
in der zweiten Handelsbestimmung erwähnten zollfreien Waaren.
die eine Transit-Abgabe von zwei und einem halben (2^) Procent
ad valorem zahlen sollen. Kaufmannsgüter haben die Transitzölle
berichtigt, wenn sie folgende Bedingungen erfüllt haben:
Bei der Einfuhr: Dem Vorstande des Zollamtes in dem
Hafen, von welchem aus die Waaren nach dem Innern versendet
werden, soll von der Art und Anzahl dieser Waaren, von dem
Namen des Schiffes, welches dieselben ausgeladen h a t, und von
den Namen der Orte, wohin sie bestimmt sind, Anzeige gemacht
werden. - Der Vorstand des Zollamtes wird, nachdem er sich von der
Wahrheit dieser Angaben überzeugt und den Betrag der Transit-
Abgaben empfangen h a t, dem Importeur der Waaren ein Transit-
Abgaben-Certificat aushändigen, welches bei allen Hebestellen vorgezeigt
und visirt werden muss. Keine andere Abgabe irgend einer
Art kann, nach welchem Theile des Reichs diese Waaren auch
gebracht werden mögen, davon erhoben werden.
Eür die Ausfuhr: Die im Innern von China von einem
Unterthanen der contrahirenden deutschen Staaten gekauften E r zeugnisse
sollen an der ersten Hebestelle, welche sie auf ihrem
Wege nach dem Einschiffungshafen passiren, untersucht und notirt
werden. Die Person oder die Personen, welche den Transport besorgen,
sollen eine von ihnen Unterzeichnete Erklärung über die
Quantität der. Erzeugnisse und den Hafen, in . welchem sie eino°- e-
schifft werden sollen, übergeben. Sie werden dann ein Certificat
erhalten, das bei je d e r Hebestelle auf dem Wege nach dem Einschiffungshafen
vorgezeigt und visirt werden muss. Bei Ankunft
der Waare an der dem Hafen zunächst gelegenen Hebestelle wird
dem Zollamt dieses Hafens davon Anzeige gemacht werden, und
die Waaren können, nachdem der darauf lastende Durchfuhrzoll
entrichtet ist, passiren. Bei der Ausfuhr sollen die durch den Tarif
festgesetzten Zölle bezahlt' werden.
Jeder Versuch, ein- oder auszuführeude Waaren, den
obigen Bestimmungen entgegen, durchzuschmuggeln, soll zur Folge
h aben, dass diese Waaren der Confiscation unterhegen.
Waaren, welche auf die angegebene Weise als Transit-
Waaren nach einem Hafen declarirt worden sind, dürfen confiscirt
werden, wenn sie ohne Erlaubniss während-des Transits verkauft
werden.
Jeder Versuch, mehr Waaren durchzuführen, als in dem
Certificate angegeben sin d , lässt alle in dem Certificat aufgeführten
Waaren derselben Benennung der Confiscation auheimfallen.
Der Vorstand des Zollamtes soll das Recht haben, die Einschiffung
von Waaren zu verhindern, von denen die Zahlung der
darauf haftenden Transit-Abgabe nicht nachgewiesen werden kann,
und das so lange, bis diese Abgaben entrichtet sind.
A c h te B e s tim m u n g .
F r e m d e r H a n d e l im I n n e r n , a u f G r u n d v o n P ä s s e n .
Man ist übereingekommen, dass der Artikel 8. des- Vertrages
nicht so verstanden werden soll, als erlaube er Unterthanen der
deutschen contrahirenden Staaten nach der Hauptstadt von China
zu kommen, um, dort Handel zu treiben.
N e u n t e B e s tim m u n g .
A u f h e b u n g d e r A b g a b e n , d i e f ü r d i e U m p r ä g u n g d e r M ü n z e n
e r h o b e n w u r d e n .
Man ist übereingekommen, dass die Unterthanen der deut-
sehen contrahirenden Staaten zur Entrichtung von einem (1 ) T a e l
und zwei (2 ) M e h s s , welche früher, von der chinesischen Regierung
ausser den gewöhnlichen Zöllen gefordert wurden, um die Kosten
der Einschmelzung und Umprägung zu decken, nicht verbunden
sein sollen.
Z e h n t e B e s tim m u n g .
E n t r i c h t u n g d e r Z ö l l e in d e n H ä f e n i
Der von der kaiserlichen Regierung zum Ober-Aufseher des
fremden Handels bestellte chinesische Beamte wird von Zeit zu
Zeit entweder selbst die verschiedenen dem Handel geöffneten Häfen
besichtigen, oder einen Delegirten dahin senden. Diesem
Beamten soll freistehen, sich Unterthanen der deutschen contrahirenden
Staaten, welche er dazu geeignet h ä lt, auszuwählen, um
ihm bei Verwaltung der Zolleinnahmen zu helfen, den Schmuggelhandel
zu verhindern, die Hafengrenzen zu bestimmen, die Functionen
eines Hafen - Capitäns zu versehen und Leuchtthürme, Boyen
u. s. w. aufzustellen, zu deren Unterhaltung ihm die Tonnengelder
die Mittel liefern werden.