3; März. -— Heute Morgen: empfing ich von einem
Knaben einen Fischkorb aus; Weidengeflecht mit einigen
seltenen Fischen. Die meisten waren leider zu sehr beschädigt,
als dass sie von Nutzen hätten sein können, aber
einer war glücklicherweise ganz frisch gefangen, noch lebend
und so ausgezeichnet erhalten, dass ich mich gleich ans Werk
machte und ihn abzeichnete, während wir im Boot weiterfuhren.
Ich hatte gerade meine Zeichnung beendet, als wir
uns einem Dorfe, Namens Mb amo , näherten, über welchem
zwei bis drei zerfetzte französische Flaggen wehten. Anfangs
beantworteten die Einwohner unsere Fragen höflich und
erzählten, dass Malamine (ein Sergeant de Brazza’s vom,
Senegal) ihnen diese dreifarbigen Banner Frankreichs geschenkt
habe; als wir aber nachher landen wollten, um
unser Frühstück zu kochen, wurden sie sehr unverschämt
und drohend, heulten und schrien uns an mit immer steigender
Wuth, und während Weiber und Kinder ins Dorf flohen,
holten die Männer ihre Flinten und luden Steine in die
Däufe. Sie waren nahe daran zu feuern, als die Sansibarer
zu gelegener Zeit ihre Snidergewehre zeigten; so ruderten
wir rasch in den Strom hinaus und kamen an dem Ort vorbei,
ohne den Frieden zu brechen. Seltsam genug fanden
wir, als ein kleiner Felsvorsprung umrudert und ein anderes
D o rf erreicht war, die Leute hier ganz friedlich und gefällig.
Sie wateten zum Boot hinaus,, schüttelten uns die Hände
und blickten in mein Skizzenbuch mit lauten Ausbrüchen
des Entzückens. Der Häuptling von diesem Dorfe Emb e
Werke von Cameron und Stanley und noch anderer Autoritäten, dass
das Zuckerrohr sich von Ost nach West; durch Afrika verbreitet hat.
Möglicherweise verdanken es deshalb die Afrikaner des Westens den
Arabern, welche es vor tausend Jahren an die Ostküste brachten, von
welcher es sieh dann, über den Continent verbreitete.
hatte einen sehr ungewöhnlichen Haarwuchs. Diese Bajansi
haben in der That ein wunderbar reiches und glänzendes
Haar. Im nächsten Dorfe • (das östliche Flussufer besteht
aus einer ununterbrochenen Reihe von Niederlassungen) sah
ich ein Weib mit einem noch prächtigem Haarwuchs auf
dem Kopfe. Ihre Locken waren zu einer Art Heiligenkrone
um ihren wohlgestalteten Kopf herum aufgekämmt. Diese
Bajansi-Rasse und auch alle ändern hochentwickelten Typen
derBantu-Stämme erinnern
mich mit ihren hohen Nasenbrücken
und ihrem buschigen
Haar so recht an
die Papuas, wie man sie
aus den Beschreibungen
und Photographien von
' Wallace und ändern Reisenden
kennt. Die Ufer des
Kongo sind hier u n d eine
Strecke weiter zurück mit
grossen Mengen von Felsstücken
bestreut, welche
vulkanischen Ursprungs zu
Sein Scheinen. IHlt diesen x>6r Häuptling von Embe.
rauhen Blöcken sind Streifen
silberfarbenen Landes vermischt und die Eingeborenen
laufen am Ufer entlang, indem sie von Block zu Block springen
und mit dem Boot um die Wette forteilen. Einige von
ihnen, gewöhnlich Weiber mit Kindern auf dem Rücken,
laufen weit voraus und stellen sich an einem kleinen Ufer-
vorsprung auf, von wo sie unsere Annäherung mit betäubendem
Gelächter und Gekreisch begrüssen. Die Dörfer liegen
sehr hübsch zwischen majestätischen Oelpalmen und glänzend