
jedoch liesä sich noch keine Spur der Mauser zum Sominerkleide nachweisen. Sicher
zieht diese Ente im Herböte zeitiger fort als die meisten Süsswasserenten. ' In den
ersten Tagen des September muss ihr Herbstzug erfolgen. Seit dem Sten fehlte sie
auf dem Markte von Irkutsk.
840. A u as (Cyanopterus) QuerqUedula LIm
Amurlande gehört die Knäkente zu den selteneren Vögeln, ich habe sie dort
nur in wenigen Exemplaren im April am Udirflüsschen geschossen; auch wurde diese
Art durch keinen der neueren Reisenden im Amurlande nachgewiesen. Hr. v. Mid-
dendorff aber traf sie an dem Ausflüsse der Uda. Recht häufig’ lebte sie auch am
Tarei-nor, wohin die ersten Vögel in der Nacht vom 12. zum 13. April 1856 kamen.
Die erlegten Exemplare hatten kleine Schnecken im Magen, der übrigens ganz mit
Quarzgrus gefüllt war. Ein am 21. April 1856 am "Tarei-nor erlegtes, recht altes
Männchen zeichnet sich ebensowohl durch die schöne dunkelbraune Grundfarbe der seitlichen
Hälsflecken äüs, wie auch durch das Vorwalten der schwarzen Farbe im untern Brustgefieder.
An denjenigen Brustfedern, welche der weissen Bauchfläche zunächst stehen,
verschwinden die sonst gelben Querbinden fast gänzlich. Hier erscheint die Feder, einzeln
betrachtet, einfarbig rauchgrau mit dunklerer vorderer Kante, die hie und da geringe
Spuren hellerer Spritzflecken besitzt. Die Knäkente ist auch in den Sümpfen am
T a re i-n o r ein ziemlich seltener Brutvogeh
841. A n a s (Chauliodes) streperà L.
Bei den Burjaten im üfittlern Irkut-Th'ale: Zd;fan- dalii, d. h. der Weissflügel, wegen
.. der einfarbig weissen untern FlUgelseite.
Ein junges Männchen, welches am 12. September 1856 am T arei-nor erlegt
wurde,' trägt noch das volle Sommerkleid, in welchem ¡sich, trotz der so vorgerückten
Jahreszeit, gar keine Mauserspuren bemerken lassen, An diesem, Vogel fällt mir auf, dass
auf der ganzen untern Seite, von der Brust bis zur Schwanzspitze, die schwärzgrauen
länglichen Flecken vor dem Ende jeder weissen oder grauweiBsen Feder stehen, wodurch
daselbst eine recht regelmässige Fleckung erzeugt wird. Uebrigens hat auch dieser junge
Vogel die Aussenfahnen einiger der kleinen oberen Decken schon braun gefärbt. Er
stimmt in allen anderen Stücken mit europäischen Vögeln gleichen Alters überein.
Ein älteres Weibchen, welches ich am 10. Mai 1859 am mittlem Irk u t schoss,
ist insofern interessant, als es ausnahmsweise um diese Zeit in starker Mauser steht,
was gewöhnlich bei den weiblichen Enten nicht stattfindet. An dieser Mauser betheiligen
sich ganz besonders stark die Brust und der Bauch, weniger der Rücken; die Schwingen
sammt ihrem kleinen Gefieder, so wie Schwanz, Kopf und Hals gar nicht. Die letztem
beiden haben ein abgeriebenes Kleid, dessen gelblichgrauer Grundton verblich. Die neu
hervorbrechenden Federn.der Brust zeigen lang ausgezogene, zur Spitze etwas verbreitete,
schwarze Schaftflecken, die von breiten, weissen Rändern umgeben sind; der Federbasis
näher, bemerkt man noch einen oder zwei seitlich stehende, schwach ausgebildete,
graubräunliche Flecken, die aber ganz verdeckt sind. Die neuen Federn des grossen
Mittelfeldes auf dem Bauche sind, wie die alten, weiss. Die frischen Federn des Rückengefieders'
wiederholen im Wesentlichen Farbe und Zeichnung der alten abgeriebenen;
von grösserem Umfange, wird an den ersteren der grosse,- schwarze Spitzfleck, neben
welchem seitlich am Rande 2. gelbbräunliche Kantenflecke stehen. Ohne Zweifel darf man
dieser Mauser kaum den Charakter einer partiellen, lokalisirten beilegen; sie ist dazu viel zu
umfangreich, steht aber, so viel mir bekannt, als eine* immerhin seltene Ausnahme da.
Der Federwechsel erfolgte an diesem Weibchen vor Beginn des eigentlichen Brut-
gesohäftes.
Anas streperà, deren Vorkommen Pa llas ') für ganz Sibirien, mit Ausschluss
der östlichsten Gebiete und Kamtsehatka’s, bestätigt, wurde durch H. v. Midden-
dorff2) auch im Stanowoi und an der Südküste des Ochotskischen Meeres aufgefunden.
Aus dem Amurlande wurde sie durch die neueren Reisenden noch nicht
nachgewiesen. Meine Fundorte dieser Art beschränken sich auf Transbaikalien und
das östliche Sajan-Gebirge, Im Delta der oberen Angara wurde sie nicht aufgefünden.
848. A u a s (Da lila) acuta L.
Bei den Tungusen am oberen Baikal: S’üiur.
Ein Pärchen, welches Anfang April am T are i-n o r erlegt wurde und'welches
ich in Bälgen mitbrachte, giebt mir zu keinen Bemerkungen Veranlassung. Das Männchen
stéht im vollen Prachtkleifle und hat auf der gesammten unteren Körperseite den bei
den Süsswasserenten nicht seltenen rostgelben Farbenton, welcher sich auf die Spitzen
'der Feflem beschränkt. Dieses alte Männchen wird aber in einer anderen Beziehung
recht interessant, indem man an ihm auf .das Entschiedenste nachweisen kann, dass
die Zugvögel wieder zu ihren früheren Aufenthaltsorten zurückkehren. In Kulussu-
tajefsk lebte nämlich «in eifriger Jäger, der Kosaken-Urjädnik Kusnezoff, welcher,
als ich 1856 diesen. Ort am N.-Ende des T arei-nor besuchte, bereits seit 3 Jahren
1) Zoogr. ross.-ast. 1. c.' p. 254.
2) Sibirische Reise 1. c. p. 238.