eine sehr untergeordnete Stellung ein; eine jede dieser Familien hat nur eine Art aufzuweisen.
Jedoch wurde durch das Auffinden von Glareola pratincola in typisch eurö-
päischer Tracht nicht nur das bis jetzt ermittelte Verbreitungsgebiet für diesen Vogel
in nordöstlicher Richtung hin bedeutend erweitert, sondern auch der Ansicht, es sei Glareola
Nordmarmi eine ausschliesslich östliche Varietät für Gl. pratincola, unhaltbar gemacht.
Unter den Suiten der Wasserhühner und Kraniche finden wir wiederum japanische Formen.
Die Mongolei besitzt im Sommer eine ganz ausgezeichnete Anzahl von schönen
Kranichen. Zwar gelang es neuerdings nicht, den dort (nach Pallas) lebenden Gr. Antigone
wiederzufinden, dahingegen wurde nicht nur Gr. leucauchen, sondern auch Gr.
Momchus hier entdeckt, die beide früher nur in Jap an gefunden worden waren. Zweifelsohne
bewohnen diese Vögel ebensowohl das östliche China, wie auch das mittlere
Amurland.
Die Familie der Regenpfeifer, aus welcher 10 Arten nachweisbar sind, ist durch
diese in Ostsibirien zum grössten Theil aus europäisch-sibirischen Vögeln zusammengesetzt;
nur eine Spedes unter ihnen ist bis jetzt nur in Sibirien gefunden worden
(Chard. mongolicus Pall).
Auch in der Familie der Schnepfen, die wir, beiläufig gesagt, sich aus 32 Arten
zusammensetzen sehen, sind es immer die europäisch-sibirischen Arten, welche praedo-
miniren; es geschieht dies in folgendem Verhältnisse:
Europäisch-sibirische Arten........................................................... 26
Von Neuholland, den Sunda-Inseln, Japan und aus Ost-undWestsibirien
her bekannt gewordene Arten . .................................... 3 )
Aus Indien, Japan, Ost- und Westsibirien bekannt gewordene Arten. , . 2®)
Ausschliesslich ostsibirische Arten......................................................................... 1)
Obgleich die Familie der Sichler nur eine Art aufzuweisen hat, so wird durch
diese, Ibis (Germticus') Nippon, wiederum die Verwandtschaft der Omis der Landschaften
am mittleren Amur mit der japanischen dargethan. Die Reiher bekunden, obgleich von
ihnen nur 5 Species nachgewiesen wurden, eine solche Verwandtschaft mit der Vogelfauna
Stidasiens durch Ardea dnnamomea und schliessen in ihre Reihe auch die weitverbreitete,
wenngleich in Europa und dem ganzen übrigen Sibirien, mit Ausnahme
der mittleren Amurgebiete, fehlende Ard. virescens ein.
Ist unter den Ciconien das Vorkommen des weissen Storches am mittleren Amur
eine überraschende, jedoch durch H. L. v. Schrenck4) genugsam festgestellte That-
sache, so darf uns dasjenige von Platalea weniger befremden. Die Löffelreiher waren
bereits durch Pallas in Daurien gefunden worden und bewohnen ohne Zweifel den
1) Totan. pulverulentus, Tringa crassirostris, Numenius austrdlis.
2) Scolopax solitaria, Scol. stenura.
3) Tringa subminuta.
4) Reisen und Forschungen etc. 1. c. p. 454.
gesammten steppenartigen Centraltheil Asiens im Sommer. Bedeutungsvoller werden die
ostsibirischen Exemplare des Löffelreihers für die systematisch-zoologischen Untersuchungen,
da sie auf die Fl. major Japans hinweisen, worüber im Texte das Nöthige an
betreffender Stelle gesagt wird.
Unter den Flamingos haben wir nur den ganz isolirt dastehenden Fall zu erwähnen,
welcher das Verirren einzelner dieser Vögel bis zum Baikalsee statuirt.
Die letzte Ordnung (Natatores) hat 68 Arten aufzuweisen; davon sind unter
den Anatiden einige bis jetzt nur in Sibirien gefunden worden; andere, neuerdings
am Amur entdeckte, waren früher schon aus Japan, China oder Indien bekannt.
Zu den ersteren sind zu zählen: Anser grandis, Anas glocitans und An. falcata
und die von uns als neu erkannte Fuligula Baeri. Zu den letztem ist Anas galericulata
und An. poecilorh/yncha zu rechnen. Die Pelikane und Taucher setzen sich in 9
Arten nur aus europäisch-asiatischen Vögeln zusammen, dagegen charakterisiren die
meistens nordischen Alkenvögel auch noch die östlichen Küstenmeere des gemässigten
Asiens. Verhältnissmässig in nur geringer Artenzahl finden wir die Möven
und Seeschwalben zumal an den Meeresküsten leben. Das Erscheinen von L. glaucus
im Sommer am Baikalsee gehört zu den auffallenderen Facten, die ermittelt wurden.
Es dürfte sich namentlich in Zukunft für die Larus- und Sterna-Äxten an der
mandshurischen Küste noch manche Bereicherung finden lassen.
Stellen wir nun diejenigen, besonders in die Augen fallenden Vogelarten zusammen,
welche als eigentlich dem Süden und Südosten A s ie n s , der nahe gelegenen
Inselwelt, oder dem australischen Continente angehörend betrachtet werden müssen,
und fügen diesem Verzeichnisse die, von J a p a n her über die mandshurischen
Gebiete verbreiteten Vögel hinzu, so erhalten wir folgende Uebersicht:
1. Circus melanoleueos Gml. 18: Turdus chrysolaus Temm.
2. Acanthylis caudacuta Lath. 19. Sylvia coronata Temm, et Schlgl.
3. Caprimulgus Jotaha Temm. et Schlgl. , 20. Zosterops chloronotus Gould.
4. Cuculus sparverioides Yig. ; 21. Muscicapa narcissina Temm. et Schlgl.
5. Cuculus optatus Gould. 22. Muscicapa cinereo-alba Temm. et Schlgl.
61 Ficus Michelli Malh. 23. Muscicapa hylocharis Temm. et Schlgl.
7. Eurystomus orientalis L. 24. Pericrocotus einereusLfm
8. Emberiza fuscata Pall. 25. Columba humilis Temm.
9. Emberiza personata Temm.et Schlgl. 26. Phasia/nus torquatus Gml.
10. Emberiza elegans Temm. 27. Crex(Rallina)erythrogastraTemTü.etSchlgl.
11. Fringilla Kawwrahiba Temm. 28. Grus leucauchen Temm.
12. Bombycilla phoenicoptera Temm. 29. Grus Monachus Temm.
13. Corvus japonensis Bnpt. ' 30. Totanus pulverulentus Müll.
14. Sturmis cineraceus Temm. 31. Tringa crassirostris Temm. et Schlgl
15. Pastor sturninus Pall. 32. Scolopax solitaria Hodgs.
16. Oriolus cochinchinensis Briss. 33. Scolopax stenura Temm.