portugiesischen Beamten und ihren Frauen niedersetzte, welche
in ihr afrikanisches Exil so viel von dem Duft des modischen
lissaboner Lebens mit sich führten, als sie an ihren Personen
tragen konnten, kam ich mir vor wie ein grösser Barbar und
wünschte mich fast nach dem Innern Afrikas zurück, wo ich
wieder einmal den Ton angeben könnte. Indessen nach zweitägiger
Dampferfahrt öffnete sich vor uns die schöne Bai von
Loanda und ich wusste mich wieder unter Freunden. Ich
stieo- eilends die sandigen Strassen hinauf zu einem blau und o C1
weissen Hause, hoch oben auf einer die Stadt beherrschenden
Anhöhe, von dessen Dach die englische Flagge sich stolz in
die stillen Lüfte erhob. Der Consul blickte gerade aus dem
Fenster seines Studirzimmers und hielt mich bald für einen
Bettler, bald fü r einen „Degredado“, welcher um Arbeit zu
bitten kam; als ich aber zu ihm aufschaute und zu lachen
anfino-, bewillkommnete er mich als einen von den Todten © 7
Auferstandenen (vielleicht noch herzlicher als in solchem
F a ll) , und unter seinem gastfreien Dache erhielt ich einen
glücklichen Vorgeschmack von einem englischen Heim.
ZW Ö L F T E S K A P IT E L .
KLIMA, UND NATURGESCHICHTE.
Die ungesunden Gegenden. — Trinkwasser. — Vorsichtsmassreg;eln
gegen den Sonnenstich. — Wie man am Kongo leben-soll. Ä'-Die
Feuchtigkeit. — Die Regenzeit. — Smokes.S^i Pausen in der Regenzeit.
— Die trockene Jahreszeit. — Der afrikanische Frühling. — Der
Vorsommer. — Heftigkeit der Stürme. — Der Herbst. — Geologie der
Gegend. ^¡Metalle. — Flora und Fauna. — Der Strom ist keine
natürliche Grenze. — Die hauptsächlich vertretenen botanischen Familien.
8 | Die PalmenJB| Verzeichniss der charakteristischen Exemplare
meiner Sammlung. — Farbe und Geruch.,