Die übrigen drei Vocabularien — des Ki-teke, Ki-buma und
Ki-jansi habe ich ganz allein entworfen; diese Sprachen
sind, mit Ausnahme von einem Dutzend zerstreuter Wörter
des Ki-jansi in Stanley’s „Dunklem Welttheil“ , fü r die
Philologie völlig neue Sprachen. Sie bieten manche merkwürdige
Yergleichungspunkte, besonders in Bezug auf ihre
Verwandtschaft mit ändern Gliedern der Bantu-Gruppe.
Jede dieser Sprachen ist ziemlich verschieden von der ändern.
K i-tek e und Ki-jansi stehen sich am nächsten und haben
wenig Aehnlichkeit mit dem Kongo des untern Stromes öder
den Mundarten der Westküste. Ihrer Stellung nach gehören
sie mehr zur mittlern Gruppe der Bantu-Sprachen.
Das von den Wabuma gesprochene Ki-buma steht bisjetzt
ausser aller nähern Verwandtschaft zu einer bekannten Bantu-
Mundart, obgleich es wie das Ki-teke und Ki-jansi seinem
Charakter nach reines Bantu ist und nicht den auswärtigen
Einfluss verräth, weichen das Portugiesische auf das Kongo, die
Negermundarten auf das Diwalla und Isubu, oder die Hotten-
totten-Sprache auf die Sprache der Zulukaffern ausgeübt hat.
Bei der Niederschrift dieser Vocabularien habe ich nicht,
wie ich vielleicht hätte thun sollen, das phonetische System
von Lepsius angewandt, sondern ich bin einer Art von Com-
promisssystem gefolgt, wie diese afrikanischen Mundarten
dem Laute nach und möglichst einfach buchstabirt werden.
Man lese also wie es dasteht und beachte nur, dass das nach
einem Vokal stehende ch unserm ch nach a, o, w, oder dem
tie f gutturalen „goud“ des Holländischen, sh dem französischen
j in jour u. s. w. entspricht, z das gelinde s darstellt, ferner,
dass in Doppelvokalen immer jeder Vokal fü r sich gehört
wii'd, wie im Spanischen Valpara-i-so. Der Accent liegt
meistens auf der vorletzten Silbe. In einigen wenigen Worten
liegt er infolge einer Verstümmelung auf der letzten Silbe.
Tabelle abgeleiteter Vorsilben in Kongo, Ki-teke, Ki-buma und Ki-jansi.