hinauf. Auch sind die Brust- und die vorderen Weichenfedern dann ganz schmal
grau gesäumt und. es heben sich. in. Folge dessen schmale graue Bogenlinien in dem
Gefieder dieser Körpertheile hervor. Unsere Tafel X, Fig . 3. stellt die vorderen
Körpertheile eines solchen jungen Männchens dar.
Ehe ich nun zu der Plastik unserer Art übergehe, muss ich noch Einiges über
die alten Weibchen sagen. Nur die obero Schwanzdecken und Aussenfahnen der
Steuerfedem besitzen bei diesen noch die blaue Farbe, auf dem gleichmässig bräunlich
grauen, etwas in’s Oliveügrüne ziehenden Gefieder der gesammten obero Körperseite
deutet das Blau in kaum bemerkbarer Spur nur im : hohen Alter das Weibchen
an. Der schwarze Augenstreif fehlt den WeibGhen, bei ihnen sind die seitlichen
Kopf- und Halstheile sammt Kehle und Brost hell gelblich weiss, i etwas in Grau getrübt;
die meisten Kehl-, Wangen-, seitlichen Hals- und Brustfedem besitzen eine
schmale grauliche Kante, wodurch :-jene Bogenlini'en, wie wir sie an jungen M. sehen,
auch hier hervortreten.. Nur das Mittelfeld des Bauches bleibt weiss, die Weichen
sind gelbgrau. Die obefeläeite der Schwingen ist graubräunlich, bei auseinandergelegter
Schwinge aber erscheinen die Innenfahnen, bi^ auf die 3 hintersten Schwingen, alle
schwärzlich; diese letztem besitzen die Bückenfarbe.. Fig.. 2 unserer Tafel stellt das
alte .Weibchen in natürlicher Grösse dar. Das junge Weibchen im ersten Herbstkleide
unterscheidet sich von den eben besprochenen ältem nur durch die lebhaftere
und allgemeiner verbreitete, gelbe Färbung der untèm Körperseite, so: wie durch die
breitere und häufigere graue Kantung der Federchen. Diese macht; sich ganz besonders
im Gefieder an der Schnabelbasis .kenntlich, so dass hier, das Kleid in Gelb
und Grau deutlich: gewässert erscheint (vergl. Taf. X, Fig. 4), Die Bückenfarbe zieht
bei so jungen weiblichen Vögeln der L. cyane mehr .in’s Olivengrüne, dieses findet auch
auf den obero kleinen Decken statt, die längem aber sind mit recht lebhaften rostgelben
Kanten versehen.,
Bevor ich zur Besprechung der Schwingen unseres Vogels übergehe,, gebe ich hier
noch die an 6 Exemplaren ermittelten Maasse in tabellarischer Uebersieht.
L u s c . c y a n e .
^M ä n n c h e n / ] g Weibchen.
Totallänge;. . . . . . . . . . , . \ . 4" 7;"'' 4" 6"' 4" 6'" \ 4" 8"' - 4" 4'" 4" 4'"
Länge des zusämmengelegten Flügels . . . . 2" 10'" •2" 8"' 2" 8"' 2" 8ü 2" 7",' 1 W m
„ des Schwanzes .......................................... 1 " 1 1 '" 1 " 1 1 '" 1 " 10'" 1 " 1 1 "' 1" 10"' • 1" 10'"
„ des Schnabels, auf der First gemessen.. . -5"' 5 7*'" 5'" . 5'" 5'" .. 5 7 *'"
Breite desselben an der Basis der Nasenlöcher . 2'" 2"' • 2"' 2'" 2'" 2".
Höhe desselben ebendaselbst.......................... 2'" 2'" 2'" 2'" 2 ". 2'"
Länge' des Laufes . . . . . . . . . . . ' i v y mm 11". . w m H.,, '1 1 7 * '"
,, der Mittelzehe ohne Nagel........................... 6 7 * - * 672'" •67*'" • 67»'" 67*'"'
„ des Nagels an der Mittelzehe. . . . . 2'" 2'" '27*'" 2'" 2"' •17V"
„ der Hinterzehe ohne Nagel. . . . . . . 4'" 4'" . 4", 4'" 33/V" ,->.4'"'
„ des' Nagels an der Hinterzehe . . _. . 272"' . 23/V". 27V" ; 27*'" 27*'" 27*"'
Diese Art bietet demnach nur sehr geringe Schwankungen in den Grössenverhältnissen
dar.
Die Zahl, der Schwingen beläuft sich auf 17. Die erste ist verkümmert; ihren
Abstand von der Flügelspitze ermittle ich,von 1" .5"' bis 1" 6"'. Die zweite Schwinge
ist gleich der 6ten und beide um 3—:4"' kürzer, als die Flügelspitze; die 3te und
5te sind abermals gleich lang und werden von der 4ten nur um ein Weniges überragt.,
Dieses Verhältnis schwankt jedoch ab und zu, da z, B. bei einigen meiner
Exemplare auch die 3te und 4te Schwinge gleicli lang sind und die 5te etwas
mehr verkürzt. erscheint. Im Ganzen genommen ist der Flügel ziemlich kurz und
nicht spitz. Die Füsse sind recht kräftig, aber doch ziemlich schlank und 'Schmutzig
gelbwefts gefärbt.
Am 7. Mai 1856 bügegnete ich dem ersten Männchen dieser Art, bis zum 16ten
fehlte sie dann, an diesem Tage stiess ich auf 3 andere Männchen, der Hauptzug
erfolgte vom 21—-23. Mai. Vom Herbstzuge ist mir nur das Weibchen, dessen ich
oben erwähnte, vom 25. August bekannt geworden. Das Vorkommen dieser Art beschränkt
sich aber keineswegs' allein ,auf das Quellländ des Amur; am 18, September
1857 erlegte ich ein Exemplar in den, Uferweiden des Stromes, die nahe
meiner Wohnung im Bureja-Gebirge standen. Gleich Lusc. Kamtschatkmm und suecica
hielten sich diese Vögelchen am Tage wohl, versteckt in den künstlichen, aus todtem
Strauchwerk’ gemachten Hecken. und Einzäunungen der Gemüsegärten bei der Grenzwächt
Kulussutajefsk. Erst bei einbrechender Dämmerung verliessen sie dieselben und hüpften
dann wenig scheujänf dem niedrigen umliegenden Basen umher, um Insecten zu fangen.
Nie hörte ich sie singen. .
130. Lu s c io la (Cyanecula) suecica L.
Va/rt. cöeruleeula Pall.
Bei den Vogelstellern in I r k u t s k : Wamkuschka.
Gleich Hm; v. Middendorff fand ich in Ostsibirien diesen Sänger nur mit braunem
Kehlfelde, welches sowohl bei jungen M., als auch bei ältem Weibchen schon angedeutet
ist. Meistens zieht die schwarze Einfassung, welche im Bogen über die Brust läuft und
das schöne Blau umschliesst, stark in’? Indigobläu. Besonders ist das bei jungen Männchen
im Herhstkleide der Fall. So’ interessant an und für sich Altüm’s - Beobachtungen
über die Verfärbung eines Blaukehlchens sind, die er in' der 'Naumannia 1855, p. 166
und flg. mittheilte und nach welcher! dieser Vogel in ganz kurzer Zeit alle 3 'Varietäten
repräsentirte, so: sind wir doch geneigt,, der Lusc. suecica vart. coerülecula das
Prädikat einer guten geographischen Varietät beizulegen, da dieselbe im östlichen
Asien, wie-es scheint, die allein vorkommende Form des Blaukehlchens ist, ‘ in ihrem