
Herrn yon Rehfues mit seiner Sprachkenntniss zu unterstützen.
Nach genauer Prüfung der ausgetauschten Original-Exemplare wurde
ein Protocoll verlesen und unterzeichnet, welches erklärte, dass
durch die vollzogene Auswechselung der Vertrag für alle contra-
hirenden deutschen Staaten in Kraft trete. Zu Erwähnung der
anderen 22 Urkunden waren die chinesischen Commissare nicht zu
bewegen, da sie darüber keine Instruction aus P e - k iñ hatten. —
Das dem General-Consul übergebene deutsch-französisch-chinesische
Original-Exemplar war mit dem W a ñ - t i - t s i - p a u , dem fünften der
fünfundzwanzig kaiserlichen Reichssiegel versehen. Diese Form der
Ratificirung wurde auch von allen anderen Mächten als gültig acceptirt.
Am 29. April 1863 zeigte L e u Herrn von Rehfues a n , dass der
Vertrag gedruckt und in allen Theilen des Reiches publicirt worden sei.
Gegen die 22 Ratifications-Urkunden der anderen deutschen
Staaten wurden nachträglich auf Befehl des Prinzen von Kuñ am
29. Juli 1863 eben so viele gedruckte chinesische Exemplare des
Vertrages ausgeliefert, welche auf der ersten Seite das Siegel des
Grossrichters L e u trugen.
Der dem General-Consulat attachirte königlich preussische
Lieutenant Prinz Friedrich zu Sayn-Wittgenstein, welcher im Aufträge
des Herrn von Rehfues nach P e - k iñ ging, um die Publi-
cation des Vertrages' und den Austausch der 22 Genehmigungs-
Urkunden zu betreiben, wurde vom Prinzen von K u ñ und dem Minister
We n - s ia ñ sehr freundlich empfangen. Gleichsam entschuldigend
äusserten sich Dieselben über den die Ausübung des Gesandtschaftsrechtes
hinausschiebenden Separat - Artikel, der noch
unter dem Einfluss des hingerichteten S u - t s u e n entstanden sei,
fügten aber hinzu, der Artikel stehe nun einmal im Vertrage, und
Preussen scheine die Einrichtung einer Gesandtschaft je tz t garnicht
zu wünschen, da nur ein General-Consul ernannt sei. Auf die Vortheile
hingewiesen, welche der chinesischen Regierung aus der Anwesenheit
eines Vertreters der deutschen Staaten erwachsen
müssten, erhoben die Minister nur Schwierigkeiten untergeordneter
A rt, die im Laufe der an diese Unterredung geknüpften Verhandlungen
leicht beseitigt wurden. Die preussische Regierung kaufte
später in P e - k iñ ein Haus, in welches Herr von Rehfues als erster
deutscher Gesandter eingezogen ist.
ANHANG IV.
DAS ENDE DER TAE-PIÑ.