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gefangenen Fisch fü r ihre Mittagsmahlzeit braten. Die
weidenartig geflochtenen Fischkörbe und Fallen liegen hier
herum, ihres Inhalts beraubt, und die nicht zum Räuchern
oder Braten bestimmten Fische werden zu drei oder vier
zusammengebunden und in den Schatten zurückgelegt, bis
ihre Besitzer zum Aufbruch bereit sind. Mitunter ist ein
beflosstes Ungeheuer, so gross wie ein Lachs, beiseite gelegt,
mit seinen armen sich ausdehnenden und zusammenziehenden
Kiefern noch athmend, wie er im Todeskampf in der
trockenen heissen Luft daliegt. Bald werden seine rothen
Kiemen und seine Eingeweide herausgerissen und zu ändern
Haufen von Fischabfällen geworfen — als Mittelpunkt der
Anziehung fü r summende Fliegen und fliegenjagende E idechsen
und als ein alle ■ Gedanken absorbirender Gegenstand
der Betrachtung fü r die hungrigen schwarzen und
weissen Geier, welche unentschlossen auf den benachbarten
Felsen hocken.
Der Häuptling und fast alle meine Begleiter hatten sich
ausgezogen und badeten sich lustig und wohlgemuth in den
kleinen Pfuhlen und Nebengewässern des Stromes. Nach
dem Bade ging der Häuptling von dannen und setzte sich
auf einen kühlen Felsengrat unter der überhängenden Grotte.
E r lud mich ein, auch dahin zu kommen und an einer im-
provisirten Mahlzeit von geröstetem Fisch theilzunehmen.
Dazu war ich durchaus nicht abgeneigt; und so zogen wir
einige eingemachte und einige frische grüne Maiskolben hervor,
welche meine vorsorglichen Sansibarer mitgebracht hatten,
und hielten ein sehr appetitliches Frühstück von gebratenem
Mais und geröstetem Fisch Fisch, der vor wenigen
Minuten noch in den Fischkörben zappelte und uns jetzt
mit dem Schwanz im Maul servirt wurde, gerade wie die
Weisslinge zu Hause.