ältere wieder besuchte v war seine erste Frage die nach dem
Hauswesen der Station.
Leopoldville rühmt sich eines bequemen kleinen Hafens
gegenüber der Station, der von einem waldigen Vorsprunge
beschützt wird. Hier hören alle Wasserfälle auf, oder viel-
mehr sie beginnen, wenn man stromabwärts sieht, gleich
Der Hafen von Leopoldville.
unterhalb Leopoldville, sodass die Schiffahrt von diesem
Hafen eine Strecke von 1600 km in östlicher Richtung den
Kongo aufwärts ungehindert betrieben werden kann. Leopoldville,
am westlichen Eingänge zum Stanley-Pool gelegen,
ist dazu bestimmt, das grosse Emporium von Centralafrika
zu werden. Von seinen Gestaden hat man nach Stanley’s
Rechnung nach Norden, Süden und Osten ins Herz von
Afrika hinein 7200 km weit freie Schiffahrt. Eines Tages
wird es der Endpunkt der Eisenbahn von der Küste und
der Ausgangspunkt einer Flussreise durch halb Afrika sein.
Elfenbein, Kupfer und Eisen, Gewürze, Wachs und Gummi
aus dem Innern werden auf seinen Messen sich begegnen mit
den neuesten Moden und den Fabrikaten der Alten Welt.
Oder mit ändern Worten, es wird das Rohmaterial, welches
aus dem Innern nach Leopoldville zusammenströmt, aus dieser
Stadt vom Auslande wieder nach dem Innern in anderer Gestalt
zurückfliessen. Sein Zucker wird zurückkehren in der
zierlichen Form von Bonbons, sein Gummi w ird zurückgebracht
werden als hoch nothwendige Ueberschuhe und Regenmäntel.
Die Kongo-Gewürze werden unter die gesuchten und sinnreich
benannten amerikanischen Saucen gemischt, und auf
den Ladentischen seiner Toilettengeschäfte wird der im
Elfenbeinhandel reich gewordene Kaufmann Bürsten mit
Elfenbeingriffen kaufen, welche in England aus den von
seiner Firma ausgeführten Fangzähnen gefertigt sind. Wer
weiss, ob nicht einst das von der modischen W e lt von
Leopoldville gebrauchte Briefpapier aus der ächten Papyruspflanze
hergestellt werden wird, welche in so dichten Beständen
rund um die holzreichen Inseln und schilfreichen
Ufer des Stanley-Bassins vorkommt.