Wachteln, ein Pärchen von Columba Turtur vart. gelasüs, ein Exemplar von Turdus dt-
scurus und wenige von Sylvia aurorea und cyanura.
Der Herbstzug der Vögel durch die nördliche Mongolei wird hiernach in einer
kürzeren Zeitdauer vollbracht, als der Frtihlingszug, und die eben genannten Arten be-
schliessen ihn im letzten Drittel des September-Monats. Nun liegen die Hochsteppen in
ihrer winterlichen Oede vor uns und bieten das Bild, welches wir oben schon in flüchtigen
Zügen skizzirten.
I. RAPACES.
f . G y p a c io s b a r b a t n s L.
Bei den S’ojoten im östlichen Sajan mit der mongolischen Benennung JeUö bezeichnet
(sie sagten, dass sie den eigentlich dem Lämmergeier in ihrer Sprache zakommenden
Namen vergessen hätten)1). .
Bei allen mongolischen Völkerstämmen Jellö (ist aber vornehmlich nur den Bewohnern der
Waldgebiete dem Namen nach bekannt). Dieses Wort ging auch als mongolisirtes
Adjectivum in den Sprachgebrauch der Grenzkosaken über, welche einige Thäler und
Felsen als Jellotui Pad und Jellotui Kamen (Sjuioiyfi najjb, SjuioTyft Kaueub, auch
SjijiotoR) bezeichnen.
Den Birar-Tungusen war die Benennung der Daurenfürden Lämmergeier bekannt, nämlich
. Sdlbäry sie selbst aber nennen ihn Jellö.
Bereits Pa llas führt ebensowohl in seiner „Zoographia Rosso-Asiatica“ *), als an
mehreren Stellen seiner „Reise durch verschiedene Provinzen des russischen Reiches“
Th. HI, auch für den Süden von Ost-Sibirien einige Lokalitäten an, wo er damals noch
diesen Vogel antraf. Seit seiner Zeit aber, scheint es, haben die scheuen Lämmergeier
wenigstens das unmittelbare Grenzgebiet überall geräumt und finden sich über sie nur
noch unter den Jägern Erzählungen, welche es ausser Zweifel stellen, dass früher Gypde-
tos hie und da in den Hochgebirgen überall hauste. Namentlich findet man dies durch
eine Anzahl von Lokalbezeichnungen bestätigt, welche an den betreffenden Orten ganz
sprachgebtäuchlich geworden sind und denen das mongolische Wort Jellö (Pallas
schreibt: Jelloo) zu Grunde liegt.
1) Der Stamm der S ’o jo te n ist dem A'ussterben nahe. Ihre Sprache soli dem turko-tatarischen Idiome sich
anschliessen, meistentheils aber sind sie durch ihren Umgang mit den B u r j ä t e n im Oka thal, bei denen sie meistens
auch ihre Weiber freien, sowohl in Sprache wie in Sitten mongolisirt;
2) I, p. 873.