blick in die innerafrikanische W e lt, als wären sie selber
auch dagewesen, mit um so tieferer Ueberzeugung von der
Gesundheit des Klimas des innerafrikanischen Hochlandes,
von der Ergiebigkeit seines Bodens und O ö seiner Gebirge al“s
Unterlage gedeihlichen Handels, kurz von der Sicherheit des
Gelingens, allen Bestrebungen Vorschub leisten, welche dieses
jungfräuliche weitgedehnte Land in unsere Machtsphäre hineinziehen
wollen.
Deutschland hat sich dem Streben anderer europäischer
Nationen angeschlossen, in jenen weiten herrenlosen Gebieten
Centralafrikas eine Verwendung fü r sein überschüssiges Material
an Menschen und seine Kapitalkraft zu suchen. Wenn
wir schon die bereits angebahnte Schutzherrschaft über verschiedene
Küstenstrecken des mittlern und südlichen Afrika
als endlichen Anfang colonialen Besitzes willkommen heissen,
so werden wir erst recht einem aussichtsvollen Vorgehen
längs des Kongo und einer Colonisation Innerafrikas durch
deutsche Ackerbauer und Bergleute das W o rt reden. Uns
leitet dabei die feste Voraussicht, dass die Einwanderer dort
bei vernünftiger Rücksicht auf ihre Gesundheit ein reichliches
Auskommen finden und in der von ihnen zu begründenden
staatlichen Ordnung dem Mutterlande nicht so entfremdet
werden, wie es leider in den übrigen von der Auswanderung
begünstigten Gebieten gewöhnlich der Fall ist.
Da das Reisewerk Johnston’s eine überaus klare und
tiefe Einsicht in die verschiedenen hierbei in Betracht kommenden
Verhältnisse gewährt und Land und Leute dem
prüfenden Blick wirklich überraschend nahegeführt werden,
so ist es gewiss dankbar anzuerkennen, dass die-Verlagshandlung
dieses hochinteressante W e rk sobald als möglich
dem axössern deutschen Publikum zugänglich gemacht hat.
Ein Vergleich der D a te n . der Vorreden mag den äussern
Vorwort des Übersetzers. XIII
Beweis liefern fü r den Eifer, mit welchem, trotz aller
Schwierigkeiten der blumen- und bilderreichen, gar oft an
die classischen Darstellungen in Humboldt’s „Ansichten der
N a tu r“ erinnernden und doch so fraglos aufrichtigen Darste
llu n g und der vielen naturwissenschaftlichen und sprachlichen
Excurse am Schlüsse des Werkes, versucht worden
ist, dem gerechten Verlangen unserer deutschen Leser nach
einer gründlichen Belehrung über die wahre Natur des
Kongolandes zu entsprechen.
B o n n , im September 1884.
W . von Freeden.