfernungen. Obgleich sie im Juli und Anfang August nicht selten waren, so
gelang es mir dennoch nur 2 Exemplare zu erlegen, da die Vögel sehr wachsam und
scheu waren. Einmal aufgescheucht, schwärmten sie in bedeutender Höhe, suchten
dann die Spitzen der höchsten Bäume zur gemeinsamen Ruhe und schwatzten weiter.
Im frisch vermauserten Kleide, welches das am 28. August erlegte Weibchen trägt,
macht sich auf den Weichen ein deutlich grüngelber Anflug kenntlich, der jedoch auch
in dieser Jahreszeit dem eintönig grauen Gefieder der obem Körperseite ganz fehlt
und wohl nur den südasiatischen Individuen zukommen dürfte. Da die von H. L- von
Schrenck so erschöpfend besprochenen Exemplare im Hochsommer vor der Mauser geschossen
wurden, so tragen sie die langen Schwanzfedern bedeutend verstossen nnd
wir gehen deshalb die an unserm Balge genommenen Maasse; leider gingen aber an
diesem Vogel beide Füsse verloren.