bereit gewesen, die Eingeborenen fü r jeden Schaden, den
seine Schweine ihren Früchten zufügten, zu entschädigen,
hätten nicht die Eingeborenen das Gesetz in die eigene
Hand genommen und ihm die Schweine entführt. Sie ver-
deckten damit nur ihr eigentliches Ziel, die lange geplante
allgemeine Plünderung; denn wir sind hier nicht mehr in
dem Gebiete des eigentlichen Kongovolks, d. h. der gut-
müthigen trägen Rasse von Isangila und Vivi, sondern im
Lande der viel stolzem energischem Ba-sundi, dem Lande
der „S u n d i“, von denen Tuckey hörte, eines Stammes, der
sich lange Jahre zwischen den Rassen des innern Kongobeckens
und den Händlern der Küste zu behaupten verstand.
In diesem Fall hatten sie sich jedoch getäuscht. Die belagerte
Garnison machte einen kühnen Ausfall, trieb die
Scharen der angreifenden Neger in die Flucht und vergalt
den Raub durch Niederbrennen ihres Dorfes. Darauf nahmen
die Eingeborenen wie immer, wenn sie sich überlegener
Gewalt gegenüber wissen, Vernunft an und bezahlten mit
einem Stück Land die ihnen auferlegte Kriegsentschädigung.
Drei Monate später waren sie die besten Freunde des weissen
Mannes und die ersten unter den Kongostämmen, welche
freiwillig gemiethete Träger stellten zum Transport der
Waaren der Expedition. Zur Zeit ist Manjanga so mit
Wall und Graben befestigt, dass wahrscheinlich nur eine
europäische Armee es einnehmen könnte; auch sind seine
Verbindungen mit dem Kongo wunderbar gut geordnet,
sodass der Strom als beständige Communicationsbasis dient,
auf welchem stets durch Dampfer Verstärkungen von Isangila
herangeholt werden können.
Manjanga liegt auf einer kleinen Hochfläche, über welche
ein steiler Berg von vielleicht 120 m Höhe hervorragt. Am
Fusse der Hochfläche befindet sich eine kleine Bai oder
J o h n s t o n , Der Kongo. - 8