ersten Tage des neuen Jahres 1883 zurück und kam zeitig;
genug an, um an einem sehr heitern Neujahrsessen theil-
zunehmen. Die darauffolgende Woche verging unter verschiedenen
Ausflügen und den Zurüstungen zu meiner grossen
Reise flussaufwärts, welche mit Hülfe und unter den Auspicien
von Stanley’s Expedition vor sich gehen sollte. Zu
den mancherlei kurzen Ausflügen, welche ich zu verschiedenen
Zeiten nach Plätzen in der Nähe von Yivi unternahm,
gehört ein Besuch der berühmten Wasserfälle von
Jellala, der grössten und zuerst bekannten Schnellen des
Kongo, welche ich wegen ihres natürlichen Zusammenhangs
mit dem eben beschriebenen Landef hier schildern will, obgleich
ich sie in Wirklichkeit erst nach meiner Rückkehr
vom obern Flussgebiet gesehen habe.
Die F ä l l e v o n J e l l a l a liegen in der Luftlinie etwa
15 km von Yivi, die W indungen des Weges aber steigern die
Entfernung auf 22—23 km. Ich brach auf im Morgennebel,
welcher die Nähe der trockenen Jahreszeit verkündet. Das
sich wölbende Gras, üppig und hochgewachsen in der verflossenen
Regenzeit, war sehr ermüdend und schwierig zu
passiren, und bevor ich bei dem lieblichen kleinen Dorf
Nguvi Mpanda halt machte, war ich zerschnitten, zerkratzt
und zerschrammt in solch verzweifelter Weise,7 dass ich Oganz
ausser mir war, um so mehr als Myriaden kleiner zackiger
Samenkörner mir vom Halse am Rücken herunter gekrochen
waren und mich bei jeder Bewegung des Körpers prickelten.
Ein Aufenthalt von einigen Minuten in Nguvi Mpanda unter
der Veranda des Hauses des Häuptlings und lange reichliche
Züge hochsüssen, schäumenden Palmweins, welcher soeben
vom Baume 1 abgezapft war, gaben mir meinen Gleichmuth
1 In diesem Fall Eiais Guineensis, die Oelpalme; aber aucli der
zurück, sodass ich im Stande war, die Versicherungen der
Brüderschaft von Seiten des liebenswürdigen Häuptlings mit
gleicher Beflissenheit zu erwidern. E r war der Signalpfeife
noch nicht überdrüssig geworden, welche ich ihm bei einem
frühem Besuch geschenkt hatte, und gebrauchte sie unablässig,
um seinen Befehlen Nachdruck zu geben. Nebenbei
will ich aber doch bemerken, dass der Palmwein in einem
silbervergoldeten Kruge gebracht und aus einem silberver-
Der Häuptling von Nguvi Mpanda.
goldeten Becher getrunken wurde. Dies mag eine Vorstellung
davon geben, wie die Civilisation nach Nguvi Mpanda vorgedrungen
ist.
Der nach Jellala führende Pfad zweigte von dem Wege
von Isangila kurz hinter diesem Dorfe ab. Ein Kilometer
weit wanderten wir durch Felder mit süssen Kartoffeln und
Erdnüssen, tauchten dann aus der Tiefe des Pflanzenwuchses
Saft anderer Palmenbäume wird, wie wir weiter seben werden, als
Getränk benutzt.