Kleider von T. fuscatus in grösser Uebereinstimmung1 gerade dort gefunden wurden, wo
T. ruficolHs selten ist, so z. B. im Amur mündungslande, dagegen im Quelllande des
Stromes, wo jene als T. Naumann beschriebene Form mit T. ruficolHs zusammen lebt,
die typische Tracht von T. fuscatus viel seltener ist. i
Die alten Vögel dieser Art darf ich mit Stillschweigen übergehen, weil sie einerseits
ganz unverkennbar, andererseits schon vielfach beschrieben sind.
Auffallenderweise traf ich weder diese, noch die folgende Art als Sommervogel
in den weiten Coniferen-Wäldern am Baikalsee. Im östlichen Sajan aber brütete T.
fuscatus im Quelllande des Irk u t an der äussersten Baumgrenze, namentlich bei den
Grenzposten Turansk und Chänginsk. Am 2. Juli 1859 gab es dort schon flügge
Junge. Die Hauptzüge dieser und der Bothhalsdrossel trafen vom 2— 5. Mai amTarei-nor
ein, einzelne Vorzügler aber bemerkte man schon seit dem 15 April. Bedeutend zeitiger
fand ich sie im Bureja-Gebirge, nämlich mit T. rufiedUs gemischt, schon am 24. und
25. März 1858. Hier begann sie mit dem 7. April zu locken und sang am 17tensehr
stark. Es ist mir jedoch von dieser Art kein winternder Vogel im Süden Sibiriens Vorgekommen
und die Beobachtung des H. v. MiddendorffJ) (4. Februar südlich von Jeniseisk)
steht immer noch isolirt da. Gut übereinstimmend mit den Angaben über den Beginn
des Herbstzuges, welche H. L. v. Schrenck am untern Amur'notirte (31. August),
sind die Daten, welche ich ermittelte. Die erste dieser Drosseln sah ich am Tarei-nor
schon am 26. August 1856 (hier sicherlich .auf dem Zuge). Ebenso war der Drosselstrich
im Bureja-Gebirge 1857 seit diesem Tage eröffnet; Hier aber strich besonders
T. obscurus Gml. und T. ruficolHs.
188. Tiu-«Ius rullcollis Pall. Taf. VXH, Fig. a—d.
Bei den Mongolen:Ukir-Buldshumur, d. h. der Kub-Singvogel, zii! welcher Benennung die
Grösse dieser Drossel im Gegensätze zu der der kleinern Sänget die Veranlassung gab.
Bezüglich der alten Männchen bleibt mir kaum eine Bemerkung zu machen übrig.
Nicht immer tragen sie auf dem gleichmässig.en Bostbraun des Halses die schwarzen
Spitzen einzelner Federn, welche vom Mundwinkel jederseits einen stark unterbrochenen,
im hohen Alter mehr und mehr schwindenden Streifen bilden. Das gleichmässig vertheilte.
Grau der obem Köijerseite ist in sehr geringem Grade von einem leichten, gelblichen
Tone angeflogen, welcher auf dem Bürzel fehlt. Reichhaltiger sind meine Bemerkungen
und Ergänzungen für die Jugendkleider dieser: Drossel. Es liegt mir zunächst ein Weibchen
im ersten Herbstkleide vor. Dasselbe hat gleich den jüngern Individuen, die H. v. Middendorf
f.1) beobachtete, entschieden viel Rostgelb im Gefieder der untern Körperseite und
schliesst sieh nicht an die von Naumann, gegebene Abbildung (T. 360, F. 3). Die
obere Seite dieses Vogels ist einfarbig graugelblich mit .etwas1 dunklern, allmählich verlaufenden
Centralflecken der einzelnen Federn. Von gleicher Farbe sind auch die oberen
Flügelseiten, die Ränder der hintern Schwingen und grossen Decken aber heller graugelblich.
Hierin.bleibt T\ ruficollis in weniger hohem Alter stets ungeändert. Es mischen
sich wohl rostrothe Töne in das .Rückengefieder und treten auch als schmale1 Schaftflecken
auf die kleinen obern Flügeldecken,, aber die Ränder der hintern Schwingen
und grossen Flügeldecken bleiben schmal und grau und haben nie die rostbraune Farbe,
welche für T. fuscatus so charakteristisch ist. Unser Weibchen entspricht in seiner Kehl-
und Halszeichnung dem jungen Vogel, defi-Naumann abbildet, gut; nur sind die schwarzen
Flecken an ihm,noch häufiger, als am Naumann’schen Vogel, und auf der ganzen
Brust- und Bauchseite, mischt sich so 1 viel Rostgelb in das Weissgrau des Gefieders,
dass dieses letztere entschieden durch das erstere, verdrängt wird. Zumal ist dies seitlich
an der Brust, auf den Weichen- und auf den Schenkelfedern,der Fall. Hier trägt jede
Feder ein querdurchgehendes, breites, rostgelbes Feld vor der breiten, grauweissen Umrandung.,
Diese Umrandung wird der Mitte des Körpers-zu reiner weiss und viel breiter,
so dass jenes rostgelbe Querfeld auf einen spitzigen'Fleck beschränkt bleibt.. Die untern
Schwanzdecken haben das Colorit, welches wir bei 2jährigen Vögeln sehen. Die Ver-
theilung der Rostfarbe, auf den Steuerfedem findet sich an der 2ten,, 3ten und 4ten Schwanzfeder
auf der Innenfahne, dem Schafte entlang nicht ganz bis■ zur Spitze. Die beiden
mittlern Steuerfedern betheiligen sich selbst an ihrer . Basis nicht an dieser Farbe, bei
den beiden äussern dagegen ist sie bis zur braunschwärzlichen Spitze ganz vorwaltend.
Ich gebe von diesem Jugendkleide der Rothhalsdrossel eine Abbildung des vordem Körper-
theils; (Taf. VIII, Fig. b.)v In diesem Alter ist der- Schnabel bei T. ruficolHs schwarz,
und die Kieferäste des Ünterschnabels kaum etwas heller, aber schon im Laufe des kommenden
Winters flehten,¡sich diese Kieferäste mehr und mehr und, erscheinen im nächsten* Früh-
linge schmutzig gelb. Bei recht alten .Thieren bleiben , nur die Schnabelspitze und die
Ränder der Nasenlö.cher homfarben, der übrige Schnabel ist dann gelb. Alle meine 2mal
-vermauserten Rothbalsdrosseln weichen, in zweifacher Hinsicht vom Jugendkleide ab.
Erstens durch theilweises Verschwinden fler schwarzen Kehl- und Halsflecken, die sich
vom Mundwinkel abwärts den Ilalsseilen. entlang, in 2 vielfach unterbrochenen Streifen
ordnen, und zweitens durch die viel mehr ausgeprägte Rostfarbe auf der gesammten
untern Körperseite mit Ausnahme des mittlern Bauchfeldes. Namentlich betheiligen sich
sowohl beim M., als auch beim W. die Weichenfedern durch'ihre grossen rostrothen Central-
felder an dieser‘Färbung des Vogels. Von dem Grau der Flanken, j'wie es'bei recht