
eine der ersten Arbeiten, welche die Methode natürlicher Artengruppen
innerhalb der grossen Gattungen auch auf die aussereuropäischen
Schnecken anwendet und deren Wichtigkeit für die zoologische
Geographie betont.
Noch sind zwei Zusammenstellungen zu erwähnen, über die
Besonderes zu bemerken ist. Im November 18B0 erhielt W. J. Hamilton
in England eine Sendung von Land- und Süsswasserschifecken
ohne Angabe des Absenders und Fundortes, vermuthete aber mit
Recht, dass sie aus Borneo, und zwar dem damals von seinem
Landsmann Brooke in Besitz genommenen Gebiet von Sarawak
komme; eine Aufzählung aller und Beschreibungen der neuen Arten
veröffentlichte W. M e tc a lf e in den Proceedings of the zool. soc.
1851 p. 70 ff. Jene Vermuthung wird unter Anderem auch dadurch
bestätigt, dass ich die grosse Mehrzahl der angeführten Arten in
den anstossenden holländischen Gebieten von Borneo wiederfand.
Im Jahrgang 1860 Bd. XX. der Natuurkundig tydschrift voor
Nederlandsch Indie p. 324, 325 h a t Dr. L u d e k in g eine medizinische
Topographie des Gebietes von Agam, Westküste von Sumatra,
gegeben und dabei eine Anzahl Schnecken, die er daselbst gefunden,
namhaft gemacht; dasselbe Yerzeichniss kehrt wieder in derselben
Zeitschrift Band XXH. p. 97. Die Bestimmungen rühren von Herrn
Smit h e r, welcher dazu in Batavia Mousson’s Werk und die erwähnte
Reise au pole sud zur Disposition hatte. Die Zuverlässigkeit derselben
lässt manches zu .wünschen übrig, die Form des Verzeichnisses
zeugt von Nachlässigkeit, indem die Gattungsnamen Cyclostoma und
Nerita, die Autorennamen Müller und Mousson verwechselt sind.
Leider konnte ich die Exemplare selbst in Batavia nicht mehr zu
Gesicht bekommen, da Herr Smit unterdessen in einer entfernteren
Gegend Java’s seinen Wohnsitz genommen und in der Sammlung
der »naturkundigen Vereinigung« nichts davon aufzufinden war.
Kurze Zeit vor mir bereiste A. W a l l a c e , durch seine reiche
Ausbeute an Vögeln und Insekten bekannt, einen grossen Theil der
östlicheren Hälfte des indischen Archipels; auf vielen Inseln hörte
ich noch von ihm erzählen, und eine nicht unbedeutende Anzahl
der von ihm gesammelten Landschnecken wurden in den Proceedings
of the zoological society, gerade zur Zeit, während ich dieselben
wiederfand und für neu hielt, beschrieben, theils ohne, theils mit
ungenügenden Abbildungen, so dass ich erst in Cuming’s Sammlung
über die Identität mancher in’s Reine kam. Dennoch ist auch mir
noch eine Anzahl neuer gebheben, welche zum grössten Theil in den
Monatsberichten der Berliner Akademie 1864 vorläufig charakterisirt
sind. Während mein Manuscript schon druckfertig bereit lag, ist
nun auch von Wallace eine Liste all der von ihm gesammelten
Arten von Landschnecken veröffentlicht worden, Proceedings of the
zoological society of London, 1865 No. H. (Eebr. 1866 erschienen)
p. 405—416, 125 Arten einschliesslich der auf den Inseln bei Neu-
Guinea gesammelten. Ich freue mich, diese Liste noch haben benutzen
zu können, hauptsächlich wegen der Fundorte, die in Cuming’s
Sammlung nicht immer richtig angegeben waren. Die von Wallace
angegebenen Fundorte stimmen zum grössten Theil überein mit
meinen eigenen Erfahrungen; doch sind mir bei einigen wenigen
seiner Angaben Zweifel aufgestiegen, gerade in Betreff von Arten,
welche auf Einer Insel sehr häufig sind und nach Wallace’s Liste
auch auf anderen entfernten leben sollen, so Nanina citrina, Bulimus
contrarius und sinistralis, und ich glaubte dieselben im Einzelnen
aussprechen zu dürfen, ohne dem um die zoologische Kenntniss des
indischen Archipels so verdienten Reisenden zu nahe zu tre ten , da
ich weiss, dass er seine eingeborenen Diener zum Sammeln angeleitet
und diese auch auf andere Inseln zu diesem Zwecke gesandt hat,
wobei denn leicht diese Leute, die kein Interesse an der Wahrheit
an sich hatten, Verwechslungen und Täuschungen sich erlauben
konnten. Wie leicht auch später noch Verwechslungen Vorkommen
konnten, ergibt sich daraus, dass Pfeiffer, da er die von Wallace
gefundenen Arten beschrieb, bei mehreren andere Inseln angibt, als
Wallace selbst in seinem späteren Verzeichniss, so für Helix zonalis
und vitrea Batjan (Mal. Blätter VI. S. 64, 65) statt Gilolo = Hal-
mahera, für H. atacta und Phryne Ternate (Proc. zool. soc. 1861
p. 386) statt Gilolo, für Hehcina electrina die Aru-Inseln (Proc. 1859
p. 28 und mon. pneum. suppl. H. p. 226) statt Batjan. Im Folgenden
sind die Fundorte nach dem erwähnten Verzeichniss von Wallace
angenommen.
A. C y c l o s to m a c ea .
Luftathmende Schnecken getrennten Geschlechtes, die Augen
an der Basis des einzigen Paares von Fühlern. Eine mittlere und
drei Paare seitlicher, verschieden geformter Platten in jed e r Queer-
reihe der Radula oder Zunge (Taenioglossa). Schale stets zur