Gang, dass selbst der stabilste Ort am Kongo, V iv i, ver-
muthlicb nicbt mehr so aussieht, als wie ich ihn kennen
lernte. Im Anfänge des Jahres 1883 war jedoch die Ver.-
theilung der Baulichkeiten recht hübsch, wie man sehen
wird. Au f dem Gipfel und in der Nähe des dem Flusse zugewandten
Abhanges der Klippe war eine flache ebene P la ttform,
als wäre sie künstlich hergestellt, die etwa 25 m im
Quadrat hielt. Au f derselben standen verschiedene wichtige
Gebäude. Das vornehmste hatte ein oberes Stockwerk mit
dem Schlafzimmer Stanley’s, und im Parterre ein grosses
Arbeitszimmer mit reich gefüllten Bücherständen ringsum,
das Doctorzimmer und Laboratorium, das Schlafzimmer des
Zweitkommandirenden, eine Vorrathskammer, ein Dienstzimmer
oder Bureau und ein Zeughaus. Dieses Haus war
zum Abbruch und Neubau bestimmt und ein völlig neues
Gebäude sollte an seine Stelle treten, da es heiss und dem
Klima nicht angemessen war; die Doppelwände schienen es
nicht gerade kühler zu machen und obendrein war es der
Wohnsitz einer Colonie abscheulicher kleiner Fledermäuse
geworden, deren Quieken am Morgen und Abend höchst
belästigend war; vielleicht infolge der Fledermäuse fehlten
jedoch die Moskitos gänzlich, zum grossen und schätzbaren
Tröste derer, welche von den giftigen Stichen zu leiden
haben. Gegenüber „Stanley’s H au s“ stand eine mächtige
einstöckige Baracke, welche eine Menge Schlafzimmer fü r
die weissen Bewohner und einen grossen, nach drei Seiten
offenen Speisesaal enthielt. Auch standen auf diesem obern
Plateau, als dem vornehmsten Theil von Vivi, ein Observatorium,
ein Douchebad, ein Taubenhaus und die gewöhnlichen
Wirthschäftsgebäude. Von der längs der Schattenseite
an Stanley’s Haus hinlaufenden Veranda hat man einen
sehr hübschen Blick auf den untern Kongo, seine waldigen