
Siam gemein (z. B. Cyclophorus lituus, Nanina distincta, Buliminus
Siamensis) und manche die den siamesischen nahe verwandt sind,
während andererseits die siamesische Fauna untrennbar in die birmanische
übergeht, welch letztere schon etwas früher in Folge
der englischen Besitznahme specieller bekannt wurde. Auch hier
tritt ein Gegensatz zwischen dem Flachland und Bergland hervor;
das erstere umfasst das eigentliche Siam und Cambodja (Saigun,
Pulo Condore); charakteristisch dafür sind Cyclophorus lituus, Nanina
distincta und lampas, N. Siamensis und resplendens nebst
Verwandten, Helix ptychostyla und Buliminus Siamensis. Von den
Bergländern Hinterindiens kennt man in Beziehung auf ihre Landschnecken
hauptsächlich einige birmanische Gegenden durch die
Engländer und einen Deutschen, Theodor Philippi, sodann in letzter
Zeit das Laosgebiet durch Mouhot. Die bedeutende Anzahl neuer
Arten, welche in diesen Ländern gefunden worden sind, deutet
darauf hin, dass auch hier die Landschnecken zahlreicher und
mannichfaltiger, also die einzelnen von kleinerer geographischer
Verbreitung seien, als im Flachland. Hier treten wieder etwas
grössere, zum Theil dicklippige Helixarten auf; charakteristisch sind
die meist linksgewundenen Arten der Gruppe Corilla, Helix achatina
und refuga in Birma, Laomontana in Laos, ferner die scharfgekielten,
weitgenabelten Naninen (?) oxytes in Assam und benigna im Laosgebiet;
endlich die grossen Helix Saturnia und illustris. In Betreff
der Cyclostomaceen zeichnet sich Hinterindien durch den Reichthum
an Arten und Gattungen mit complicirter Mündung, Rinne oder
Röhre an oder hinter dem Mundrande, au s, so Opisthoporus, Ptero-
cyclos, Rhiostoma (dieses eigenthümlich für Hinterindien) und auch
Alycaeus.
Von der v o r d e r in d i s c h e n Schneckenfauna, in welcher
ebenfalls Cyclophorus und Nanina die vorherrschenden Gattungen
sind, unterscheidet sich die hinterindische gerade dadurch, worin
sie sich enger an diejenige des indischen Archipels anschliesst: Pu-
pinaceen (Pollicaria, Pupina), Helicinaceen (Trochatella Mouhoti),
die amphidromen Bulimus und die grössere Manniehfaltigkeit achter
Helix; während umgekehrt einige aus dem westlichen Asien noch
bis Vorderindien hereinreichende Gruppen in Hinterindien völlig
fehlen, so die kleineren weissen Buliminus (Zebrina) mit B. rufo-
strigatus u. a ., Cylindrus mit dem ebenfalls weissen, bis Bengalen
häufigen pullus Gray. Es ist bemerkenswerth, dass die Insel C e y lo n
durch die ihr beinahe ganz eigenthümliche Pupinaceengattung Ca-
taulus und Gruppe der Helix haemastoma näher an Hinterindien
als an Vorderindien sich anschliesst. Die a n d am a n is c h e n und
n ik o b a r i s c h e n Inseln, welche von Pegu aüs eine dem hinterindischen
Isthmus parallele Kette nach Sumatra hinüber bilden,
haben wohl wiederum manche eigene Arten (Helix Helferi, Nanina
Nicobarica, Cyclophorus turbo, Cataulus tortuosus), sie passen aber
alle noch in den Rahmen der hinterindischen Fauna.
Der in d i s c h e A r c h ip e l ist in der vorhegenden Zusammenstellung
wesentlich in dem Umfange angenommen, in welchem ich
ihn selbst zu bereisen Gelegenheit h ätte, und ziemlich genau entsprechend
der Ausdehnung der holländischen Herrschaft, abgesehen
von dem je tz t englischen, früher auch holländischen Malakka und
Singapore, welche grossentheils ihre Landschnecken mit dem benachbarten
Sumatra gemein h ab en ; noch weniger Hess sich Sarawak
und Labuan von dem anliegenden holländischen Theil von Borneo
faunistisch trennen. Dieses \Yette Gebiet nun, von der malayischen
Halbinsel und Sumatra bis Halmahera, Ceram und Timor einschliesslich,
zeigt sich allerdings in Betreff seiner Schneckenfauna
weder als gleichmässige, noch als scharf abgeschlossene Einheit.
Die auffälligsten Züge liegen im Vorhandensein und der relativ
reichen Entwickelung der Gattungen Cyclophorus, Leptopoma, Cy-
c l o t u s , Pupina und Pupinella, Diplommatina und Paxillus, Helicarion
und Nanina, und der Bulimusgruppe Amphidromus. Aber weder
ist eine dieser Gattungen dem Gebiet ausschliesslich, sondern jede
erstreckt sich auf einer oder mehreren Seiten über dasselbe hinaus,
noch sind alle in jeder Unterabtheilung des Gebietes vorhanden.
So lässt sich mit ziemlich viel Wahrscheinlichkeit das Fehlen von
Amphidromus für die Molukken behaupten und für ebendieselben
gilt nicht mehr das Zurücktreten der Gattung Helix gegen Nanina,
was für die grossen Sundainseln so bezeichnend ist. Wollte man
deshalb die Molukkenfauna als eine eigene gänzlich von derjenigen
der Sundainseln trennen (oder noch besser sie mit der neuguineischen
verbinden), so treten nicht nur einzelne gemeinsame und
doch nicht kosmopolitische Arten dazwischen, z. B. Helicina oxy-
tropis, Trochomorpha planorbis, Helix Winteriana, sondern es zeigt
sich auch, dass namentlich Celebes in seinen Landschnecken
ebenso wie in seiner übrigen Thierwelt charakteristische Züge der
Sundainseln (z. B. Amphidromusarten) mit solchen der Molukken