
verschieden und das des 2ten Jahres unterscheidet siGh von dem des 3ten doch auch
recht wesentlich. Zunächst ist darüber zu bemerken, dass nach der 2ten Mauser der
vordere Theil des Aügenstreifens sich mit bräunlich weisser Farbe der Stirn zu erweitert;
dass die Befiederung der Nasenlöcher, so wie die zwischen den Unterkieferästen, schon
schwarz ist, wie bei dem ältern Vogel. Die gelbe Hinterkopfplatte, welche auch bei
ältern Vögeln durch die zum Schopf verlängerten vordem Kopffedem verdeckt wird, hat
schon den Umfang und die citronengelbe F.arbe, wie bei alten, Thieren, dagegen ist das
Gelb der Kehle bei weitem nicht so rein, meistens sogar nur in der Basalhälfte der
Federchen vorhanden, während die Spitzhälfte noch durch das lichte Graubräunlich gefärbt
ist, bisweilen auch bemerkt man an einzelnen Federn schwärzliche Kanten. Das
breite weisse Halsband, welches den gelben Kehlflecken vom schwarzen Brustflecken bei
alten Männchen trennt, ist sehr in der Breite reduzirt und bräunlich überflogen: Auf
dem Brustflecken machen sich die breiten bräunlichen Endkanten der schwarzen Federn
sehr bemerkbar und die ganze untere Körperseite ist bräunlich weiss überflogen, an den
Seiten mehr, in der Mitte weniger. Auf der obern Körperseite fallen zunächst die breiten
braunen Umrandungen der Schopffedem auf, sodann die kaum nur angedeutete graue
Farbe des Nackens, die hier durch bräunliches Gelbgrau ersetzt, auf dem Bürzel jedoch
vorhanden ist; endlich die weniger scharfe Abgrenzung der dunkelbraunen, in’s Röthliche
ziehenden Centralfelder der Rückenfedern, ihre mehr in’s Gelbbräunliche als in’s Grau-
röthliche ziehenden Ränder und bisweilen der Mangel schwarzer Schaftflecken. Auch
besitzen in diesem Alter die beiden mittlem Steuerfedem eine braune (in’s Gelbe ziehende),
nicht graue (in’s Bräunliche ziehende) Farbe.
Das junge Männchen im ersteh Kleide vird in der Fauna- japonica gleichfalls' abgebildet
und stimmt auch diese Abbildung recht gut zu meinen Thieren, nur sind alle
Schaftflecken an denselben undeutlicher und mehr rostfarben, als schwarzbraun. In
diesem Alter ist der Occipitalfleck kaum angedeutet, der Augenstreifen aber hell bräunlich,
der Zügelwangenfleck braun und die Kehle schmutzig gelbbräunlich in sehr hellem
Tone. Die Befiederung der Nasenöffnungen, so wie die zwischen den Unterkieferästen,
zeigt noch keine Spur von Schwarz. Die untern Flügeldecken sind in allen Altem weiss.
Das alte Brutweibchen, welches, wir am Neste auf Taf. V abbilden, gleicht sehr
dem jungen Männchen im ersten -Herbstkleide. Es mischt sich aber im Rückengefieder
mehr Dunkelbraun in das obwaltende Grau und der zum grössten Theil verdeckte gelbe!
breite Oecipitalring schimmert durch das darüber gelegte, spitzrandige Gefieder des
Kopfes, welches etwas verlängert ist, deutlicher durch. Der Umfang des dunklen Wangen-
und Zügelfeldes, so. Hvie die Trübüng der Brust in hell Bräunlich, finde ich sammt der
Fleckung der Weichenfederh bei dem alten Weibchen ganz eo, wie bei dem jungen
Männchen. Auch in Bezug auf die Mächtigkeit der hellen Spitzen an den obern Flügeldecken
findet vollkommene Uebereinstimmung-statt.
Ich ermittle folgende Maasse an meinen Thieren in Millimetern:
E m b e l e g a n s Temm.
M. alt. M. alt. W.-ait
T o ta llä n g e ......................................................................................................... g- 160 142 127
Länge des zusammengelegten Flügels , .......................................... 75 75 62
. „ des Schwanzes .......................................................................... 73 72 71
„ des Schnabels auf der F i r s t . .......................................................... 9 I 8 7
„ der M u n d sp alte .............................................................................. .* 11 11 10,5
„ des Laufes. . . . . . . . . . . . . . ' . . i . . 18 18, 18
„ der Mittelzehe mit dem N a g e l.......................................................... | ' - lg 18 17
„ des Nagels an der M itte lz eh e .......................................................... 4 5 5
Am frisch erlegten Vogel waren die Füsse röthlich grau, die Nägel grau, die Iris
dunkel braun, der Oberschnabel bräunlich blaugran, der Unterschnabel heller. Bei den
Weibchen ist der Schnabel etwas heller. Die lste Schwinge ist länger, als die 5te, die
täte, 3te, 4te und 5te bilden die Flügelspitze, die 3te übertrifft die 2te und 4te um
gleich viel, die 2te und 4te sind also gleich lang.
Am 14/26. Mai 1858 fand ich 2 Nester dieser Art am Boden auf dm Anbergen der
Chotschio-Höhe zwischen Eichengesträuchen undEespedeza an der gegen S.-W. gelegenen
Seite. Die Weibchen vertheidigten sehr eifrig ihre Nester. Der Umfang dieser Nester
ist aus derben breiten Gräsern gemacht, .die Basis aus allerlei groben alten vegetabilischen
Stoffen, z. B. Stengeln, feinen Wurzeln etc. ’ Das Polster besteht aus Rehhaar,
einzelne Pferdehaare befinden sich in einem der Nester (von den Pferden der Birar-.Tungusen),
im ändern dagegen feine, lange Wurzeln. In jedem Neste lagen 5 kaum bebrütete Eier von
weisser Grundfarbe mit theils deutlichen braunen Spritz- ' und Tupfflecken, theils auch mit
durchscheinenden undeutlichen, dann in Violett ziehenden Flecken. Die Maasse betragen:
Längenaxe. Queraxe.
für das grösste . 19 Mmtr. 14,5 Mmtr.
für das kleinste . 17 > 15 >
Taf. V stellt dès Nest und die Eier dar.
Den Gesang dieser Ammer, welchen Temminck1) als bei den Japanesen sehr
beliebt erklärt, habe ich im Bureja-Gebirge nicht vernommen. Männchen und Weibchen
leben während der Brutzeit beisammen, aber dann lassen sie nur den bekannten
Zippton der Ammern hören. Das aufgescheuchte Männchen sucht gewöhnlich die Spitze
eines vom Neste nicht weit entfernten Eichengebüsches auf. Im August und September
lebten diese Ammern in kleinen Banden in den Uferweiden am Amur.
1) Planches coloriées 1. c.