coloriées Taf. 188 l) als F. Kawarahiba abgebildete und kurz beschriebene Art. Nach
der eingehenderen Beschreibung, welche Temminck und Schlegel in der Fauna japonica
(Aves. p. 88) geben und nach den dazu gehörenden 2 Tafeln (48 und 49) kommt diese
Art in Jap an in 2 vornehmlich nur durch die Grösse verschiedenen Varietäten vor. Das
Pärchen nun, welches ich vom mittlem Amur mitbrachte, wird dadurch besonders interessant,
dass es die Beständigkeit der Grössenvarietäten mit ihren entsprechend abweichenden
Gefiedern als unhaltbar beweist, denn diese beiden Exemplare besitzen genau die
Zeichnung und Färbung der grosswtichsigen F. Kawarahiba major Japans, aber dabei
nahezu die Grössenverhältnisse der kleinwüchsigen Varietät dieses Vogels (F. Kawa-
raMba minor)', ja sie sind sogar noch etwas kleiner, als die japanischen Exemplare. Die
unten folgenden Ausmessungen werden dies bestätigen; verfolgen wir zunächst die Vergleiche
unserer Exemplare mit den japanischen. Männchen und Weibchen sind sich in
der Gesammttracht recht ähnlich, bei den alten M. waltet ein schönes, durch bräunlich
Grau etwas gedämpftes und in die Olivenfarbe spielendes Gelb auf der untern Körperseite
vor; dasselbe wird auf der Brust durch die breitem graubräunlichen Federränder
weniger rein, auf der MitteMâchè des Leibes aber wieder rein im Centrum der Federn,
welches von breitem weisslichen Bande umstanden ist. Die seitlichen Brustfedern, so
wie die der Weichen, sind licht braun und in Grau sanft überflogen. An den Halsseiten,
so wie auf der Wange, ferner im Nacken und auf der ganzen Kopfplatte wird das
Grau reiner und verräth, namentlich wo es zur gelben Kehle grenzt, einen deutlichen
Stich in’s Olivengrüne. Die Federchen der Kopfplatte besitzen ziemlich breite, aber nicht
scharf umgrenzte dunklere Schaftflecken, die Stimbefiederung und ein oberes Augenband
sind olivengelb, die Stirn in Grau getrübt. Vom innem Augenrande zur seitlichen Schnabelbasis
nimmt das Gefieder eine dunkelgraue Färbung an, welche sich in dié umgebenden
Tinten des erwähnten gelben Gefieders nach und nach verliert. Ein schönes reines Sepienbraun
bildet den Mantel des Kückens, welcher sich zum Halse hin schärfer gegen das
Grau absetzt, als zum Gelb der vordem Bürzelfedem. In die Farbe dieser letztem, welche
derjenigen der Kehle entspricht, vermischt sich das Braun des Bückenmantels; Die oberen
Schwanzdecken sind aschgrau, etwas lichter an den Bändern, die untern Schwanzdecken
haben eine intensiv citronengelbe Farbe und weissliche Bänder. Der ziemlich stark im
Winkel ausgeschnittene Schwanz besitzt die Basalhälfte in eben derselben gelben Farbe;
die der Spitze ist schwarz, die Enden der Innenfahnen -sind grau gekantet; die Bänder
der Aussenfahnen zeigen eine schmale grauweisse Einfassung, die den Spitzen der Federn
zu schmäler, den Basen derselben zu breiter wird. Der äussersten Steuerfeder fehlt diese
Kante. Eine breite,- lebhaft citronengelbe Binde zieht sich in der Mitte des Flügels,
über alle Schwingen erster und zweiter Ordnung. Die Schafte aller Schwungfedern sind
schwarz und glänzend, die Fahnen der Schwingen sind bis auf die grauen breiten Enden
1) Im Texte steht fälschlich 588, welcher Fehler auch in die Fauna japonica übergegangen' ist.
ebenfalls schwarz. Auf den Schwingen zweiter Ordnung werden die Aussenfahnen und die
Spitzen von breiter weisser, dem Schafte zu in Graubräunlich spielender Kante gezeichnet
Die oberen Flügeldecken besitzen die Farbe des Kückenmantels, das Braun aber gewinnt
bei den mittlern und kleinen, die dem Flügelbug näher stehen, wieder den olivengelben Ton;
der Flügelbug selbst ist gelb. Von unten betrachtet, waltet Citronengelb auf dem Flügel
vor, nur diejenigen untern Decken, welche auf der Basis der Schwingen erster Ordnung
stehen, sind graugelblich. Schnabel und Füsse dieser Art sind schmutzig weissgelb, die
letztem dunkler und etwas röthlich,
Das Weibchen zeichnet sich durch weit geringeres Einmischen von Gelb im Gefieder
der untern Körperseite aus, diese erscheint bei ihm matt hellbraun, an der Stirn
und Kehle ist der olivengrüne Anflug weniger, über dem Auge und auf dem Bürzel
dagegen mehr vorhanden. Der Bückenmantel setzt sich, da er überhaupt mehr graubraun
ist, nicht scharf gegen die ohere Halsseite ab. Die weissen Kanten, auf den
Schwingen 2ter Ordnung sind bei dem Weibchen ebenfalls vorhanden (was in der Abbildung
der Fauna japonica bei der grössem Varietät nicht in dem Grade dargestellt wird,
als bei der kleinem).
Ich stelle nun die Maasse, welche an meinen beiden Exemplaren genommen worden,
den von Temminck und Schlegel ermittelten zur Seite.
F rin g illa Kawarahiba.
Franz. Maass.
A m u r. Japan. Japan.
minor.
M. W. minor. major.
Totallänge. ...............................................................................
Flügellänge ..........................................................
S chw an z län g e ..........................................................................
Länge des. Laufes .....................................................................
„ des Schnabels, auf der First gemessen . . . .
Breite desselben am G r u n d e .................................... . . .
Höhe desselben am Grunde. ................................................
Länge der 2ten Schwinge . .................................................
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4,5'"
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Die Banden bestanden aus einigen zwanzig Individuen, sie lebten zersprengt am
Boden und vermieden die Gesträuche, alle waren recht scheu.
75 . F r l n g i l l a p e t r o n l a L.
Nicht wenig erstaunt war ich, am 28. August unweit der Grenzwacht Kulussu-
taje fsk in den kahlen Steppen einen Schwarm von 15—20 Exemplaren dieses, Vogels