
186. ( Iiarailrius moiigolicus Pall.
Bei den Chinesen: Ghan-tscfo>11).
Gleich Pallas?) traf auch ich diese schöne Art im nordöstlichen Winkel der
Mongolei nur selten an. Sie erschien am T are i-n o r in einem Schwarm von circa
50 Exemplaren erst am.12. Mai 1856. Die Vögelchen waren damals ausserordentlich
wild, flogen niedrig an den Rändern des Sees umher, machten dabei- beständig die
geschicktesten Schwenkungen und Messen keine pfeifepdep Töne vernehmen. Ein aus
diesem Schwarm erlegtes altes Männchen stimmt trefflich zur Abbildung, die Herr
v. Middendorff in seinem Reisewerke gegeben hat. Es sind an; ihm die Weichen
zum grössten Theile, roströthlich oder rosigrau gefärbt und das schöne Braun der Brust
zieht sich in geschlossenem Bande und etwas hellerem Tone über den Nacken. Auch
mischt sich hinter der stark prononcirten, schwarzen Stimbinde recht viel blasses Rost-
roth in das Gefieder des Vorderkopfes. Ferner bemerkt man, dass die Spitzen der
obersten braunrothen Brustfedern schwärzMch. sind, wodurch hier eine 'schmale ^ nicht
überall ganz scharf umgrenzte Einfassung bedingt wird. Die Angabe Pallas,' dass
dieser Regenpfeifer dem Gh. Morimllus. an Grösse gleichkomme (1, c. p. 137),'bedarf
wohl der Berichtigung. Ich gebe daher hier die Maasse des von mir - mitgebrachten
alten Männchens:
Männchen.
6" 10'"
Länge des zusammengelegten F lüge ls..................................... ■ 4''
„ des Schwanzes • . . V ... ... .... : .: . . . . . ; . . M . . . . . ■ 112" U H
„ des Schnabels, auf der First gemessen .’ .......................................... ..... . . . . . . . 7'» •
„ des.Tarsus . . . . ..................................... . . r ■ . . . . .. Y 'Y "
„ der Mittelzehe ohne Nagel . . . . . » • .- . • • . . . ’.. . :■ . •.^ W Ê 1
In ändern Gegenden des südöstlichen Sibiriens habe ich den mongohschen Regenpfeifer
nicht gefunden.
18?. riian u lr liis cautianus Lath.
Bei den Mongolen: Soanskaldse.
WahrscheinMch ist das Vorkommen dieser Art im südlichen Sibirien auf die salzdurchdrungenen
.Gebiete der Hochsteppen beschränkt, da sie Pallas, als ausschliesslich
1) Diese Bezeichnung .wurde von einem-gelehrten Mandshu, dem ich am mittlern A m u r die Abbildung in
v. M id d e n d o r f f ’s Werk, Tab. XIX zeigte, erkundet
an den Salzseen D auriens lebend bezeichnet *) und keiner der späteren Reisenden im
östlichen Sibirien ihrer Erwähnung thut, sie ferner auch in Jap an nicht gefunden
worden ist. Es muss demnach die nordöstliche Mongolei als Grenze für die Verbreitung
dieser Speoies gegen Osfen gesetzt werden. Im südlichen Asien ist sie . in Nepal nach-
geWiesen 2), und'als im westUchen Sibirien vorkommend würde sie schon durch Pallas
und später durch H. v. Brandt s) aufgeführt.
In der Nacht vom 17—18. April 1856 kam Ch. cmtiams bèi stillem Wetter am
Tarei-nor an, hielt sich dann gerne -zu den Kiebitzen und Lerchen und, sammelte’
mit ihnen die sandigen Absteilungen der Steppe bei den Süsswasser-Quellen bei.Ku-
lussutajefsk ab. Damals waren'auch diese Vögel ausserordentüch scheu. Von den
mitgebrachten 8 Exemplaren sind 6 Männchen in verschiedenen. Altem und 2 Weibchen.
Bei recht'alten Männchen schwindet die graue Farbe im lebhaften Rostgelb der ge-
sammten hintern Kopfplatte vollkommen, dann tritt auch der .schwarze Zügelstreifyin
schärfster Umgrenzung auf und die seitUchen schwarzen Andeutungen des, nicht durchg
e h e n d e n ■ Brustbandes gewinnen sehr - an Breite und Reinheit der schwarzen Farbe.
Den ältem Weibchen kpmmt übrigens ein deutliòher rostgelber Anflug an den Rändern
der bei ihnen fahlgrauen Kopfplatte ebenso zu, wie den jüngern Männchen. Bisweilen
fehlt aber den Weibchen jede Spur des schwärzlichen Stirnflecks. In ihren plastischen
Verhältnissen : .zeigen die ostsibirischen Vögel grosse Ùebereinstimmung. Ich gebe hier
beispielsweise die an zweien alten Vögeln ermittelten Maasse: ..,
i S R l P ■ ! ■ ^Männchen. Weibchen.
Totallänge . . . . . . • • • • ' • • • • • • • :• ■*. * ; W B H I 1 5" 8"' 1 5-> g*"
Länge des zusammengelegten Flügels . . . . . . . . • ■ • • • • • • • 3" 11W"' *. ß" 11"'
1" 8'"' .. 1" 8'"
. „ des Schnabels, auf der First gemessen .' . . < . • . . . . . .... • r • 7"' 7'"
11'"' 11'/*'"
3 7
I 1/ ! " ' .
Seit dem 2. September' hatte diese und die,folgende; Art
vollständig geräumt.
188. ( liaradriiiN c i i r o n i c u s Beseke.
die T a r ei - Gegenden
Das .erste -Pärchen dieser Art bemerkte ich am T are i-n o r erst am 23. April
1856. Die Bemerkungen, welche H. Dr. L. v. Schrenck 4) bezüglich der Vertheilung
1) Zoogr^, ross.-ast. II, p. 143.
2) List of the specimens of birds in the collect, of the Br. Museum. P. I ll, p. 69.
3) In Voyage scientif. dans' l’Altaï oriental, par P. de T c h ih a t c h e f f , p. 444.
4) Reisen und Forschungen 1. c. p. 4l2l