
Amboina die bekannteste, und Buru zusammen bildet den Mittelpunct
der östlichen Hälfte des Archipels und wird eharakterisirt durch
die Helixgruppe Cliloritis (H. ungulina u. s. f.), sowie durch die
allbekannten Arten Nanina citrina und Helix zonaria. Die wenig
bekannten Xu l a i n s e l n , halbwegs zwischen Buru und Celebes,
schliessen sich dieser Gruppe an durch eine Varietät der N. citrina,
die einzige Landschnecke, welche wir bis je tz t von ihnen kennen.
Die kleine Gruppe der B a n d a i n s e l n , südlich von Ceram auf dem
Wege nach Timor, bot mir, obwohl vulkanisch oder vielleicht
gerade deshalb, keine eigenthümlicken Arten und unter überhaupt
sieben fünf, welche ich auch auf dem Korallenkalkboden von Am-
boina gefunden, darunter die zwei eben genannten Nanina citrina
und Helix zonaria. Pupa (Anostomella) a-scendens ist bis jetzt eine
für Amboina eigenthümliclie Art und Gruppe; aber alle Arten,
welche auf Amboina leben (21 fand ich daselbst während eines
zweimonatlichen Aufenthaltes), dürften auch auf Ceram noch zu
finden sein, nicht aber umgekehrt. Zwischen Buru und Ceram sind
die Arten theils gemeinschaftlich, theils nahe verwandt. Reicher
noch an Helixarten ist die T e r n a t e g r u p p e , welche die grössere
Insel Halmahera (auch Gilolo oder Djilolo genannt) und die fünf
eigentlichen Molukken Ternate, Tidore, Moti, Makian und Batjan,
die vier ersten nicht viel mehr als aus der See aufsteigende Vulkane,
umfasst. Amboina gegenüber treten hier die Chloritis fast ganz
zurück, während die Planispiren mehr Arten, aber keine so ganz
allgemein verbreitete, enthalten; ein grösserer Reichthum an Cy-
clostomaceen und eine Clausilie erinnert noch an die Sundainseln,
eine Helicina (parva) ist identisch mit einer der Philippinen; neu
hinzu kommen, die zwei Helixgruppen Phania und Papuina, erstere
an Hinterindien anknüpfend, letztere, wie schon ihr Name verräth.
inNeu-Guinea kulminirend. In der Th at ist N e u -Gu i n e a ”), durch
die oft noch den Molukken zugerechneten Inseln Guebe und Waigiu
mit Halmahera verkettet, in faunistischer Beziehung der Ternategruppe
ähnlicher, als diese den Sundainseln. Zwar dürften nach
meinen und Wallace’s Erfahrungen nur wenige Arten zwischen Neu-
Guinea und den Molukken gemeinschaftlich sein, hauptsächlich solche,
welche noch weiter durch den indischen Archipel verbreitet sind
*) Für die Landschneckenfauna Neu-Guinea’s und der anliegenden Inseln
haben das Meiste die französischen wissenschaftlichen Expeditionen der Coquille,
Uranie und Aströlabe (s. oben S. 103) und A. Wallace (S. 106) gethan.
(Leptopoma vitreum. Trochomorpha planorbis), aber viele des einen
Gebietes finden ihre nächsten Verwandten in dem anderen, wie bei
den einzelnen Arten schon angegeben ist.
Das dritte Gebiet des östlichen Theils bilden die schon besprochenen
In s e ln ö s t l i c h v o n J a v a (kleine Sundainseln), hauptsächlich
vulkanisch, und das sich an dieselben in schiefer Richtung
anschliessende, verschiedene Gebirgsformationen enthaltende Timor .
Amphidromusarten der zweiten Unterabtheilung und fleckige trochus-
förmige Naninen sind die bezeichnendsten Landschnecken dieses
Gebiets; die ersteren reichen in sehr ähnlichen, bei guten Kennern
für gleich geltenden Arten (Bulimus furcillatus, filozonatus, contrarius)
vom östlichen Java bis Timor, Nanina rareguttata in dem
oben angenommenen Umfang der Art durch die ganze Reihe Inseln
von Bali bis Adenare und Solor. N. cidaris von Timor schliesst
sich einerseits an diese, andererseits an die molukkisclie citrina an.
Einzelner Arten, die mit dem südlichen Celebes gemeinschaftlich
sind, ist schon oben gedacht. Auch die kleinen marmorirten Cy-
clotusarten und Helicina oxytropis bilden ein Band zwischen dem
südlichen Celebes, Flores, Timor und den Molukken. Das Wesentlichste
für die fragliche Inselreihe ist aber ihre Annäheruug an
Neuholland und dieses drückt sich auch in den Landschnecken aus
durch Helix Solorensis, welche einer australischen Gruppe angehört,
und durch H. argillacea, welche von den javanischen Fruticicolen
direct zu der nordneuholländischen H. Lessoni und Verwandten
hinüberfuhrt. Diese argillacea is t aber die häufigste Schnecke auf
Timor und mit Bulimus contrarius sowie Nanina cidaris die bezeichnendste
für diese Insel. Es ist bemerkenswerth, dass diese
beiden neuholländischen Vorposten schon diesseits Timor am Ende
der westöstlichen Inselreihe auf Flores, Adenare und Solor Vorkommen.
Mit der polynesischen Fauna h a t diejenige des indischen
Archipels, namentlich die der Molukken, die kleinen Helicinen und
Omphalotropis gemein; dagegen fehlt noch völlig die Gattung
Partula, welche doch schon auf den Marianen, Neu-Irland und
den Salomonsinseln vorkommt. Jenseits Neu-Guinea, auf den neuen
Hebriden und Neu-Calédonien soll auch noch ein Amphidromus,
Bulimus Janus, leben, der letzte dieser für d a s . tropische Ostasien
so bezeichnenden Gruppe.
Noch möge hier kurz einiger fast paradoxen Aehnliclikeiten
gedacht werden, welche zwischen den Landschnecken des hinter