bei den daurischen Exemplaren, ragen jedoch, wie bei dem G. Apus europ., bedeutend
mehr als A/i—1/ 3" über die äussera Schwanzfedern hervor, und weichen hierin also
von denen des Cyp. caffer ab.
Folgende Tabelle wird nun noch einige Erläuterungen für die Maasse geben,
welche ich an europäischen Mauerseglern und an den asiatischen in beiden Formen
nehme und auch hieraus werden wir die Identität des Cyps. caffer Licht, mit Cyp.
Apus L. erkennen.
Cypselus Apus L.
Europaeus typicus. j|!j|vart. leucopyga.
St. Petersburg. 1 b a u r i e n . Baikal, j Daurien.
1. 3- | 3. ' 4- . 5. 3 | 6.
Länge von der Schnabel- bis zur Schwanzspitze
(äussere Feder)............................................ .;5"7'" 5" 10" 5" 6'". ■ 5" 4'" . 5" 10’" pfeaifeiui
„ des Schnabels, auf der First gemessen . . • ÜB i 2,5'" j 8"' 2,5'" 2,6’” ' , s;" -
„ der Mundspalte................................................ 7'" 1. 7'V , 7,7"' 7,7'" , 8,2'" 8'", .
,, des zusammengelegten F lü g e ls ................ 6” 13 6" 1'" H 5'" 6" 5'" 6" 5'" —
„ des Schwanzes (äussere F e d e rn ) ................ 2" 11"' 2" 10'" 3" 3" l" ' 3" 1 ^ :
„ des Schwanzes (mittlere Federn)................ S p i " 7"' 1" 9 '" , 1" 9'" 1" 9"'
„ des Laufes............. .................. 5'" ■ 5'" M 5'" 1 5'" 6'" — '
„ der Mittelzehe ohne Nagel. .......................... 4";ti • ■ 4'" H 8 4"Vi'*f 1 H .-f . , . ,
„ des Nagels an der Mittelzehe...................... 3"' 8"' m m 3"' I M j \ I y.
\ 1
Gould’s Cypselus australis wird sich wohl nicht von dem C. Apus vart. leucopyga
Pall, unterscheiden lassen, wenigstens stimmt dasjenige, was dieser Autor darüber in
den Proceedings of the Zool. Soc., 1839, T. VII, p. 141 sagt, und die vortreffliche
Abbildung, die er in den Birds of Australia, T. II, Bd. 2 giebt, vollkommen zu dem
Vogel, den ich vom Baikalsee mitbrachte. Ebenso wenig ist LevaillantS Martinet
ä croupian blanc vom Cyps. caffer Lichtst, zu unterscheiden, wie dieser von der Vart. ß
leucopyga Pall, des Cyp. Apus L. Ueberall, wo ich in Sibirien die Mauersegler
antraf, flogen beide Formen beisammen, so namentlich fast überall an den schroff
abfallenden Ufergebirgen des Baikalsees, ferner im Chingan-Gebirge, wo diese Vögel
zuerst am 23. Mai 1857 beobachtet wurden und erst um diese Zeit sich im Süden
Sibiriens einffnden. Hier im Chingan-Gebirge waren aber die weisssteissigen ungleich
seltener, als die gewöhnlichen. Nur selten bemerkte ich diese Art im Bureja-Gebirge.
dagegen traf ich sie in grösster Häufigkeit im letzten Jahre meiner Keise, als ich mich
im Oka-Thale bereits in 3000' Höhe über dem Meere befand, so z. B. bei den rothen
Bergen, UlanrChada, welche unterhalb der Okinskischen Grenzwacht zum rechten
Oka-Ufer vortreten. Hier war wieder dic Vart. leucopyga gemeiner, als die andere
Form. Am 11. Juli 1855 waren die jungen Mauersegler am Baikalsee noch nicht
flügge und am 1 . August wurden sie an der Oka noch gefüttert. Die Hochgebirge
bewohnt Cypselus Apus nicht.
31. Caprlmulgus Jo ta k a Temm. et Schlgl.
Bei den Birar-Tungusen: Dshogdshoggün, wahrscheinlich nach der Stimme so benannt.
Die oftmals von mir am Amur erlegten Nachtschwalben schienen mir so genau zu
der europäischen Art zu stimmen, dass ich leider unterliess, sie zu präpariren und keine
Exemplar^ mitbrachte; jedoch schliesse .ich mich der Meinung Herrn L. v. Schrenck’s1),
welchem ein recht bedeutendes Material für diesen Vogel vom Amur vorlag, ohne Zögern
an und halte bis auf weitere Nachweise den Cap. Jotaka Japans nur für eine
Varietät des Cap. europaeus.
Auf den: Inseln des Onon, bei der Tschindantskischen Festung, traf ich am
12/24. August 1856 mehrere Nachtschwalben in den Gehölzen an; welche durch Po-
pulus laurifolius vornehmlich gebildet werden. Am 3/15. Juli 1857 wurde das Nest
mit zwei stark bebrüteten Eiern im Bureja-Gebirge gefunden. Dasselbe war an der
Erde gemacht, es bestand in einer 8#ä9" im Durchmesser fassenden flachen Vertiefung
des Bodens, welche zwischen morschen, Windfällen gemacht war. Seit dem 6/18. Juli
hörten die Nachtschwalben im Bureja-Gebirge zu locken auf und am 1/13. September
1857 sah ich noch ein Exemplar im Bureja-Gebirge. Die meisten dieser Vögel ziehen
schon in der letzten Hälfte des August fort. Die Nachtschwalbe wird im Chingan-
Gebirge ein häufiger und weiter den Amur abwärts ein recht gemeiner Vogel, dessen
gluckende Lockstimme wir an den Buheplätzen Abends sehr bald hörten, wenn das Feuer
angemacht war und oft viele dieser Vögel durch dasselbe angelockt wurden. Der dumpfe
Lockton liesse sich etwa durch die beiden ersten Sylben der Bezeichnung dieses Vogels
bei den Birar-Tungusen wiedergeben, jedoch werden sie oft mehr als 50 Mal rasch
hinter einander wiederholt. Die Birar-Tungusen glauben, dass die Nachtschwalben
absichtlich so rufen, um die Hunde den Jägern abspenstig zu machen, da diese letztem
mit ähnlicher Stimme die Jagdhunde locken.
33. Cuculus canorus L.
Alte ausgefärbte Männchen, welche ich aus dem östlichen Sajan-Gebirge mitbrachte,
stimmen vollkommen zur Tracht des alten europäischen Kukuks und geben mir
daher zu keinen Bemerkungen Veranlassung.