Stanley’s Station zurückzukehren, falls meine Unternehmung
nicht glücken sollte. Au f alle Fälle wünschte ich die interessante
dortige Stadt P ä l l ä b a l l a zu besuchen, welche
etwa 10 km vom Kongo, südlich von Vivi liegt. Nach
einer Musterung meiner wenigen Träger, von denen die
meisten nichts als der Auswurf von Borna waren, verliess ich
eines Mittags Underhill und quälte mich zuerst einen steilen
klippenreichen Berg hinauf, welche Arbeit mich höchlichst
aufbrachte, weil meine Füsse bei jedem Schritte vorwärts
von den scharfkantigen Steinen zurückglitten. Als dann die
kleinen Gruppen der Missionsgebäude hinter uns verschwanden
und hinter dem Kamm eines Bergzuges zurücksanken,
kam eine neue Strecke des zwischen den sich verengenden
Ufern rasch dahinfliessenden Kongo in Sicht, mit dem
hoch über seinem nördlichen Ufer sich erhebenden Vivi,
dessen- weisse Häuser eine wallartige rothe Felswand überra
g e n . Die von dem Adlernest nach dem Fluss sich herab-
windende Strasse war sehr deutlich zu erkennen. Der
Kongostrom hat hier nach Stanley’s Messungen eine ungeheuere
Tiefe, 162 m, und in der Regenzeit eine Geschwindigkeit
von 15 km in der Stunde; wer dies aber nicht weiss,
kann kaum glauben, dass dieser 450 m breite Fluss und
der grosse Lualaba derselbe Strom sind.
Beim Hinabsteigen in das Thal verschwindet der Strom
zuletzt den Blicken. E r kommt von nordwärts her und
Pallaballa liegt in fast recht östlicher Richtung. Der Pfad
dahin fü h rt durch zwei oder drei Dörfer der Eingeborenen
von gedeihlichem und angenehmem Aeussern, welches hier
und da durch verschiedene Schlaue Einrichtungen und E rfindungen
verräth, dass ihre Bewohner O ' nicht ganz ohne das
savoiv vivTE sind. Ueberall sieht man wohlcultivirte Stellen
IVOyis und Maniok, hier und da einen Citronen- und selbst
einen Orangenbaum (d och nur selten ) , Melonenbäume,
und die schöne Passionsblume, welche die unter den brasilianischen
Namen Maracuja oder Granadilla bekannten
Früchte träg t, wird sorgfältig über einem Fachwerk von
Stecken gezogen. Kleine Beete sieht man fleissig mit der
Hiihnerhaus.
Hacke bearbeiten und mit geometrischer Regelmässigkeit
mit einer von Pflock zu Pflock gespannten Schnur abstecken,
in derselben W eise wie es unsere Gärtner thun, nur
dass hier die Schnur aus einer A rt Bast oder Faser statt
aus Hanf geflochten ist. Gluckhennen mit kleinen Küchlein
werden sorgfältig in grossen Hühnerkörben von Weiden
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