
P h i lom y c u s Rafinesque (Meghimation Hasselt).
Nacktschnecke, deren Mantel die ganze Oberseite des Leibes
bedeckt und nur durch eine schmale Seitenfurche vom Fusse getrennt
ist, ohne denselben in der Breite zu überragen. Atliemloch seitlich.
Philomycus striatus Hasselt sp.
Meghimation str. Hasselt Algemeene Konst-en Letter-Bode 1823 p. 232, übersetzt
in Ferussac’s Bulletin des Sciences naturelles 1824 p. 82; Hasselt tab.
inedit. 14., 2., copirt in Ferussac’s hist. nat. d. moll. II. pl. 8 E . , flg. 1 . und
Gray flg. moll. an. p. 276, flg. 6 .; Keferstein,_Mal. Blätt. XIII. 1866, p. 67
Taf. 1. , Fig. 1—4.
W e is s, mit fünf schwarzen Längsstreifen, lebend bis 40 Mill.
lang. Die mir vorliegenden Spiritusexemplare sind 21 Mill. lang,
5 breit und ebenso hoch. Der Mantel bedeckt nicht völlig den Kopf,
aber reicht bis zum Schwanzende. Athemloch rechts, nur 3 Mill.
hinter dem vorderen Mantelende. Gesicht runzelig wie bei Arion.
Obere Fühler vollständig zurückgezogen, untere kaum sichtbar.
Hinter dem rechten oberen Fühler eine grössere Oeffnung (Ge-
schlechtsöffnung). Keine Schleimpore erkennbar. Mantel mit fünf
noch in Weingeist tiefschwarzen Längsbändern, das mittlere und
die oberen seitlichen breit, die unteren seitlichen nahe dem Mantelrand
schmal. Athemloch zwischen dem oberen und unteren seitlichen.
Kiefer glatt, mit kleinem Zahn.
Java, in den Urwäldern der höheren Gegenden, Hasselt. Ich
habe diese Nacktschnecke auf unserer Landreise im mittleren Java
wiedergefunden und an Professor Keferstein zur anatomischen Untersuchung
mitgetheilt.
P a rm a r i o n H. P . Fischer.
Der Mantel, etwa die Hälfte der Körperlänge einnehmend,
ist vorn flach, hinten convex und enthält hier eine flache, nicht
spiralgewundene Schale mit Epidermis, welche durch eine Spalte
des Mantels theilweise zu Tage tritt. Hinteres Körperende zusammengedrückt,
gekielt, der Kiel abgestutzt endend in eine grosse Sclileim-
drüsenöfiEnung. Kiefer g latt, mit mittlerem Vorsprung (wie bei
Vitrina und Limax).
Parmarion papillaris Hwmbert. Taf. 5., Fig. 7. 8. Taf. 12., Fig. 3.
Parmacella punctata, Hasselt Algemeene kon st-en letterbode 1823 p. 232, tab.
inedit. 19.
? Limax problematicus Ferussac hist. nat. pl. 8 F . , flg. 18—17.; Girasia? probl. Gray
catal. pulmonata Brit. Mus. 1855 p. 62; Rigàsia probl. Gray Adams gen. H. p. 640.
Parmarion pupillaris Humbert, Mémoires de la société de physique et d’histoire
naturelle de Génève, Bd. XVH. 1868 p. 109, tab. flg. 1.
Dieses Thier erscheint im Leben wie eine Nacktschnecke, in
Weingeist wie ein Helicarion oder eine Vitrina. Als ich das Thier
im Freien an bemoosten Mauern und Steinen kriechend fand, lagen
die Ränder der Mantelspalte dicht an einander a n , so dass von der
Schale nichts zu sehen war; in einer Schachtel aufbewahrt, klafften
sie, vermüthlich aus Mangel an hinreichender Feuchtigkeit, bald mehr
oder weniger aus einander, eine schmal eiförmige Lücke bildend, in
welcher die bernsteingelbe Schale zum Vorschein kam. In Spiritus
hat sich der Mantel so stark zusammengezogen, dass er nur noch
einen schmalen Kranz rings um die Schale bildet, und diese leicht
ohne Verletzung abgehoben werden kann, ja bei einigen Exemplaren
von selbst abgefallen ist. Der Mantel bildet alsdann einen aufgebogenen
freien Rand, der in länglich-ovalem' Umfang den Eingeweidesack
umgibt, und an der re ch ten ' Seite die Athemöflnung
enthält, von der aus wie bei Limax, Philomycus u. a. ein Schlitz
zum Mantelrand geht. Am lebenden kriechenden Thier ist der
vordere flache Theil des Mantels ungefähr eben so lang als der
hintere, gewölbte, welcher die Schale enthält, an Spiritusexemplaren
nur noch etwa halb so lang. Kopf und Hals können beim lebenden
Thier weit vorgestreckt werden, und sind auch in Spiritusexemplaren
nicht unter den1 Mantelrand verborgen, sondern der Kopf steht
gerade noch hervor, so dass die durch (he eingezogenen Fühlfäden
hervorgebrachten Vertiefungen ohne Aufhebung des Mantelrandes
sichtbar sind. Die zwei Fühlerpaare verhalten sich ganz wie überhaupt
bei den Heliceen, die oberen tragen runde Knöpfe mit Augen-
puncten, die unteren sind weit kürzer und enden stumpf. Zwischen
den Fühlern eine erhabene mittlere Längslinie, jederseits von einer
Furche begränzt, im Gesicht vier bis fünf senkrechte Längswulste,
in die wulstigen Lippen übergehend. Mantel und Seiten des Fusses
leicht granulirt; Fussrand durch eine doppelte Furche nach oben
abgegränzt, darunter mit vielen senkrechten vertieften Strichen, wie
bei Arion. Oeffnung der Schleimdrüse am hinteren Ende fast senkrecht
stehend, bimförmig, sehr in’s Auge fallend, von einem erhabenen
wulstigen Rand umgeben. Färbung hellbraun oder hellgrau,
mit verschiedenartiger dunklerer Zeichnung.