
indischen Festlandes und denen der östlichen Abtheilung des Archipels
auftauchen. Schon dass die Gattungen Pterocyelos und Opisthoporus
auf Borneo reicher entwickelt sind, als auf Java und Sumatra,
gehört gewissermaassen hieher, sowie die grosso Aehnlichkeit
zwischen der siamesischen Nanina resplendens und N. hyalina von
Borneo; entschiedener die völlige Uebereinstimmung des Bulimus
Dolirni von Cambodja mit meinem B. interruptus infraviridis im
südlichen Celebes, die Aehnlichkeit des sogenannten Bulimus Sinensis
Bens, mit meinem B. suspectus von Timor, der Helix illustris mit
meiner H. sulcocincta von Halmahera, zwischen Clausilia Shang-
haiensis und Moluccensis, endlich das Vorkommen der Gattung
Streptaxis in Hinterindien, Borneo (?) und dem nördlichen Nöuhölland
(Helix Delessertiana).
Nur wenige und meist unscheinbare Arten sind zugleich über
mehrere der angegebenen Unterabtheilungen des Archipels und
dieselben meist auch über seine Gränzen hinaus verbreitet, so
Leptopoma vitreum und Moussoni, Helicina oxytropis, Trochomorpha
planorbis, Helix Winteriana und similaris, Bulimus interruptus,
Bnliminns zonulatus, Stenogyra gracilis, achatinacea, Javaniea und
Panayensis, endlich Pupa bicolor. Bei Helix similaris und Pupa
bicolor weist ih r gleichzeitiges Vorkommen im tropischen Amerika
und namentlich an Orten mit lebhaftem Verkehr sehr entschieden
darauf h in , dass sie unfreiwillig durch menschliche Einwirkung über
die See verschleppt wurden, am wahrscheinlichsten mit Gartenerde;
dasselbe ist für die Stenogyren deshalb wahrscheinlich, weil es
bei anderen gleich grossen Arten, z. B. Goodalli, ziemlich sicher ist
(vgl. zweite Ausgabe von Albers’ Helieeen S. 266). Diese Beispiele
lassen auch für die anderen an die Möglichkeit einer Einschleppung
denken. Immerhin bleibt, mit oder ohne diese Erklärung, es be-
merkenswerth, dass auch hier wie in anderen Theilen der Erde
durchschnittlich die kleineren, unscheinbaren Erd- und Mulmschnecken
weiter verbreitet sind, als die grossen und schönen
Felsen- und Laubschnecken. Eine Ausnahme bildet allerdings
Leptopoma vitreum und Bulimus interruptus, aber diese sind gerade
diejenigen Schnecken des Archipels, bei denen die Umgränzung der
Art, also auch die Frage, ob es in den verschiedenen Bezirken
dieselbe Art sei, am schwierigsten, am meisten von der subjectiven
Meinung abhängig ist.
Ueber die Vertheilung der javanischen Landschnecken nach
der B e r g h o h e hat Zollinger eine schon oben S. 105 angeführte
Zusammenstellung gegeben; Junghuhn setzt in seinem bekannten
Werk über Java fast alle der von ihm genannten Landschnecken
in seine zweite, die gemässigte Höhenregion, 2000—4000'. Auch
ich habe in Java sowohl als in Sumatra die Mehrzahl meiner
Landschnecken im Binnenland gefunden, darunter namentlich die
Clausilien, Helicarion, Parmarion, Trochomorpha bicolor u. s. w.,
aber ich schrieb dieses mehr unmittelbar dem Terrain, Wald und
feuchte Schluchten, im Gegensatz zu der flachen, bebauten oder
sumpfigen Küstengegend zu, als der Höhe des Landes an sich,
und in der Th at fand ich auch später dieselbe Trochomorpha
bicolor auf Borneo bei Pontianak, eine Clausilie auf dem mittleren
Isthmus von Halmahera, noch keine hundert Fuss über dem Meeresspiegel.
In Borneo bo t mir die Umgebung von Sintang am oberen
Kapuas und diejenige des Binnensee’s Danau Sriang nächst der
Wasserscheide des Kapuas- und Sarawakstromes keine anderen
Landschnecken, als die, welche ich schon in den niedrigeren, dem
Meere näheren Bezirken von Mandhor, Montrado, Bengkajang und
Sambas gefunden, mit Ausnahme der grossen Nanina Brookei,
welche mir ein Dajaker im Batulubargebirge brachte, mit der Bemerkung,
sie komme von den Bergen. Im östlichen Theil des
Archipels hatte ich kaum Gelegenheit, mich beträchtlich von der
Meeresküste zu entfernen, und die Insel- und Küstenvulkane, wie
die Berge von Ternate und Tidore, der Ulimandiri auf Flores, boten
mir an ihren Abhängen so wenig Schnecken, dass an eine Unterscheidung
verschiedener Regionen nicht zu denken war. Nur in
Timor brachte mir ein etwas weiterer Ausflug in’s Innere, nach
Okabiti, wieder zwei Helicarion, welche ich an der Küste nicht
gefunden. Doch ist gewiss auch hier der Grund zunächst in der
Feuchtigkeit und dem Humusboden gegenüber den dürren Kalkhügeln
der Umgebung von Kupang zu suchen. Bemerkenwerth is t
n o ch , dass mehrere der oben als weit durch den Archipel verbreitet
angeführten Arten die ersten Landschnecken s in d , welche man vom
Meere kommend findet, zuweilen unmittelbar hinter den Auswürflingen
das Meeres zugleich mit den ersten Landpflanzen, z. B. Helix Winteriana
und Stenogyra gracilis (S. 265); dieselbe Winteriana findet
sich auch auf den kleinen Inseln des Golfes von Siam (S. 76). Es
bestätigt sich also auch hier, dass die Schnecken des Küstengebietes
durchschnittlich gleichartiger, die einzelnen Arten also weiter ver