und beginnen sich zu paaren. Man sieht ihre graziösen, förmlich
tanzenden Bewegungen.
2 + 1 0 April 30. Motadlla citreola wird häufiger bemerkt. Auch diese
10 + 4 w. schwach. Art besammelt die nun theilweise schon stark abgethauten Eisschollen,
auf denen die Schlammlagen zusammenfielen. Fulica
atra lebt recht häufig auf dem stissen Wasser. Der grösste
Theil der Krickenten ist gepaart. Die erste Hausschwalbe (H.
• urbica) wird Abends an den hohen Geröhren, welche um die
Süsswasserquellen wachsen, "gesehen. Die ersten Jungen von
Syrrkaptes paradoxus sind zu finden. Circus cyaneus hat das
t Nest fast ganz vollendet.
Die fortlaufenden meteorologischen Beobachtungen, welche ich überhaupt am Tarei-
nor machte, werden in extenso im 3ten Bande dieses Werkes abgedruckt werden; ich
glaube mich hier nur auf einige, besonders in die Augen fallende Facta beschränken
zu müssen. Diese Facta werden aber zur Genüge darthun, wie gross und plötzlich die
Schwankungen der Lufttemperaturen hier sind. Folgende beide Tabellen mögen dafür
sprechen:
Alter Styl. Stunde. Temperatur : Temperatur
im Schatten, j in der Sonne. Barometer. Wind. ’ • Bemerkungen:
Mai 1. 6 früh. + 2 + 8,25 • 5 5 4 ,4 + 8 ,0. klar.
2 N.-Mittg. + 13,5 ; -f-' 16 553, ’+ 12,5 s: massig bezogen.
Mai 4. 6 früh. + 10,5 ’ + 16,75 555,3 + 17 so. klar.
2 N.-Mittg. ■ '■ + 27,5 , . + 30,5 . 55 1 ,7+ 17 S.-Sturm. klar.
10 Abd. T * 17 553,5 + 17 NO. schwach. klar.
•Mai 10. 6 früh. • * ?^+ 2,25 . fehlt. 547,3 + 8 NO.-Sturm. bezogen.
2 N.-Mittg. + .1,75 ! 546,1 + 11 N.-Stur m. ab und zu Regen.
10 Abd. + 2,5 i — - 546,1 + 10,5 W. stark. bei Sonnenuntergang klar.
Mai, 11. . 6 lrüli. 3,5 I + 8 544j2 + 7 dito. einzeln Gewölk.
2 N.-Mittg. .+,.,:\8;75 1 542,8 + 12 # dlt^. ,-: bezogen.
10 Abd. • " : + '• 3 m 543,9 + 10 _ nur im W. bezogen.
Jener Südsturm, der unter dem 4. Mai 2 Uhr Nachmittags notirt wurde, begann geger
3 Uhr plötzlich sich sehr zu steigern. Schon seit 12 Uhr Mittags war die Hitze ausserordentlich
drückend, sie wurde mit dem Einsetzen des Orkans unerträglich. Dieser
Sturm erfasste auf seinem Wege über die trockene Tareifläche so viel vom salzigen
Staube, dass , er wahre Wolken davon vor sich trieb, durch welche man die iSonnenscheibe
nur feuerroth erblickte. Gegen dieses Beispiel so gesteigerter Hitze zu Anfang
des Mai-Monats bietet nun das vom lOten und Ilten aüfgeführte, welches sehr niedrige
Temperaturen um die Mitte dieses Monats constatirt, einen recht auffallenden Contrast.
Im Adontscholon-Gebirge war in der Nacht vom 10—11. Mai V1/?—2' Schnee gefallen.
Dieses Gebirge dürfte aber kaum 700' höher mit seinen Gipfeln gelegen sein,
als unser Beobachtungsort am Tarei-nor. Wir fahren nun in unsern Mittheilungen
über den Zug des Geflügels fort.
Mai 1—2. In der Nacht kamen die Hauptzüge der gemeinen Be- t Die Beobachtung siehe
L ° ° oben in der Tabelle,
kassine an. Abends wechselten, sie auf dem, Striche. Ich sah
sie eine mehr westliche als südliche Richtung auf dem Zuge
einhalten. Am Abend nämlich brechen die Fortziehenden, wenn
die Dämmerung bereits eingetreten ist, auf. Dergleichen sah
ich besonders auch im Herbste. Die Hauptschaaren von Totanus
calidris sind erschienen. Zu ihnen gesellten sich die ersten
kleinen Tringa {T. Temminckii). Ardea stellaris, für die •
hiesigen Gegenden eine grosse Seltenheit r wird in den Sümpfen
angetroffeii. Um diese Zeit versammeln sich die Jungfrauenkraniche
zur Nacht an den Ufern des Tarei-nor zu grossen
Gesellschaften. Sie lärmen und schreien dann beständig und
kämpfen wahrscheinlich um die Weibchen. Das Eis der Süsswasserlachen
ist grösstentheils verschwunden. Die Frösche lassen
' sich nun hören {Rana vespertina?).'
Mai 3. Sowohl Turdus ruficollis, wie auch besonders Scolopax galli- ® +®>175 stmnago
und Fulica atra stellen sich in neuen Zügen ein. Embe- + 2 5 Sn.| stíU‘
rizapusilla ist nun in den Hecken der Gemüsegärten sehr ge- 1 • sc wac .
mein. Auf' den frisch hervorkeimenden Grastrieben sieht man
die gelben Bachstelzen {M. flava) sich tummeln. Larus argéntalas
vart. cachinnans brütet gesellschaftlich auf den Aral-
Inseln. In der Vegetation der Steppen lassen sich bedeutende
Fortschritte wahrnehmen. Gagea~ uniflora und kleine Frühlingspotentillen
blühen. Curculioniden und kleine Laufkäfer werden
oft unter Steinen gefunden.
Mai 4. Turdus varius erscheint wieder. Ausserdem sieht man die Die Beobachtung siehe
oben. ersten Vögel von T. obscurus.
Mai 5. Nach dem Orkane aus Süden (siehe obige Tabelle) bemerkte 6 + 14 ONO. stark.
2v+17,5 0 . schwach. man am 5ten früh Mot. sulphurea m wenigen Exemplaren. In 10 + 11,5 still,
den Hecken der Gemüsegärten tummelten sich einzelne Paare
des kleinen Fliegenfängers {Muse, parva). Die meisten Bekassinen,
' welche sich bis zum 4ten am Tarei-nor aufhielten,
sind nun fortgezogen. Totanus calidris, Glareola und ochropus
im Vereine mit Tringa Temminckii beleben nun die Ränder d e r,
Stisswasserlachen.
Mai 6 . Sylvia kamtschatkensis ist angekommen. EinZug, 9 o o? aus etwa f2i g+l1ll4M,5 WSO. -Ssttaurrkm. .
10 Vögelchen bestehend, ruht in den dichtesten Hecken der 10 +8 N. massig.