rohr gemacht; dann gebackener Fisch, nicht unähnlich der
grauen Barbe, ein prächtiger Aal mit milchweissem Fleisch und
von sehr delicatem Geschmack; darauf verschiedene geschickt
mit Saucen der Eingeborenen zubereitete Gerichte und zum
Schluss ein Bananen-Pudding und Ananas. .Ueber ein derartiges
Mahl konnte man sich durchaus nicht beklagen, und man
kann sich wol öfter in Afrika an einem solchen erfreuen, wenn
der Reisende, es versteht, nach dessen einzelnen Bestandtheilen
zu fouragiren.O............ .......W......i..e vie• l> •Leute
aber, die am Kongo wohnen,
geben sich die Mühe fü r sich zu O • • -
fischen? Und was haben sie sonst
fü r Vergnügungen dort? Keine,
sie vergeuden vielmehr träge
die Zeit unter ihren Verandas
und überlassen es- dem Unternehmungsgeist
ihrer Leute, gelegO
entlich fü r eine.n. G. ang> .Fische
zu ihrer Mittagsmahlzeit zu sorgen.
Und wenn keine Eingeborenen
kommen, begnügen
sie sich mit ihren Vorräthen
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Ein Einwohner von Kimpoko,
von Conserven, die sehr viel Geld kosten, zumal in solchen
öden Plätzen wie Kinsembo, wo keine heimische Nahrung
zu bekommen ist, obgleich dieselbe keine Transportkosten
bis ins Binnenland bereitet. Die Leute von Kimpoko,
welche uns während unserer Mahlzeit umstanden, waren gut-
miithig und von guter Aufführung. Sie zeigten eine grösse
Mannichfaltigkeit in ihrer Haarfrisur; ihr Plaar ist viel
länger und reicher entwickelt als bei den Küstenstämmen.
Der F ü rs t von Kimpoko1 machte uns nach dem Frühstück
einen Besuch. E r schien eine sehr finstere hochmüthige
Persönlichkeit zu sein, und war vielleicht, wie ich glaube,
etwas beleidigt über die vielen Fragen, welche ich ihm durch
meinen Dolmetscher stellte, und über meine stete Gewohnheit
die ihn begleitenden Frauen abzüzeichnen. ' Wie es scheint
wird es für Majestätsbeleidigung gehalten, den König trinken
zu sehen, denn bevor er seinen Durst löscht, verbirgt er
sein Gesicht in seinem Mantel, nimmt einige leise Schlucke
zu sich und gibt das Glas leer zurück, als ob er eine Beschwörung
vorgenommen habe. Der
Ow
F ü rst schien zu glauben, dass diese-,
Ceremonie einen Eindruck auf mich,
machen würde, und schielte herüber,,
ob ich auf ihn achte, aber in der
wenig ehrerbietigen Stimmung, in
welcher ich mich befand, . liess ich
ihm sagen, dass ich schon häufig
Könige dieselben Vorsichtsmassregeln
gegen Zauberei oder Vergiftung hätte
nehmen sehen, wenn sie im Begriff
gewesen seien zu trinken. Es sind Eine Königin von Kimpoko.
irklich die besondern Gebräuche
und Gewohnheiten,, welche, den Act des Trinkens bei den
Fü rsten gewisser afrikanischer Stämme begleiten, sehr verwickelt
und sonderbar, wie wir das weiter in einem, folgenden
Kapitel sehen werden; der Ursprung: derselben ist jedoch,
wie ich gestehen muss, etwas dunkel ,uüd die von den Eingeborenen
gegebenen Erläuterungen sind unwahrscheinlich
und nicht recht zutreffend.
Wenn man sich dem jenseitigen 7- nördlichen Ende
des Stanley-Pool nähert, wird die Landschaft wirklich recht
hübsch. Zur linken Hand streckt sich eine Reihe kühner
und malerischer Höhen, deren Abhänge mit dunklem Wald