Nähe von Säo Salvador entspringt und Vivi gerade gegenüber
in den Kongo fällt. An der ändern Seite gebt es
wieder bergauf bergab, bis wir zuletzt einen Whldsaum
unterscheiden, welcher die Lage von Pallaballa auf dem
Kamm eines grossen Bergzuges von über 500 in Höhe an-
zeint. Als ich durch das Dorf marschirte, schrien die Leute
alle „Mündele, mundele“ ;- einige traten heran und begrüssten
Mündung des Musses Mposo.
mich mit ,,G ’ Morgen“, einer Abkürzung von „Guten Morgen“,
wie sie es von den Missionaren gelernt haben. Der
Missionar von Livingstone’s Binnenland-Mission empfing mich
sehr freundlich, und bald war auf seinen Befehl ein W illkommenmahl
fü r mich bereitet. Da gab es köstliche Bananen,
gewiegte Erdnussbrühe mit gebratenen Küchlein, „Palmöl
Coteletten“ , und manches andere landesübliche Gericht,
nebst einigen europäischen Zuthaten. Nach dem Mittags-
essen wohnte ich mit dem Missionar dem Gottesdienst im
Schulhause bei, in welchem eine englische Dame, ein Mit-
¡rlied der Mission, wohnte. Hier sassen O- ' etwa 20 Leute,
-meist Jungen, versammelt. Als wir uns näherten, hörte man
leises Kichern, aber sonst betrugen sie sich recht gut. Der
Missionar predigte in Fiote (der Landessprache am untern
Kongo) und auf Englisch und las auch ein Kapitel aus der
Bibel in beiden Sprachen vor. Der Gegenstand in Fiote
war nicht besonders gut gewählt und bestand aüs einem
ermüdenden Bericht über Jüdische Kriege, in welchem
bekannt klingende jüdische Namen seltsam gemischt waren
mit unverständlichem Fiote; Die ganze Zeit über sass die
schwarze Versammlung (heute vermehrt um meine fünf
Träger) dumm und unbeweglich da, so viel Interesse der
Missionar auch seinem Vortrage zu geben sich bemühte.
Darauf folgte ein Moody und Sankey 1 Gesang auf Fiote, in
welchem ich mich nicht heimisch fühlte und nur mit den
Lippen th a t, als ob ich theilnahm. Ein kurzes Gebet beschloss
endlich das Ganze, und dann begann eine Ceremonie,
welche die Eingeborenen nicht um eine W e lt missen würden.
Sie kamen einer nach dem ändern, um der Dame die Hand
zu geben, ebenso dem Missionar und mir, und jeder begleitete
den Händedruck mit einem ,,Gu’ Nacht Herr“, gleichviel ob
der Gruss an die Dame oder an uns gerichtet war. Auch
wir zogen uns in unsere Wohnungen zurück, und obgleich
die meinige etwas feucht war (fand ich doch ein schönes
Nest Pilze! leider nicht essbare, und wogendes Gras, welches
in meinem Schlafzimmer wuchs), so bekam ich doch ein bequemes
Bett und schlief gut.
1 Bekannte amerikanische Betbrüder, welche lange Zeit in dem
östlichen Theil von London sich festgesetzt hatten.