
(z. B. die Helixgruppen Cldoritis und Planispira) vereinigt. Dasselbe
gilt, wenn auch in geringerem Maasse, von den Inseln östlich von
Java und von Timor. Wallace, von Vögeln und Insekten ausgehend,
glaubte eine bestimmte (irarize zwischen indischer und molukkisch-
australischer Fauna mitten durch den Archipel legen zu können,
so dass Borneo und Bah der ersteren, Celehes und Lombok, Sum-
bawa etc. der letzteren zufallen. Diese Gränze bewährt sich schon
nicht für manche Säugethiere, z. B. Hirsche und Alfen, und auch
die Landschnecken bieten mehrere Einwürfe dagegen. Celebes hat
mehrere Arten mit Java gemein, ohne dass dieselben eine sonstige
weitere Verbreitung aufweisen, so Leptopoma Moussoni, Alycaeus
Jagori, Bulimus interruptus. Leider hatte ich keine Gelegenheit,
die Inseln Bah und Lomhok selbst zu besuchen, um ihre Landschneckenfauna
auf die tiefe Kluft, welche Wallace zwischen den
beiderseitigen Faunen statuirt, zu untersuchen. Um so sorgfältiger
habe ich auf das Wenige geachtet, was bis je tz t in anderen Sammlungen
von denselben vorhanden ist. Nun schhessen sich allerdings
die Landschnecken, welche Wallace von Lombok angibt, Nanina
nemorensis, colfea und Helix porcellana, enge an solche von Celebes
(N. trochus, H. endoptycha) und Flores (N. rareguttata), überhaupt
an molukkische, nicht javanische Gruppen au, während Bah H. trans-
versahs, Bulimus fureillatus und interruptus mit Java gemein hat.
Aber der letztere ist ebenso auf Celebes zu Hause, Nanina sparsa
ist nach meiner Auffassung als Varietät von rareguttata Bah mit
den östlicher gelegenen Inseln gemeinsam, N. Bahensis jedenfalls
der östlicheren Bimaensis und den celebischen Stuartiae, nemorensis
und trochus weit näher, als irgend einer Art von Java; endhch
deutet die Gemeinsamkeit mehrerer Arten zwischen Java und den
östlich von Lombok gelegenen Flores, Adenare oder Timor (Leptopoma
Moussoni, Helix rotatoria, Winteriana, Stenogyra gracihs
und Javanica) mit Wahrscheinlichkeit darauf hin, dass diese Arten
auch Bah und Lomhok gemeinsam sein dürften. Timor selbst
erschien mir, als ich von den Molukken her dahin kam, weit mehr
javanisch als molukkisch in seiner Schneckenfauna, hauptsächlich
wegen des Mangels der Planispiren und Chloritis, sowie des Wiederauftretens
von Amphidromus. So möchte ich denn hier so wenig
wie anderwärts eine bestimmte Gränze ziehen, sondern nur im
Allgemeinen eine westhche und östliche Hälfte, jene mit reicherer
Entwickelung der Gattung Cyclophorus, diese mit solcher der
Gattung Helix, und einen allmäligen Uebergang einer Fauna in die
andere ännehmen.
Um so mehr muss man innerhalb des Archipels wieder
kleinere Gebiete unterscheiden. Ein solches bilden die m a l a y is c h e
H a lb in s e l, S um a tr a , B a n k a , B i l ito n und die N o r dw e s t k ü s t e
vo n Bo rn e o zusammen, bezeichnet durch grosse Cyclophorus,
mehrere Arten von Opisthoporus und Pterocyclos, und braune
Naninen, mehrere linksgewundene und andere mit schiefrunzeliger
Sculptur. Gemeinschaftliche Arten zwischen zwei oder allen drei sind
Opisthoporus rostellatus, Cyclophorus tuba und Borneensis, C. Garreli,
Leptopoma Lowi, Vaginulus Hasselti, Nanina amphidroma, N. (Macro-
chlamys) consul, Trochomorpha bicolor, Helix quadrivolvis, Bulimus
inversus und melanomma. Enge an Sumatra schliesst sich auch J a v a
an, doch ist die Zahl der gemeinsamen Arten nach meinen persönlichen
Erfahrungen eine merklich geringere. Dagegen h a t Java fast nichts
mit Borneo gemein, so v ie l wir bis je tz t wissen, wenn wir, wie bis
jetzt geschehen, von den noch weiter durch den Archipel verbreiteten
Arten absehen. Auch unter den Säugethieren und Vögeln finden
sich bekanntlich ziemlich viele Arten, welche Malakka, Sumatra
und Borneo gemeinsam, aber Java fremd sind, und da letztere die
am vielfachsten durchforschte Insel des Archipels is t, so ist es
nicht gerade wahrscheinlich, dass viele schon je tz t aus Borneo
oder Sumatra bekannte Arten noch auf ihr gefunden werden sollten.
Der Unterschied zwischen dem westlichen und östlichen Theil von
Java scheint für die Landschnecken nicht erheblich, am meisten
noch für Amphidromus, worunter die grösseren gestreiften Bulimus
loricatus, purus und palaceus nur aus dem Westen, die kleineren
immer linksgewundenen der zweiten bis Timor verbreiteten Unter-
abtheilung nur aus dem Osten bis je tz t bekannt geworden sind.
Ma d u r a schliesst sich, wie seine Lage schon voraussetzen lässt,
enge an Java an, es besitzt z. B. die im Uebrigen Java ganz eigen-
thümliche Nanina Javana, dagegen ist seine Helix transversalis noch
nicht auf Java selbst gefunden, wohl aber wieder auf dem an-
stossenden Bali. Von Bo r n e o ist beinahe allein die schon erwähnte
Nordwestseite conchyliologisch bekannt, doch enthält auch schon
diese entschiedene Anklänge an die Philippinen, so Leptopoma
undatum, Nanina Borneensis und Brookei. Diese Anklänge nehmen
ohne Zweifel nach Nordosten hin zu, wo eine doppelte Inselkette,
Palawan und die Suluinseln nach den Philippinen hinüberführt.