findet bei den schwarzschwänzigen Exemplaren statt, das letztere bei denen mit
weisser Schwanzbasis. Die nachfolgende Tabelle giebt eine Uebersicbt der gegenseitigen
Grössenyerhältnisse unserer Vögel.
Saxícola rubicola.
vart. Hemprichii.
Sibirien. Mongolei.
Totallänge ..................................... .................................... ..... 4" 1"' 4" 9"' 4" 7'" • 4" 1'"
Länge des zusäinmengelegten F lü g e ls................................................ 2" 6"' 2" 5"' 2" 5"' ' 2" 5"'
.„ des Schwanzes . . . . . . . . . . . ■ v • .• 7 . . 1" 10'" 2" SH 2" 1"' !1 1" 10'"'
„ des Schnabels. : . . . . . ................................ -. . . 47*"''- . J4"' m m 1 4'"
„ des Laufes................................................................................................ 9'" 8 1 11 H i
„ der Mittelzehe ohne N a g e l ........................... ....................... .. . . ■ 6'yi!j,jk 6 " ' 6"' . 5Vs'",.,;
„ des Nagels an der Mittelzehe, ........................................................... 2"' 2'" 1 . 2’" • 1 2^" 1'
In Bezug endlich auf jenes,- durch Keyserling und Blasiu s1) zuerst erwähnte
Verhältniss der ersten Schwinge zur gesammten Flügellänge, bieten die mir vorliegenden
Vögel folgende Ziffern. Die erste Schwinge steht von der Flügelspitze ab:
1" 2"',: 1" 3ya"', 1" 3"', 1" 1"', 1" 2"'. Diese Grössen erreichen die von jenen
Autoren (1" 3,5".') ermittelten in den meisten Fällen nicht., jedoch glaube ich einige
Zweifel über das für Sax. ruUcola ermittelte Maass erheben zu müssen. Dieses
soll 2" 1"' betragen. An der typischen Sax. ruUcola aus Sibirien kann ich das
nicht bestätigen; 5 Exemplare, die ich darauf hin untersucht, geben folgende Zahlenreihe:
1" 4"', 1".5'", 1" 2"', 1" 3"', 1" 6"' (vergl. auch Fauna jap., Aves.-, p. 58);
Der östlichste Fundort dieser Art im südlichen Sibirien ist bis jetzt das Bureja-
Gebirge, woselbst ich ein Exemplar am 1. September 1857 erlegte. H. v. Middendorff
fand sie nur einmal am Westabhange des Stanowoi; aller Wahrscheinlichkeit nach fehlt
sie aber auch im Amurmündungslande nicht ganz, da wir sie aus Japan 2) kennen.
Am T are i-n o r wurde sie zuerst am 22. April 1856 bemerkt, dann am 7. Mai häufiger
mit Muscicapa parva angetroffen. Am 19. August desselben Jahres begann in der Mongolei
ihr Zug zum Süden.
ISS. Ijusciola (Calllope) Kaintscliatfeensis Gml.
In Irkutsk bei den Vogelfängern: Podkrapiumik.
Unter den 9 Exemplaren dieser Art, die ich mitbrachte, findet sich nur ein Weibchen,
die übrigen sind alte Männchen. Gerade auch bei dieser Species ziehen die Männchen in
1) Die Wirbeithiere Europa’s, p. LIX,
2) Fauna japónica, Aves., p. 58.
kleinen, von den Weibchen gesonderten, Trupps. - Im Gefieder bieten alle Exemplare grosse
Uebereinstimmnng dar, nur nimiht bisweilen das Braungrau der Brust, -da wo es die sehöne
rothe Kehlplatte umfasst, .eine'schwärzliche Farbe ani DiefKehle des vorliegenden Weibchens
ist trüb weiss ’), der ' Superciliarstreif kaum angedeutet | und der Zügelstreif nicht
schwarz, '.sondern bräunlich grau. Im.Uebrigefi bemerke ich' keine Farbenunterschiede
zwischen'beiden Geschlechtern.
Auffallend ist. das frühe Erscheinen dieses "schönen Vogels in den südlichsten Gegenden
Ostsibiriens.., H. Maximowidz' erlegte schon am 6. April 1860 ein Männchen am
obern Üssüri. In der Mongolei verspätet seine Ankunftszeit gerade um einen Monat. Am
6. Mai 1856 wurden die ersten 3 Männchen in einer künstlichen, aus trockenem Holz ge-,
bauten Hecke erlegt. Auch-diese Vögelchen', ziehen bei anscheinend ungünstigem' Wetter.
An diesem Tage": wehte starker Wind, 'der gegen Abend aus Norden kam, mid es regnete "dabei
sehr stark. Nach Hm. v. Middendorff s Erfahrungen.fällt die Ankunftszeit dieses Sängers
im südlichen Theile-des -Stpnowoi sogar erst in- die 2te: Hälfte des -Mai; 6s' steht also
jenes, durch H. Maximowicz ermittelte,! sehr "frühzeitige Erscheinen desselben in wenig
südlichem Breiten als eine- .isolirte Thatsache da, deren. Erklärung schwierig ist. Auf
ihrem Herbstzuge berührte diese Art am 22. August zuerst den Tarei-nor. In derselben
Hecke, wo ich.sie im Erühlinge antraf, lebten nun wieder 8 Exömplare und blieben-auch
in ihr, obschon .andere, ähnliche «Hecken 'ganz in ‘der Nähe waren und sie , hier
während des 3tägigen Aufenthaltes von mir oft gestört wurden. Ungern verlassen-Sie am
Tage solche-Verstecke, er-S’t mit eintretender. Dämmerung hüpfen sie (wie auch S.-suecim
und cyane Pall:)- auf den Böden umher. und suchen Nahrung. Dann kann man sie am vor-
theilhaftesten beschleichen. Die in jener Hecke lebenden CJallippeSänger liessen'sich kaum
hähe kommen"; hielt ich mich, um sie' zu. schiessen, links von der Heeke, so schlüpften sie sehr
geschickt durch die kleinen Öeffnungen auf die rechte Seite und umgekehrt. Schopin den
Umgebungen von Tomsk sang, dieser Vogel ab und zu, häufiger wurde er erst östlich vom
Jenisei, namentlich auf den Inseln der Angara (lste-l’ost-Station vor Irkutsk),' wo ich
ihn in der Nacht vom 28-^29.,Mai in Unzahl schlagen hörte. Am Tage singt er sehen
und sucht sich' alsdann die, Spitzen junger fiirken oder Weiden zum. Ruhen'aus. Gleich
der "Nächtigal schlägt er 3—4mal mit der Sylbe trjü; an, lässt aber dann einen langen
Triller folgen, der einigermaassen dem der Feldlerche ähnelt. Die Schnarre fehlt nicht immer,
ist aber, stets sehr schwach. Am 5, Juni 1855 mauserten die Calliopesänger, bei Irk u tsk
am ganzen Leibe. Ein 3jäbriges" Männchen, Welches,-in -Irkutsk in Gefangenschaft
lebte, hatte die Kehlplatte kaum röthlich überflogen. Im Bauer gehalten, singen .diese
Vögel bis Ende August. Licfite' Vorländer mit Unterholz lieben sie und -fehlen den dunklen
Wäldern gänzlich.
-j j 1) H. v. MidtLendorff fand jedoch an alten W. die'Kehle mit denrAnflug in Roth, wie bei dem Männchen.
Sibi Reise 1. c. p. 174.