
1 6 6 . P l i a s i a n u s t o r q u a t u s 6m.
Bei den C h in e s e n : E d sh i oder Schudsi.
Bei den M a n d sh u : Ulgumá oder Olomá.
Bei den S u n g a r i -D a u r e n (mittlern Lauf): Ghorogol?).-.
Zwar wurden yon den sechs mitgebrachten Exemplaren dieser Art mehrere durch
Tausch meiner Suite entzogen, indessen lässt mich der Rest, dem ich 2 Vögel, die
H. Dr. Wulffius von der südmandshurischen Küste aus P o rt May einsandte, hinzufüge,'
einige Ergänzungen zu Hrn. L. v. Schrcnck’s 2) Mittheilung machen und
zugleich den weiblichen Vogel etwas eingehender besprechen, Mit zunehmendem Alter
werden fast alle Farbenüancen des gesammten Gefieders der- Männchen auffallend heller.
Ganz besonders in die Augen fallend ist dies bei der gelben Grundfarbe der 'Weichen-
und seitlichen Brustfedern, welche in der Ruhe der Vögel die Flügel stützen. Die vor7
treffliche Abbildung Gould’s 3) stellt ein solches altes M. dar, jedoch mischt sich in das
Grau der Füsse entschieden etwas Hornbraun, .was in der Zeichnung nicht angegeben ist.
In diesem vorgeschrittenen Alter gewinnt denn auch der Halsring an Breite. Die breiten
Superciliarbinden setzen sich . weiter nach hinten zu fort und gehen im Nacken fast in
einander über. Ein solches Nahetreten derselben wird auch auf der Stirn, unmittelbar
hinter der metallglänzenden, grünlichschwarzen Befiéderung, die um die: Schnabelbasis
gestellt ist, recht kenntlich. Die zwischen diesen hellen Superciliarstréifen gelegene Kopfplatte
besitzt bis in den Nacken hinab das Gefieder in gelbgrünlicher Farbe mit Goldglanz.
Ebenso nehmen die hellen Felder des. Rückengefieders, ■ wie auch ihre breiten braunen
Umrandungen, etwas klarere Färbung an. Das mir vorliegende Weibchen Zeigt grosse
Aehnlichkeit mit dem des PA colöhicus und stimmt bis, auf die vielen grosseh braunen
Flecken im Rückengefieder auch gut zur Abbildung Gould’s. Im Rückengefieder, nehmen
im obem Theile, zwischen den^Flügeln, die kaffeebraunen. Felder den grössten Umfang
ein, zeigen hier meistens nur schmale schwarze. Schaftkeilflecken und bräunlich weis’sfe
Ränder, weiter' abwärts gewinnt das Schwarz die Oberhand und drängt das Braun bis
l j Die Schriftzeichen wurden mir in beistéhender Form von den M a n d sc h u gezeichnet.'
Mandshurisch: Chinesisch: \ \ y oder auch:
t ; £ y
Ueber die Deutung des Vogels It/i der D a u r e n lind B i r a r e n , welcher mit dem Fasan zusammen am
mittlern S u n g a r i leben .soll, kleiner ist, bei A ig u n sehr selten und im Hu r e j a -Gebirge gär nicht vorkommt,
bin ich nicht in’s Klare gekommen; ee'ist möglich, dass dieser Name das gewöhnliche Feldhuhn bezeichnet,'zumal
die mongolische Benennung desselben nach P a l l a s Ytö ist.
2) 'Reisen1 und Forschungen etc, 1 c. p. 402.
, 3) The Birds of ¿eia, P. VIII, T. I.
auf einen Spitzfleck zurück. Auf dem untern Rücken und dem Bürzel halten Schwarz
und Braun ziemlich ein gleiches Maass ein, das letztere zieht aber in’s Graue und
wird mehr und mehr matt, so sehen wir es denn auch auf den oberen Schwanzdecken,
wo es vorwaltet. Die Grundfarbe der' untern Körperseite ist , ein gelbliches,
lichtes Braungrau. Am untern Halstheile und auf der obem Brustpärthie machen sich
hierin die braunen, Flecken der Federn, in denen eine -etwa linienbreite, schwarze
Winkelbinde steht, bemerkbar. Dieselbe steht auch vor den Enden der Weichenfedern,
wird aber hier,; wie an der Brust, vom durchgehenden hell bräunlichen oder
weisslichen Schaft getheilt. Auf den Weichenfedern gehen ausserdem 2—3 ungleich
breite, schwärzliche Binden, die fast'ganz, verdeckt werden, über die Fahne;'auch bei
ihnen betheiligt sich der Schaft an der schwärzlichen Farbe nicht.; In der Färbung,und
Zeichnung des Kopfes und der Steuerfedern findet die grösste. Aehnlichkeit mit den
Weibchen von Phas. colchicus statt.
Im Bureja-Gebirge erscheint dieser Fasan jetzt nur selten im Herbste auf dem
rechten Amurufer, so z. B. im breiten U-Thale. In frühem Zeiten soll er dort häufiger
anzutreffen gewesen sein. Als häufigsten Aufenthaltsort erwähnten die Birar-Tungusen
den mittlern Sungarilaüf, wo er nicht nur wild lebt, sondern auch bei den Dauren
gezähmt wird. Sehr interessant ist; der Fundort der letzten uns zugekommenen Fasane
dieser Art von den südlichen Häfen der mandshurisGhen Küste. Wir dürfen darnach
PH. torquatus als bis zur Meeresküste'vorkommend aufführen, nur" scheint er hier
keineswegs sh weit nördlich zu leben, wie z. B. am mittlern Amur oder untern Ar-
gunj. Hier wäre seine äusserste Verbreitungsgrenze mit dem 48—49° n. Br. bedingt,
dort dürfte sie den 44° kaum übersteigen. Üebrig'ens habe ich über das Vorkommen
dieser Art am mittlern Argunj, wp Pallas"1) sie fand, trotz aller Nachfragen, jetzt
nifchts mehr ermitteln können.,'
167. Gallus gallinaceus Pall.
In das Büreja-Gpbirge. brachte ich den ersten Hahn sammt einer Henne' am
22. Juni 185-7. Die im Herbste desselben Jahres übergesiedelten transbaikalischen Hühner
welche die Kosaken zu ihren neuen Wohnplätzen brachten, verspäteten im folgenden
Frühlinge sehr mit dem Eierlegen. Diese Thiere waren in Transbaikalien daran gewöhnt
im Winter ein wenig gestörtes Leben unter dem Ofen zu führen, mussten jetzt oft im
Kalten bleiben und konnten nur kärglich gefüttert werden. Dieser Wechsel in der Lebensweise
wird gewiss auf das späte Eierlegen, was erst Anfang. Mai begann, influirt
haben. Bei meinem Pärchen, das ich sorgsamst pflegte, fand eine Solche Verspätung