
Bulimus rimatus Pfr.
Unter diesem Namen h a t Pfeiffer eine neue Art unbekannten
Fundorts beschrieben, Proc. zool. soc. 1846 und mon. II. p. 104,
welche Reeve concb. ic. f. 359 abbildet. Jay führt dieselbe im offiziellen
Reisebericht der ersten amerikanischen Expedition nach
Japan, vol. II. p. 296 unter den bis dahin bekannten japanischen
Conchyhen an, ohne nähere Angabe des Fundorts oder Finders.
Die Art scheint allerdings einer altweltlichen Gruppe (Petraeus oder
Napaeus?) anzugehören.
IV.
CHINESISCHE LANDSCHNECKEN.
B is in die neueste Zeit ist auffallend wenig über die Landschnecken
des ältesten und grössten Reiches der Erde bekannt geworden; die
einheimische Litteratur geht bei den wirbellosen Thieren zu wenig
in s Detail, um sie als wissenschaftliche Quelle in unserm Sinne
des Wortes benutzen zu können, obwohl einzelne Figuren in ency-
clopädischen W erken und losen Schmetterlingsbildern auch Schnecken
darstellen, in denen übrigens die Gattung Helix mehr zu erratlien
als’ zu erkennen ist. In europäischen Sammlungen ist allerdings
schon seit mehr als einem Jahrhundert eine der am meisten charakteristischen
Landschnecken China’s bekannt, Helix cicatricosa
Müll., aber man wusste nicht, woher sie stammt, ja man glaubte
sogar fälschlich zu wissen, dass sie aus Westafrika komme und
nannte sie daher H. Senegalensis. Umgekehrt galt China in älteren
Büchern als Vaterland einiger Arten, die gar nicht dort Vorkommen
und von denen weiter unten die Rede sein wird. Die ersten genauen
Angaben über chinesische Landschnecken datiren vom berüchtigten
Opiumkriege 1840—1842, in welchem die Engländer die Tshusan-
Inseln, südlich von der Mündung des Yangtsekiang, besetzt h a tten ;
der Militärarzt, Dr. Theodor C a n to r , bekannt durch seine Verdienste
um die Reptilien- und Fischkunde von Malacca, benutzte
seinen dortigen Aufenthalt zum Sammeln von Thieren der verschiedensten
Classen und seine Ausbeute an Land- und Süsswasser-
Mollusken (nicht nur Conchylien, sondern auch eine Nacktschnecke)
wurden von Benson in den Annals and magazine of natural history,
zweite Reihe, vol. IX. 1842 p.f486 ff. bekannt gemacht. Auch der
französische Viceadmiral C e c ille brachte um diese Zeit einige Conchylien
aus China mit genauerer Ortsangabe nach Europa, welche
von Plxilippi und Anderen beschrieben wurden (Helix pyrrhözona,